Mehr als verdoppeln wird sich der Preis für die neuen Reisepässe mit Speicherchip ab 1. November 2005. Der im Paß versiegelte Chip speichert biometrische Daten, das sind zum Beispiel die Kopf- und Gesichtsform sowie Fingerabdrücke und ein gescanntes Bild der Augeniris). Damit ist der Reisende schneller und sicherer als bisher an der Grenze zu identifizieren. Vor allem auf Druck der Vereinigten Staaten seit den Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 wird der neue Reisepaß eingeführt. Nur damit bleiben deutsche Reisenden auch künftig von der Visapflicht befreit.

Der bundesdeutsche Pass soll wie bisher zehn Jahre lang gültig sein, wird aber 59 Euro statt jetzt 26 Euro kosten. Für Jugendliche ist er fünf Jahre gültig sein und kostet 37,50 Euro. Zunächst wird auf dem Chip nur ein digitales Foto gespeichert, ab März 2007 sollen zusätzlich zwei Fingerabdrücke hinzukommen. Für den neuen Pass muss bis dahin wie bisher lediglich ein Foto beim Einwohnermeldeamt eingereicht werden. Dieses wird bei der Bundesdruckerei gescannt und zur Erfassung der Gesichtsmerkmale verwendet.

Die USA haben inzwischen die Frist zur Einführung der elektronisch lesbaren Pässe auf den 26. Oktober 2006 verschoben, weil mehrere EU-Staaten die neue Technik nicht früher einführen können. In Deutschland fehlt nur noch die Zustimmung des Bundesrates. Wenn die Verordnung wie geplant in Kraft tritt, würde Deutschland als erster EU-Staat mit der Ausgabe der neuen Reisepässe beginnen.

Grundsätzlich gilt ab dem 26. Oktober 2005: Eine visafreie Einreise in die Vereinigten Staaten ist nur mit dem neuen Reisepaß erlaubt. Alte Pässe werden aber noch akzeptiert, wenn sie über den Einreisezeitpunkt hinaus mindestens sechs Monate gültig sind.

Von

Michael Voß