Besonders die deutschen Hersteller bekamen den Autofrühling in Europa zu spüren. Der Absatz von Neuwagen der Marken BMW, Audi und Opel wuchs im April stärker als der Gesamtmarkt in den 15 alten EU-Staaten, teilte der europäische Herstellerverband ACEA in Brüssel mit. Insgesamt wurden laut ACEA 1,3 Prozent mehr neue Autos zugelassen als ein Jahr zuvor.

Hauptgrund dafür sei gewesen, daß der vergangene April in wichtigen Ländern einen Arbeitstag mehr zählte als der Vergleichsmonat 2004. Trotz der Aufwärtstendenz schrumpfte der Absatz in Westeuropa in den ersten vier Monaten um 1,4 Prozent.

Die Volkswagen-Gruppe verkaufte sechs Prozent mehr Neuwagen und baute ihren Spitzenplatz in Westeuropa aus. Kräftige Zuwächse vor allem bei Audi (plus 21,6 Prozent) und Skoda (plus 18,9 Prozent) sorgten dafür, daß der Marktanteil des Konzerns im April auf 18,9 Prozent stieg. Die Hauptmarke VW setzte allerdings zwei Prozent weniger Fahrzeuge ab. Der zweitplatzierte PSA-Konzern mit den Marken Peugeot und Citroën verkaufte 1,7 Prozent weniger Fahrzeuge.

Im Duell BMW contra Mercedes-Benz machten die Münchner weiter Boden gut: BMW verkaufte im April in Westeuropa 23,7 Prozent mehr Neuwagen als vor einem Jahr und kam auf einen Marktanteil von 4,4 Prozent. Die von Qualitätsdebatten gebeutelte Marke mit dem Stern verbuchte dagegen ein Minus von 1,9 Prozent, was zu einem Marktanteil von 4,8 Prozent führte. Auch die Marke Chrysler sackte ab, während DaimlerChrysler beim Verlustbringer Smart um 22,5 Prozent zulegte.

Vor allem wegen des Erfolgs neuer Opel-Modelle schnitt der US-Konzern General Motors in Westeuropa im April um sieben Prozent besser ab als vor einem Jahr. Die Verkäufe von Ford schrumpften hingegen um 7,4 Prozent. Renault stagnierte. Fiat schaffte zwar ein Plus von 5,8 Prozent bei seiner Edelmarke Lancia, setzte aber insgesamt 15 Prozent weniger Neuwagen ab und verlor Marktanteile. Den größten Einbruch erlebte die zahlungsunfähige MG-Rover-Gruppe mit minus 76,1 Prozent.