Farm De Zeekoe
Die Farm De Zeekoe, auf der sich Christofs Bungalow befindet, lag herrlich einsam. Ein Bad in der Wildnis.
Es ist zwar schon stockfinster, als wir in Kapstadt ankommen, aber der erste Blick auf die Stadt beeindruckt. Viel größer und moderner als gedacht, macht sich die Mutterstadt der Südafrikaner in der Tafelbucht breit. Hier leben 3,74 Millionen Einwohner, arbeiten und verstopfen die Straßen. Für den Fiesta ein ideales Revier. Christof nutzt mit dem kleinen Wagen geschickt jede Lücke, um schneller zum Hotel zu kommen. Und trotzdem ist diese Stadt ein kleiner Kulturschock für uns. Warum? Hinter uns liegt Südfrika pur. Staub, leere Landschaften, bis zu 35 Grad. Der Abschied von De Zeekoe fiel uns schwer. Die Farm zog uns in ihren Bann. Vor allem die herrliche Aussicht auf die schwarzen Berge. Aber wir hatten eine Verabredung mit mindestens einem Reifenhändler. Eine, die immerhin für den Begleitwagen einen passenden Reifen brachte, der Fiesta ging leider leer aus. Er musste den ganzen Weg mit dem schmalen Notrad weiterfahren.

Reifenwechsel fast wie in Deutschland

Ford Fiesta
Trotz intensiver Suche konnte kein passender Reifen für den Fiesta aufgetrieben werden. Er musste mit dem Notrad weiterfahren.
Der Reifenhändler liegt ein Stückchen abseits der Hauptstraße. Normale Maschinen, jede Menge Reifenstapel in Regalen – eigentlich fast wie in Deutschland. Nur, dass sich extrem viele Helfer um die Autos kümmerten. Einer hebt den Wagen, der nächste schraubt das Rad ab, ein dritter zieht den Reifen von der Felge ... Das geht ruckzuck, dann steht der Fusion wieder auf vier vollwertigen Rädern. Dass der Fiesta leer ausgeht ist kein Problem für Christof: "Das merkt man doch kaum. Der Ford fährt fast so gut wie vorher." Vor allem der
Ecoboost-Motor beeindruckte unseren Gewinner: "Dass der nur drei Zylinder hat, habe ich gar nicht gemerkt, der schnurrt sanft wie ein Kätzchen." Und die überraschend bequemen Sitze. Christof: "Rückenschmerzen? Kein Problem."

Straußenfarm und Ronnies Sex Shop

Unser nächstes Ziel: eine Straußenfarm. Da gab es einiges zu lernen. Zum Beispiel, dass eine Henne jeden zweiten Tag ein riesiges Ei legt. Oder, dass man aus der Haut der bis zu 200 Kilo schweren Vögel ein schönes weiches Leder machen kann. Schnell noch einen Straußenburger verdrückt (saftig, kräftiger Fleischgeschmack), dann ab Richtung Westen, nach Kapstadt. Wir fahren nun abseits der Garden Route durchs Landesinnere. Eine einsame, staubige Gegend. Höhepunkt der menschenleeren Strecke: Ronnies Sex Shop. Christof: "Wer braucht denn das hier?" Na niemand. Ein Scherzbold schrieb einst das "Sex" zum Namen dazu. Seitdem ist das Café eine Touristenattraktion, Ronnie übermalte es deshalb nie. Sex sells, sagt man ja. Stimmt auch hier. Weiter durch die Steppe. Mit seinen 100 PS wirkt der Ford Fiesta fast übermotorisiert. Er darf ja nicht schneller als 80 km/h fahren. Als wir endlich in der Mutterstadt Südafrikas ankommen, ist es Nacht. Kapstadt ist die älteste Stadtgründung der Kolonialzeit Südafrikas, heute zweitgrößte Metropole nach Johannisburg. Schade, für eine Besichtigung Kapstadts reicht die Zeit nicht mehr. Wir müssen Abschied nehmen. Bis bald Kapstadt, bye vir nou Kaapstad (Afrikaans) oder auf Xhosa: hamba kakuhle ngoku Cape Town.