Peugeot 508: Gebrauchtwagen-Test
Gebrauchter 508 im Check: Abzüge für durchschnittliche Verarbeitung
Peugeot 508 im Gebrauchtwagen-Test
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Die zweite Generation des Peugeot 508 ging 2018 an den Start. Ist die elegante Fließhecklimousine mit dem Löwen im Grill gebraucht ein Tipp?
Große Franzosen haben es in Deutschland traditionell schwer. Die im Oktober 2018 eingeführte zweite Generation des Peugeot 508 ist da keine Ausnahme. Den 4,75 Meter langen Mittelklässler trifft man selten an, was ihn bis heute zum Hingucker macht. Sein dynamisch-elegantes Design erinnert eher an Haute Couture als an teutonische Vertreterlimousinen.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).Erfolgreich bemühten sich die Designer um eine eigenständig französische Note. Der 508 pflegt einen angriffslustigen Auftritt mit aggressivem Scheinwerferdesign und nach hinten abfallender Coupé-Dachlinie.
Peugeot 508 gebraucht: Nach dreieinhalb Jahren für 23.280 Euro zu haben
Preislich hält der stilbewusste Franzose dennoch einen deutlichen Respektabstand zur deutschen Premiumware von Audi, BMW und Co. Unser im Schwarzton Perla Nera lackierter Peugeot 508 PureTech 180 Allure kostete laut Schwacke im April 2019 neu inklusive 181-PS-Turbobenziner mit Euro 6 und bei Aisin zugekaufter Achtstufenautomatik 40.200 Euro. Mit moderaten 54.569 Kilometer Laufleistung ruft das Autohus in Bockel bei Bremen dreieinhalb Jahre später noch 23.280 Euro auf.
Der Stauraum lässt so manchen Premium-Kombi blass aussehen
Wie steht es um den Pflegezustand? Bis auf ein paar Steinschläge im Frontbereich stimmt der äußere Eindruck. Die 17-Zoll-Merion-Alufelgen sind tadellos er halten. Und auch der Innenraum stimmt positiv: Mit Allure-Ausstattung gibt sich der Franzose betont gastfreundlich. Er empfängt die Passagiere auf gemütlichen Teilleder-Sportsitzen mit Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken und umschmeichelt sie mit einer Zweizonen-Klimaautomatik.

Hier im Test: ein Peugeot 508 PureTech 180 Allure, Baujahr 2019. Mit einer Laufleistung von 54.569 km soll er 23.280 Euro kosten.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Der Platz in Reihe eins ist üppig, hinten wird es ab 1,80 Meter Körpergröße jedoch eng. Üppig und erstaunlich variabel sind dafür die Stauraumverhältnisse: Von 487 bis 1537 Liter Volumen träumt so mancher Premium-Kombi. Apropos: Für noch mehr Platz gäbe es die Kombiversion namens SW.
Die Bedienung verlangt eine gewisse Eingewöhnungszeit
Vor der ersten Fahrt muss sich der Fahrer mit dem gewöhnungsbedürftigen, Peugeot-typischen i-Cockpit arrangieren. Das tief montierte Lenkrad fällt noch in die Kategorie Geschmackssache. In Sachen Infotainment bietet die Konkurrenz jedoch teils spürbar mehr. Das Bedienkonzept des Zehn-Zoll-Systems wirkt wenig intuitiv. Menülogik und Navigationsdarstellung sind nicht ganz State of the Art. Immerhin werden Apple CarPlay und Android Auto unterstützt.

Eigenwilliges i-Cockpit mit glänzenden Ziereinlagen und zwei digitalen Displays. Über der Mittelkonsole: das zehn Zoll große Touch-Infotainment.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Was taugen die Fahrassistenten? Spurhaltefunktion und Schildererkennung funktionieren solide. Dafür arbeitet der optionale adaptive Tempomat unangenehm impulsiv.
Vielfahrern empfehlen wir die 2.0HDi-Modelle
Nicht voll überzeugend ist leider auch die Verarbeitung: Knarrende Armaturenbretter, klappernde Türverkleidungen und lockere Teppiche sind immer wieder ein Thema. Teilweise berichten Eigner außerdem von Spiel in der oberen Lenksäule. Ebenso von Lenkgetrieben, die Peugeot in der Garantiezeit getauscht hat.
Technische Daten
Motor
Ventile/Nockenwellen
Hubraum
Leistung
Drehmoment
Höchstgeschw.
0–100 km/h
Tank/Kraftstoff
Getriebe/Antrieb
Länge/Breite/Höhe
Kofferraumvolumen
Leergewicht/Zuladung
Welcher Motor passt zum großen 508? Die kleinen 1200er-Turbobenziner mit drei Zylindern wirken mit dem beladen knapp zwei Tonnen schweren 508 überfordert. Die 1600er-Turbobenziner mit 181 bzw. 225 PS (ab September 2021 Euro 6d) sind in der Praxis nicht ganz so sportlich und zugleich sparsam, wie es die nackten Prospektdaten suggerieren.
Für Vielfahrer empfehlenswert sind die bis September 2020 gebauten 2.0HDi-Modelle (bis September 2019 Euro 6dTemp, danach Euro 6d). Durch ihr hohes Drehmoment von 400 Newtonmetern vermitteln sie ein souveränes Fahrgefühl bei Verbräuchen von unter sechs Liter Diesel.

Heckansicht als Schokoladenseite. Perfekt kaschiert das Design die große Heckklappe.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Spürbar teurer sind die Hybridmodelle: Die 2020 nachgereichte Plug-in-Variante mit 224 PS startet aktuell bei rund 32.000 Euro. Exklusivster Löwe ist das 2021 vorgestellte Topmodell 360 Hybrid4 PSE. Mit Allrad und 360 PS kostet er als Jahreswagen mindestens 52.250 Euro.
Unterhaltskosten
Testverbrauch
CO2
Inspektion
Haftpflicht (18)*
Teilkasko (24)*
Vollkasko (25)*
Kfz-Steuer (Euro 6)
Ersatzteilkosten
Lichtmaschine (AT)
Anlasser (AT)
Wasserpumpe
Zahnriemen
Nachschalldämpfer
Kotflügel vorn links, lackiert
Bremsscheiben und -klötze v.
Infotainmentbildschirm
4 Sommerreifen (Dimension 215/55 R 17 98 W)
Fazit
Die zweite 508-Generation sieht umwerfend aus und fährt sich komfortabel. Auch Service und Reparaturen sind bezahlbar. Abzüge gibt es für die durchschnittliche Verarbeitung und die in der Praxis durstigen Turbobenziner.
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