Mit den sinkenden Preisen steigt nicht unbedingt die Versuchung. In vielen Fällen setzt sogar eine gewisse Abwehrhaltung ein. Der Schutzmechanismus des Hirns, der über den mittelfristigen Haushalts-Cashflow wacht, regt vor allem diesen einen Gedanken an: Ein Porsche für weniger als 10.000 Euro – das kann doch nicht gutgehen! Und was für ein Porsche dieser Cayenne doch ist. 2002 kam mit der ersten Generation (9PA) Porsches sogenannte "dritte Baureihe". Zuvor gab es ja nur 911 und Boxster. Und nun das erste Serienmodell mit vier Türen. Und das SUV scheute sich nie davor, richtig anzupacken: 3,5 Tonnen Anhängelast, knapp 600 Kilogramm Zuladung im Falle des V8-Saugers, ordentliche Bodenfreiheit (mit Luftfahrwerk fast schon überragend). Allrad war Serie wie auch das Reduktionsgetriebe und das sperrbare Verteilergetriebe zwischen Vorder- und Hinterachse.
AUTO BILD Gebrauchtwagenmarkt
Porsche Cayenne E-Hybrid Platinum Edition
119.900
Porsche Cayenne E-Hybrid Platinum Edition
6.100 km
340 KW (462 PS)
05/2023
Zum Angebot
Elektro/Benzin, 2,5 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 58 g/km*
Porsche Cayenne E-Hybrid Platinum Edition
129.750
Porsche Cayenne E-Hybrid Platinum Edition
8.000 km
340 KW (462 PS)
05/2023
Zum Angebot
Elektro/Benzin, 2,5 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 58 g/km*
Porsche Cayenne E-Hybrid PANO BOSE LED
125.900
Porsche Cayenne E-Hybrid PANO BOSE LED
8.000 km
340 KW (462 PS)
05/2023
Zum Angebot
Porsche Cayenne E-Hybrid Head-Up Sitzbelüftung 21-Zoll
121.900
Porsche Cayenne E-Hybrid Head-Up Sitzbelüftung 21-Zoll
6.000 km
340 KW (462 PS)
05/2023
Zum Angebot
Elektro/Benzin, 2,4 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 55 g/km*
Porsche Cayenne E-Hybrid Coupe Platinum Edition SportDes
119.800
Porsche Cayenne E-Hybrid Coupe Platinum Edition SportDes
9.900 km
340 KW (462 PS)
05/2023
Zum Angebot
Elektro/Benzin, 2,5 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 78 g/km*
Porsche Cayenne GTS PDCC Head-Up Soft-Close HA-Lenkung
138.800
Porsche Cayenne GTS PDCC Head-Up Soft-Close HA-Lenkung
9.900 km
338 KW (460 PS)
05/2023
Zum Angebot
Benzin, 11,2 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 255 g/km*
Porsche Cayenne GTS 22";Matrix;360°; Standheiz.
149.890
Porsche Cayenne GTS 22";Matrix;360°; Standheiz.
19.900 km
338 KW (460 PS)
05/2023
Zum Angebot
Benzin, 13,2 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 308 g/km*
Porsche Cayenne E-Hybrid Platinum Edition, PDLS, 7,2kW
109.900
Porsche Cayenne E-Hybrid Platinum Edition, PDLS, 7,2kW
12.000 km
340 KW (462 PS)
05/2023
Zum Angebot
Porsche Cayenne GTS SportDesign Head-Up Soft-Close 22-Zoll
138.750
Porsche Cayenne GTS SportDesign Head-Up Soft-Close 22-Zoll
9.900 km
338 KW (460 PS)
05/2023
Zum Angebot
Benzin, 11,2 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 255 g/km*
Porsche Cayenne GTS HA-Lenkung PDCC Head-Up SportDesign
141.880
Porsche Cayenne GTS HA-Lenkung PDCC Head-Up SportDesign
18.800 km
338 KW (460 PS)
05/2023
Zum Angebot
Benzin, 11,2 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 255 g/km*
Weitere Gebrauchtwagen anzeigen
Ein Service vonEin Service von AutoScout24
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.

Nicht die Fahrleistungen sind das Besondere am Cayenne

Porsche Cayenne
Hohe Laufleistungen sind trotz des hohen Verbrauchs bei starken Cayenne-Benzinern keine Seltenheit.
Beachtlich, doch der Grund, warum sich der Cayenne vom Start weg so hervorragend verkaufte, liegt in einem überraschenden Widerspruch: Das dicke SUV fuhr sich wie ein Porsche! Das lässt sich auch heute noch nachvollziehen. Mit dem V8-Sauger ist der knapp 2,5 Tonnen schwere Cayenne zwar alles andere als übermotorisiert. Zumindest nicht in der Porsche-Welt. Knapp sieben Sekunden auf 100 km/h und über 240 Sachen Spitze sorgen aber auch heute noch für anerkennendes Nicken bei der Testfahrt. Es geht noch deutlich schneller, nämlich in den bis zu 521 PS starken Turbomodellen. Die Fahrleistungen sind es aber gar nicht, die das Porschige im Cayenne ausmachen. Es ist die Art und Weise, wie agil das moppelige Bürschchen einlenkt, wie exakt der Druckpunkt der Bremse und wie dynamisch und gleichzeitig unaufgeregt das Fahrwerk ausgelegt ist. Insbesondere mit dem Luftfahrwerk beherrscht der Cayenne Komfort und Sport gleichermaßen. Gerüchten zufolge gab es zu jener Zeit Entwickler in Zuffenhausen, die bei der Ankündigung des Cayenne bereit waren, ihren Job an den Nagel zu hängen. Angewidert von der Vorgabe, einem Trumm auf Touareg-Basis das Porsche-Emblem auf die Motorhaube (vorn!) zu kleben. Doch statt hinzuschmeißen packte sie dann doch der Ehrgeiz: "Steht Porsche drauf, dann muss er sich auch so fahren!" Und das tat er dann auch.
Überblick: Alles zum Porsche Cayenne

Drei der Extras können zur kostspieligen Angelegenheit werden

Porsche Cayenne
Die Luftfederung kann ein teures Ärgernis werden: Je nach Qualität kostet ein Federbein 500 bis 1200 Euro, der Kompressor 400 bis 1900 Euro – ohne Einbau.
Unser gut ausgestattetes Modell aus 2004 verbrachte die letzten 140.000 Kilometer in einer Hand und ist in technischer Hinsicht gepflegt. Der Vorbesitzer setzte den Porsche häufig als Zugwagen für einen Pferdeanhänger ein und kam laut eigener Aussage im Schnitt mit etwa 15,5 Litern Verbrauch aus. Allerdings hat der Wagen mit der optionalen Luftfederung (beim Turbo Serie), Xenonlicht und Keyless Entry gleich drei potenziell kostspielige Extras, wenn es dort zu Schäden kommt. Auf der Probefahrt bei den Xenonscheinwerfern darauf achten, ob die automatische Leuchtweitenregulierung funktioniert: Heck belasten und horchen, ob die Stellmotoren im Scheinwerfer aktiv werden. Alternativ an einer Wand prüfen, ob die Leuchthöhe korrigiert wird. Funktioniert das Keyless-go-System nicht, hat häufig das Steuergerät abgedankt. Das Siemens-Teil ist baugleich für den Touareg, muss daher nicht unbedingt im Porsche-Zentrum gekauft werden. Beim Luftfahrwerk kann es zu Schäden kommen, wenn die Werkstatt das System vor dem Anheben auf der Bühne nicht in den Wartungsmodus gebracht hat. Sobald die Sensoren die zur Einstellung abweichende Höhe registrieren, pumpt der Kompressor vergeblich gegen an und kann dabei überhitzen.

Der V8-Sauger stellt einen guten Kompromiss dar

Porsche Cayenne
Kolbenkipper? Kommt vor, doch es gibt den kompletten Motor noch als Ersatzteil – für 36.628 Euro! Der Einbau dauert knapp neun Stunden.
Bei der Wahl des Motors kommt man um einen Benziner nicht herum, zumindest wenn es ein günstiges Vor-Facelift-Modell (bis 2007) sein soll. Und da ist der V8-Sauger ein guter Kompromiss. Frühe Modelle waren anfällig für Kolbenkipper, es gibt aber auch jede Menge Fahrzeuge, die 350.000 Kilometer und mehr auf dem Buckel haben. Etwas tückisch ist die oft undichte Wasserleitung im V des Achtzylinders. Zudem sorgen defekte Zündspulen für kaum wahrnehmbare Zündaussetzer, wodurch unverbrannter Kraftstoff die teuren Katalysatoren killen kann. Der VR6 mit 3,2 Litern wirkt mit seinen 250 PS etwas überfordert und hält sich beim Durst im Vergleich zum V8 nicht nennenswert zurück. Sparsam ist zwar der Diesel, ein 3.0 TDI V6 aus dem VW-Regal mit 239 PS. Der kam erst 2009 und war bis zum Dieselskandal ein sehr gefragter Antrieb und entsprechend teuer. Gleich alte Turbomodelle mit vergleichbarer Laufleistung gab es für deutlich weniger Geld. Inzwischen sind die Preise aber stark gefallen, sodass sich für 14.000 Euro brauchbare Angebote finden. Der Turbo ist zwar immer noch billiger (ab etwa 10.000 Euro), doch der Mehrverbrauch ist immens: Weniger als 20 Liter Super Plus sind im Alltag kaum darstellbar. Am Ende bleibt gesunde Skepsis, der Schutzmechanismus des Hirns ist nach der kritischen Auseinandersetzung nicht mehr ganz so scharf gestellt. Und das liegt auch daran: Im Alter wird sogar so ein Porsche Cayenne sympathisch!

Bildergalerie

Gebrauchtwagen-Test Porsche Cayenne
Gebrauchtwagen-Test Porsche Cayenne
Gebrauchtwagen-Test Porsche Cayenne
Kamera
Gebrauchtwagen-Test Porsche Cayenne
Fazit von Stefan Novitski: Dass am Cayenne teure Reparaturen lauern können, ändert nichts an der Tatsache, dass das Luxus-SUV zu den besonders soliden Typen gehört. Tatsächlich befinden sich unter den Angeboten unter 10.000 Euro auch brauchbare Modelle. Urteil: 3,5 von fünf Punkten.

Von

Stefan Novitski