Porsche 911 Carrera T: Test, Vorstellung, Motor, Preis
Porsche setzt beim neuen 911 Carrera T auf Purismus
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Porsche speckt den Elfer ab: Der neue 911 Carrera T verliert 35 Kilo im Vergleich zum Basismodell. AUTO BILD stellt den Sportler vor.
Bild: AUTO BILD
Kurzer Reaktionstest: Nennen Sie einen puristischen und klassisch anmutenden Porsche 911! Ja, richtig, der 911 GT3 Touring kommt uns auch gleich als Vorzeige-Elfer in den Sinn. Aber muss man immer gleich ganz oben ins Regal greifen? Nein! Denn es gibt ja auch noch einen Enthusiasten-Elfer am anderen Ende der Preis-Skala: den Carrera T. Auch dessen "T" steht für Touring – und die Zutaten sind trotz Basis-Motorisierung beachtenswert.
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Der Carrera T macht mit seinem Lack in blassem Gulfblau einen puristischen Eindruck. Kein wildes Spoilerwerk, keine aggressive Beklebung. Stattdessen gibt es stillvolle – titangraue – Carrera-S-Felgen. Ein Zoll größer als das Basismaß beim Carrera – vorne sind es 20 Zoll, hinten derer 21. Anthrazitgraue Spiegelkappen, dezentes Tür-Dekor mit "911 Carrera T"-Schriftzügen und feine Details wie die anthrazitgrauen Streben des Lufteinlasses oberhalb des Heckspoilers oder der lackierte Namenszug am Heck runden den kontrastreichen Auftritt ab.
Frei von Spoilerwerk: Der Carrera T pflegt den puristischen Auftritt, steht vorne auf 20- hinten auf auf 21-Zöllern in dezentem Titangrau.
Bild: Porsche AG
Damit der Carrera T puristisch tief über der Straße kauert, ist serienmäßig das PASM Sportfahrwerk an Bord – mit 10 mm Tieferlegung und selbstredend mit sportiven Vorteilen. Und auch wenn man es von außen nicht sieht, Porsches Torque Vectoring und die aufpreispflichtige Hinterachslenkung gehören zum T-Repertoire.
Leichtbauverglasung spart fünf Kilogramm
Noch unscheinbarer ist die Leichtbauverglasung des Carrera T. Neben gut fünf Kilogramm Gewichtsersparnis löst die bei mittelschwerem Daumendruck nachgebende Heck- oder Seitenscheibe GT3-Erinnerungen aus. Bitte nicht nachmachen, sondern einfach nur am Stammtisch angeben. Und wo wir schon an der Heckscheibe stehen, werfen wir einen Blick auf die graue Auslegeware, die den hinteren Teil der Fahrgastzelle im T verhüllt.
Schon wieder leichtes GT3-Feeling. Denn eine Rücksitzbank gibt es im Carrera T nur auf expliziten Wunsch. Wünscht man den Einbau nicht, nimmt der Entfall der Rücksitze gute sieben Kilo weg und auch die Zweifel, ob der Carrera T wirklich puristisch ist. Weiter im Text: Reduzierte Dämmung spart noch mal ein, zwei Kilo, die Leichtbaubatterie schlägt mit rund acht Kilo Ersparnis zu Buche.
Sportlich und leicht: Fans von Handschaltungen kommen beim T voll auf ihre Kosten – und sparen 25 Kilo gegenüber dem PDK.
Bild: Porsche AG
In Summe bringt es der 911 Carrera T auf 1470 kg Leergewicht – 35 Kilo weniger als ein 911 Carrera. Den größten Anteil am Ausgang der erfolgreich absolvierten Diät hat das Getriebe. Denn alleine das im Carrera T verbaute manuelle Getriebe mit sieben Fahrstufen führt unterm Strich zu einem Gewichtsvorteil von 25 Kilo gegenüber dem serienmäßigen Achtgang-PDK des normalen 911 Carrera.
Fahrzeugdaten
Modell
Porsche 911 Carrera T
Motor
Hubraum
Leistung
max. Drehmoment
Antrieb
Leergewicht
0-100
Vamx
Preis
Sechszylinder Boxer, hinten
2981 cm³
283 kW (385 PS) bei 6500/min
450 Nm bei 1950 bis 5000/min
Hinterrad, 7-Gang manuell
1470 kg
4,5 s (manuell) / 4,0 s (PDK)
291 km/h
123.845 Euro
Und der um zehn Millimeter verkürzte Schalthebel lässt beim Griff nach rechts schon wieder instinktiv an handgeschaltete GT3 denken – auch wenn dessen Schaltwege noch etwas knackiger ausfallen.
Es geht noch packender: Wem die guten Sportsitze des T noch nicht reichen, der kann optional Vollschalensitze ordern.
Bild: Porsche AG
Und wem die Sportsitze mit ihren Sportex-Sitzbahnen nicht sportlich genug sind, kann für den T sogar Vollschalensitze ordern – die finden sich sonst erst ab dem 911 GTS im Konfigurator. Damit geht es im Zwei-Mensch-Cockpit des T-Carrera dann aufs Optimum reduziert zu.
Im Heck steckt der bekannte Boxer
Was uns zu den motorischen Anlagen des Carrera T führt. Sie sind – traditionell – zurückhaltend. Natürlich unter 911-Maßstäben gesehen, denn die 385 PS und 450 Nm maximales Drehmoment aus dem bekannten Drei-Liter-Turbo-Sechszylinder-Boxer reichen für standesgemäße Fahrleistungen absolut aus. Die Höchstgeschwindigkeit des gewichtsoptimierten T-Modells liegt bei 291 km/h.
Sportlich: Mit dem drei Liter großen Turbo-Boxer im Heck geht der T in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 und schafft 291 km/h Spitze.
Bild: Porsche AG
Die Beschleunigungswerte variieren je nach gewählter Getriebeoption. Handgeschaltet und ohne Aufpreis schiebt der reine Hecktriebler in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, das aufpreispflichtige PDK hobelt eine halbe Sekunde von dieser Zeit ab. Ist das sportlich? Defintiv. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es für 123.845 Euro im Carrera T Bauteile gibt, die sonst lange nicht mit dem Basismotor kombinierbar sind.
Fazit
von
AUTO BILD
Puristisch, noch sportlicher, handgeschaltet – diesen Dreiklang beherrscht der T wie kein anderer Carrera. Mit dem ohnehin völlig ausreichenden Basis-Motor ist er für mich der sympathischste Elfer.