Der Peugeot RCZ ist ein schickes Sportcoupé. Doch die R-Version will mehr. Im Vergleich trifft der 270 PS starke und sportlich geschärfte Franzose auf den Porsche Cayman mit dem 275-PS-Basismotor.
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Nimmt man die Reaktionen von Passanten als Maßstab, erzeugen diese beiden sportlichen Coupés mindestens einen Hinguck-Reiz, der sich im besten Fall bis zum Umdreh-Verlangen steigert. Kein Wunder, denn auffällig ist vor allem der silberne Peugeot mit seinem carbonbeschichteten Dach. Was aber auch daran liegt, dass er gegenüber dem Porsche Cayman im Straßenbild deutlich seltener ist.
Das mit Carbon beschichtete Dach gibt es für 1500 Euro Zuzahlung.
Peugeot RCZ R Was nur dem genauen Beobachter auffällt: Dieser RCZ ist kein gewöhnlicher, sondern das noch seltenere R-Modell. Erkennbar ist das 270 PS starke Coupé von außen an den etwas weiter ausgestellten Radhäusern, den Dachbögen in Mattschwarz, dem feststehenden Heckspoiler und den dunkel eingefassten Bi-Xenonscheinwerfern ("Titan-Look"). Das R-Modell unterscheidet sich deutlich vom herkömmlichen RCZ. Die 270 PS generiert der laut Hersteller "stärkste Serien-Peugeot aller Zeiten" durch den Einsatz eines Twin-Scroll-Turboladers und Feintuning am Motor, dessen Klang über ein Soundsystem ins Innere gelangt. Die Karosserie liegt zehn Millimeter tiefer, die 19-Zoll-Räder haben in den stärker ausgestellten Radhäusern mehr Platz, zudem wurde das Fahrwerks-Set-up modifiziert
Zum Test rollte der Cayman auf dem 20-Zoll-Carrera-S-Rad an.
Porsche Cayman Der Cayman tritt dagegen mit seiner 275 PS starken Basismotorisierung an und vertraut auf den Ausdruck seiner Karosserielinien, die – selbst in dezent-elegantem Achatgrau-Metallic – schon im Stand rasant erscheinen. Aus der Abrisskante, die auch als verbindendes Element zwischen den Rückleuchten dient, fährt der Heckspoiler elektrisch aus. Unter dem Blech dagegen wirken im Cayman diverse elektronische Helfer, die gegen Aufpreis zu haben sind: Das Sport-Chrono-Paket (2023 Euro) etwa schärft über die Sport-Plus-Taste die Gasannahme und das Fahrwerk bietet eine Launchfunktion sowie dynamische Getriebelager. Das Fahrwerk mit aktiver Dämpferregelung ist für 1428 Euro an Bord, die mechanische Hinterachssperre mit 22 Prozent Sperrwirkung im Zug und 27 Prozent im Schub ist für 1309 Euro zu haben. Dazu kommen noch 20 Zoll große Carrera-S-Räder, was den Grundpreis von 54.211 Euro auf 61.827 Euro für das Testfahrzeug inklusive aller dynamikrelevanten Extras hochschraubt.
Dass es knapp werden könnte, haben wir geahnt. Dass der Peugeot gewinnt, hat uns überrascht. Aber 20.000 Euro Preisunterschied sind viel Geld. Wenn dazu noch eine bessere Rundenzeit und ebenbürtige Fahrleistungen kommen, kann es nur ein Ergebnis geben. Glückwunsch an Peugeot – und bitte mehr davon!