Bevor das Team der Extraordinary-Tour an Tag 14 auf die Offroadstrecke darf, müssen erst noch einige Kilometer gefahren werden. Also raus aus Alicante, rauf auf die Autobahn, immer Richtung Südwesten. Routine. Die Landschaft fliegt wie in einem Roadmovie an uns vorüber. Eintönig. Sanfte Hügel, struppige Büsche. Oleander, der zwischen die Autobahnspuren gepflanzt wurde, setzt bunte Farbtupfer. Mit jedem Kilometer weiter südlich, wird die Landschaft rechts und links vom Asphaltband karger. Murcia, Lorca, Granada – hier unten, ein paar Kilometer landeinwärts, erinnert Spanien schon an eine Wüste, Regen fällt nur selten. Dafür brennt die Sonne heiß. Heute stehen über 30 Grad auf dem Bentley-Bordcomputer. Dank Klimaautomatik no Problemo. Und Gewinner Lukas Nolte ist glücklich, hat nur einen Wunsch: "Gerne würde ich mit dem Bentayga einmal über 250 km/h fahren. Immerhin ist er das schnellste SUV, dass man derzeit für Geld kaufen kann. Etwas Nervenkitzel bitte." Garantiert: Das wird nicht passieren. In Spanien sind maximal 120 erlaubt. Ebenfalls garantiert: seine Nerven werden heute noch massiert.

Mit Bergziegen auf der Offroadstrecke

Play

Video: Bentley Bentayga Tour

Videotagebuch - Etappe 14

Bild: AUTO BILD
In Marbella steht ein kurzer Abstecher zum örtlichen Bentleyhändler im Stadtteil Alcantara auf dem Programm. Bentley, hier im Süden von Andalusien, an der Costa del Sol? Lohnt sich, Millionäre gibt es hier fast wie Sand am Meer. Über den Offroadkurs führt uns Sabastian. Ein drahtiger Spanier, der in der Sierra de las Nieves jede Kurve, jedes Schlagloch, jeden Stein kennt. Und davon gibt es hier reichlich. Schneegebirge heißt der Höhenzug zwischen Marbella und Ronda. Maximale Höhe 2000 Meter. Schnee gibt es derzeit keinen. Zum Glück. Denn unserem Gewinner steht trotz Klimaanlage und komfortablen 22 Grad der Schweiß auf der Stirn. Alle Assistenzsysteme stehen im Bentayga auf Offroad, die Bodenfreiheit wurde per Knopfdruck erhöht. Recht herum, links herum, 30 Grad und mehr bergauf (wir wissen es nicht so genau, die Welt hier in den Schneebergen wurde nicht so exakt vermessen). Kurbeln, kurbeln, kurbeln. Alle Systeme arbeiten perfekt, der Bentley klettert behände durch den Höhenzug, wie die Bergziegen, die hier immer wieder den Weg versperren. Es ist herrlich, Natur pur. Korkeichen wachsen hier, deren Rinde für die Korkproduktion abgeerntet wird. Immer wieder öffnen sich atemberaubende Blicke ins Tal, teilweise bis an die Costa des Sol. Alle befinden sich in der Komfortzone. Nur unser Guide Sebastian wird ungehalten: "Zu langsam, wenn wir so weiter schleichen, kommen wir ja nie an."

Nachtmahl bei Málaga

Der hat gut lachen. Lukas zeigt Respekt vor den Abmessungen: "Immerhin ist der Bentayga über fünf Meter lang und locker zwei Meter breit. Und die Straße hier, wenn man das so nennen darf, teilweise gefühlte zehn Zentimeter schmaler." Es hilft nichts, wir müssen da jetzt durch. Und schließlich hatte sich Lukas ja einen Adrenalinschub gewünscht. Am Ende wird alles gut. Es gibt keine Verletzten, alle Bentleys bleiben heil. Noch schnell zu einem Schnappschuss nach Ronda, dann ab zu den Calvert Studios bei Málaga. Diese Studios, sie werden von Autofotografen für die Produktion von Hochglanz-Prospektfotos genutzt, bieten einen atemberaubenden Blick. Den kann Lukas nur erahnen. Denn es ist stockfinster, schon weit nach Mitternacht. Das geplante Barbecue wird zum Nachtmahl. Oder war es schon das Frühstück?

Alle Eindrücke der 14. Etappe sehen Sie in der Bildergalerie:

Von

Andreas Borchmann