Porsche 911 (997): Gebrauchtwagen-Test
30.000 Euro für einen 911er riskieren?

—
Nach 14 Jahren ist selbst ein Porsche 911 der Baureihe 997 preislich nicht mehr unerreichbar. Käufer sollten sich aber auf teure Risiken einstellen.
Mal ganz ehrlich: Haben Sie sich nicht auch schon mal beim Träumen ertappt? Was wäre, wenn? Wenn man einfach mal unvernünftig wäre und das hart Ersparte nicht in ein neues Familien-SUV oder für die Sondertilgung des Eigenheims investieren, sondern sich den Traum vom eigenen Porsche 911 erfüllen würde? Keine Sorge, Sie sind nicht allein. Die Sehnsuchtsgedanken sind so alt wie der Schwabensportler selbst. Und als Gebrauchter ist er schließlich auch mit etwas Sparen, Strecken oder Oma-Anpumpen erreichbar. Klar, die Luftgekühlten bis einschließlich 993 sind längst preislich entrückte Sammlerstücke geworden. Und beim Ersten mit Wasserkühlung, dem 996, vermiesen die Spiegeleierleuchten nicht nur Puristen den Spaß. Aber wie sieht's mit dem Nachfolger, dem 997, aus? Mit dem Bekenntnis zu den klassischen Rundscheinwerfern fuhr er 2004 direkt in die Herzen der Fans und ist heute zeitloser und attraktiver denn je. Frühe Carrera- und Carrera-S-Modelle locken mit Preisen ab rund 30.000 Euro. Taugt die Ikone zum Discount-Tarif?
Ein Service von
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Ein neuer Motor knackt schnell die 25.000-Euro-Hürde

Vermeintliche Schnäppchen für 30.000 Euro finden sich oft in der Werkstatt zur Motorüberholung wieder.
Überblick: Alles zum Porsche 911
Die Wartung kann die Haushaltskasse sprengen

Ein Klassikern unter den 997-Mängeln sind abrostende Auspuffschellen. Die Anlage selbst erreicht auch nicht mehr das Qualitätsniveau des Vorgängers.
Trost: Wertverlust spielt keine große Rolle
Dennis Neumann, der sich mit seiner Firma 9elf Hamburg auf Porsche spezialisiert hat, warnt: "Sparen lässt sich nicht viel. Billigteile rächen sich beim Wiederverkauf." Ohnehin verbieten sich runderneuerte Reifen und Discountbremsbeläge bei einem Auto, das mit Rückenwind fast 300 Sachen fährt, noch mehr als sonst. Immerhin spielt Wertverlust keine große Rolle. Während ein normaler Neuwagen für 40.000 Euro nach drei Jahren noch die Hälfte wert ist, verliert ein gewissenhaft und wenig benutzter 997 fast nichts. Beschränkt man sich auf die "kleinen" Carrera- und Carrera-S-Versionen, dann ist weniger mehr. Die damals aufpreispflichtige und etwas träge Wandlerautomatik bringt gebraucht weniger als die manuelle Sechsgangbox. Auch Allrad und Stoffverdeck können ihre ehemaligen Mehrpreise nicht ins Alter retten. Ein 911 kommt pur am besten, Extras wiegen nur und gehen kaputt. Dafür lieber original und mit lückenloser Historie kaufen. Die wertvollste Ausstattung gab es beim 911 eh seit jeher umsonst: den Will-haben-Effekt. Und auch wenn sich das Risiko nie ganz ausschließen lässt: Es hat einen Grund, dass nur wenige Modelle so treue und liebende Besitzer haben wie diese Sportwagen-Ikone. Manchmal müssen Träume einfach gelebt werden.
Fazit
Mit runden Scheinwerfern und ausgestellten Radhäusern ist der 997 beliebt. Hohe Preise sind der beste Beleg. Viele Probleme machen ihn jedoch kaum kalkulierbar. Mit der neuen Motorengeneration ab 2008 wurde der Elfer zuverlässiger. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.
Service-Links