VW dünnt sein Händlernetz weiter aus. Die Zahl der Vertriebspartner werde 2004 in Deutschland von 2000 auf 1500 sinken, sagt Vertriebsvorstand Detlef Wittig. Hintergrund: Ab Oktober gelten neue Händlerverträge, die wegen der so genannten Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) der EU neu festgelegt wurden. Die GVO soll den europäischen Wettbewerb innerhalb der Autoindustrie regeln.

Die Preise würden künftig für die Händler europaweit angepasst, so Wittig. Durch längere Transportwege seien geringe Unterschiede zwar weiterhin möglich, aber die unterschiedlichen Steuergesetze in den einzelnen Ländern seien maßgeblicher. Auch die Gewinnspanne für die Händler ändert sich: Nach den alten Verträgen lag die garantierte Mindesmarge bei 13,5 Prozent, künftig beträgt sie nur noch elf Prozent. Allerdings wurde die Höchstmarge von 18,8 auf 20 Prozent erhöht.

Michael Lamlé, Geschäftsführer des VW- und Audi-Händlerverbands: "Unter den von VW genannten Voraussetzungen der Preisharmonisierung in Europa und neuer Modelle können wir mit den neuen Verträgen leben." Sorgen macht sich der Verband allerdings um die Audi-Händler. Ihre Anzahl solle von 1200 auf 950 sinken. Die Anforderungen an Ausstattung der Verkaufsräume, Vorführwagen, Werbung und Schulungen seien aber recht hoch. "Vor allem für kleinere Audi-Händler stellt sich die Frage, ob sich die neuen Anforderungen und Bedingungen noch rechnen", so Lamlé.