Auf diese Woche haben die Fans des Porsche Carrera Cup Deutschland lange gewartet: Vom 5. bis 7. Mai startet der Porsche-Markenpokal auf dem Circuit de Spa-Francorchamps (Belgien) in seine 33. Saison. Die beiden Rennen im Rahmen der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC versprechen einen spektakulären Auftakt. Insgesamt 32 Fahrer bilden in ihren 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup das ausgebuchte Starterfeld.
Wohl kaum ein Rennfahrer des Markenpokals hat so viele Fans wie Jan-Erik Slooten (37). Das liegt aber nicht nur an den Erfolgen des Deutschen, sondern an seinem Zweitjob. 2013 gründete Slooten den YouTube-Kanal „Ring Police“ und berichtet dort seitdem seinen mittlerweile 134 000 Abonnenten regelmäßig aus dem Alltag eines Rennfahrers.
„Viele Freunde haben mich damals darin bestärkt, einen YouTube-Kanal rund um das Thema Automobil und Motorsport zu gründen“, blickt er zurück. „Ehrlich gesagt, ich war mir damals unsicher, ob sich das überhaupt jemand angucken würde. Ende 2017 habe ich es durchgezogen und meine ersten Videos hochgeladen. Die waren damals noch alle aus unserer Garage.“
2022 fährt Jan-Erik Slooten wieder einen Porsche 911 GT3 im Porsche Carrera Cup.
Bild: Bildagentur Kräling / Porsche

Mittlerweile bekommen die Zuschauer regelmäßig Renn-Content geboten. Slooten: „Wir sind eines der ganz wenigen Teams, das auf YouTube so aktiv ist und den Fans dort exklusive Einblicke von unseren Rennwochenenden bietet.“
Dabei fing alles ganz normal an für einen Rennfahrer aus Deutschland: „In den Achtzigern ist mein Vater zusammen mit Michael und Ralf Schumacher in Kerpen Kart gefahren“, berichtet der Porsche-Pilot. „Mein großes Vorbild war Michael Schumacher. Daher musste ich vom Motocross-Bike aufs Kart wechseln.“ Weil das Geld für den Formelsport nicht reichte, entdeckte Slooten ab 2006 die Porsche-Cups für sich.
Die Anzahl an Porsche, die er auf der Rennstrecke bewegt hat, ist beeindruckend: „Im Porsche Sports Cup bin ich einen 997 GT3 RS, einen 997 GT3 Cup, einen 991 GT3 Cup und einen 991 GT3 R gefahren. Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring habe ich einen 996 RSR pilotiert. Besonders in Erinnerung habe ich zudem das ,Porsche Motorsport GT2 Supersportscar Weekend‘ 2019 in Spa. Ich bin in einem 700 PS starken 911 GT2 RS Clubsport gestartet und wurde in beiden Rennen Zweiter. Darüber hinaus habe ich auch schon die Modelle 550, 356, 906, 935 und 918 gefahren.“
Aber woher kommt die Leidenschaft für die Marke aus Zuffenhausen? Slooten: „Das kam schon mit fünf Jahren. Der Nachbar meiner Eltern fuhr einen roten Porsche 964 Carrera 4. Seitdem hat Porsche mich immer fasziniert.“
Im Carrera Cup pilotiert er 2022 einen 911 GT3 Cup. „Viele Fahrer beschreiben das Cup-Auto als schwierig zu fahren, und das kann ich bestätigen“, sagt er. „Wer schnell mit dem 911 GT3 Cup fahren kann, schafft das auch mit jedem anderen Fahrzeug.“
Sein Ziel: ein Klassensieg in der ProAm-Wertung. Auf YouTube und Instagram wird er dann sicher davon berichten.

Rennkalender Porsche Carrera Cup Deutschland 2022

05.05.-07.05.2022, Circuit de Spa-Francorchamps (FIA WEC), Rennen 1+2
20.05.-22.05.2022, Red Bull Ring (ADAC GT Masters), Rennen 3+4
17.06.-19.06.2022, Autodromo Enzo e Dino Ferrari Imola (DTM), Rennen 5+6
24.06.-26.06.2022, Circuit Zandvoort (ADAC GT Masters), Rennen 7+8
05.08.-07.08.2022, Nürburgring (ADAC GT Masters), Rennen 9+10
19.08.-21.08.2022, Lausitzring (ADAC GT Masters), Rennen 11+12
23.09.-25.09.2022, Sachsenring (ADAC GT Masters), Rennen 13+14
21.10.-23.10.2022, Hockenheim (ADAC GT Masters), Rennen 15+16