Prototyp Orca C 113
Leichtgewicht aus Liechtenstein

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Eine junge Firma aus der Nähe von Vaduz will mit dem Orca C 113 den ersten Supersportwagen bauen, der nicht mehr als 850 Kilo wiegt. AUTO BILD TEST & TUNING durfte als Erster ans Steuer des Prototypen.
Carbon-Killerwal aus den Alpen
Hans-Adam der Zweite kann ganz schön stolz sein. Nicht nur auf die vielen bunten Briefmarken, die sein Land herausgibt. Oder auf die vielen kleinen Briefkastenfirmen, die sein Land beherbergt. Oder auf die insgesamt elf Dörfer, die 32.000 Einwohner, die staatlichen Abmessungen von 24,6 Kilometer Länge und 12,4 Kilometer Breite. Nein, der 13. Fürst von Liechtenstein müßte vor allem stolz sein auf das erste Supercar in seinem 160-Quadratkilometer-Fürstentum.
Tatsächlich entsteht in der Ortschaft Schaan – nahe der Hauptstadt Vaduz, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schweiz – ein Supersportler, der es der arrivierten Konkurrenz zeigen will. Nicht nur durch Leistung im Überfluß, sondern durch Leichtbau, wie es ihn in dieser Klasse noch nicht gegeben hat: 650 PS für nur 850 Kilo, die im Design und der Aerodynamik der Natur nachempfunden sind. Der Name: Orca C 113 – ein Carbon-Killerwal aus den Alpen.
Hinter dem Riesen aus dem Gebirge steht die Orca Engineering Ltd. – ein neuer Autohersteller mit einer nur fünf Mann starken, sehr jungen Mannschaft. Treibende Kraft und Initiator des Projekts ist der Ingenieur René Beck (36). Für die kaufmännische Seite ist Ralph Beck zuständig (30), nicht verwandt mit René. Die Testfahrten und Abstimmung übernimmt Fredy Lienhard (25).
Tatsächlich entsteht in der Ortschaft Schaan – nahe der Hauptstadt Vaduz, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schweiz – ein Supersportler, der es der arrivierten Konkurrenz zeigen will. Nicht nur durch Leistung im Überfluß, sondern durch Leichtbau, wie es ihn in dieser Klasse noch nicht gegeben hat: 650 PS für nur 850 Kilo, die im Design und der Aerodynamik der Natur nachempfunden sind. Der Name: Orca C 113 – ein Carbon-Killerwal aus den Alpen.
Hinter dem Riesen aus dem Gebirge steht die Orca Engineering Ltd. – ein neuer Autohersteller mit einer nur fünf Mann starken, sehr jungen Mannschaft. Treibende Kraft und Initiator des Projekts ist der Ingenieur René Beck (36). Für die kaufmännische Seite ist Ralph Beck zuständig (30), nicht verwandt mit René. Die Testfahrten und Abstimmung übernimmt Fredy Lienhard (25).
cW-Wert von nur 0,26
Die größte Hürde zum Serienauto ist genommen: Der Prototyp hat die rigiden schweizerischen (und damit auch liechtensteinischen) Zulassungsanforderungen geschafft. Allerdings steckt noch gewöhnliche Volvo-Technik drunter: ein chipgetunter, nun 300 PS starker 2,3-Liter-Fünfzylinder aus dem V70R. Das reicht schon jetzt für atemberaubende Sprints, denn der Wagen wiegt bislang ganze 750 Kilo.
Nur noch 100 Kilo mehr dürfen es werden, haben sich die Macher vorgenommen. Das Außendesign wird nahezu so bleiben, wie es ist (René Beck: "Die Aerodynamik stammt vom Wal und vom Rochen, die Türscharniere sind dem Flügel des Falken nachgeahmt"), die Messung im Windkanal der Schweizer Armee ergab einen cW-Wert von nur 0,26. "Die Motorlüftung wird ins Dach integriert, alle Ecken werden etwas abgerundet, vorn werden wir eine Xenon-Lichtanlage einbauen, hinten werden Leucht-Dioden statt der zur Zeit eingebauten Alfa-33-Rückleuchten plaziert, die Auspuffanlage von TeZet wird hinten über dem Diffusor enden."
Die GfK-Karosserie (Semimonocoque mit integriertem Käfig) wird einem Vollmonocoque aus Carbon weichen. Hilfsrahmen aus Aluminium mit Magnesium- und Titanelementen – bislang verschweißt und verschraubt – werden mit Schnellverschlüssen am Monocoque befestigt sein, ebenso sollen alle Leitungen Schnellverschlüsse besitzen: "Man muß schon was Neues bringen, will man am Supercar-Markt bestehen", weiß René Beck.
Nur noch 100 Kilo mehr dürfen es werden, haben sich die Macher vorgenommen. Das Außendesign wird nahezu so bleiben, wie es ist (René Beck: "Die Aerodynamik stammt vom Wal und vom Rochen, die Türscharniere sind dem Flügel des Falken nachgeahmt"), die Messung im Windkanal der Schweizer Armee ergab einen cW-Wert von nur 0,26. "Die Motorlüftung wird ins Dach integriert, alle Ecken werden etwas abgerundet, vorn werden wir eine Xenon-Lichtanlage einbauen, hinten werden Leucht-Dioden statt der zur Zeit eingebauten Alfa-33-Rückleuchten plaziert, die Auspuffanlage von TeZet wird hinten über dem Diffusor enden."
Die GfK-Karosserie (Semimonocoque mit integriertem Käfig) wird einem Vollmonocoque aus Carbon weichen. Hilfsrahmen aus Aluminium mit Magnesium- und Titanelementen – bislang verschweißt und verschraubt – werden mit Schnellverschlüssen am Monocoque befestigt sein, ebenso sollen alle Leitungen Schnellverschlüsse besitzen: "Man muß schon was Neues bringen, will man am Supercar-Markt bestehen", weiß René Beck.
650 PS starker 4,2-Liter-V8
Für den Traum vom Supersportwagen ist das kleine Team auf die Mitarbeit namhafter Firmen angewiesen. So kommt zum Beispiel der Motor vom deutschen Tuner MTM. Er liefert den 650 PS starken 4,2-Liter-V8 mit zwei Turboladern.
Die Kraft soll über ein halbsequenzielles Cima-Siebengang-Renngetriebe, das mit oder ohne Kupplung bedient werden kann, an die Hinterräder abgegeben werden. Der Sprint von null auf 100 km/h soll in weniger als drei Sekunden klappen, das Höchsttempo soll mehr als 360 km/h betragen. Verzögert wird zur Zeit mit einer Bremse aus dem Porsche GT3, später liefert MTM eine Carbon-Keramik-Variante.
Auch beim Fahrwerk gehen die Youngster aus den Bergen neue Wege, und zwar mit dem holländischen Partner Maxtrac. Das elektronische Gewinde-Sportfahrwerk (im Endprodukt mit liegenden Dämpfern und Kipphebel, vorn mit Niveauregulierung) soll letztendlich per Laptop auf spezielle Rennstrecken abgestimmt werden können. Die benötigten Daten lädt sich der Fahrer aus dem Internet einfach herunter. Orca liefert grundsätzlich die Basiseinstellung. René Beck: "Die Programmierung der Rennstrecken ist bereits in Vorbereitung."
Die Kraft soll über ein halbsequenzielles Cima-Siebengang-Renngetriebe, das mit oder ohne Kupplung bedient werden kann, an die Hinterräder abgegeben werden. Der Sprint von null auf 100 km/h soll in weniger als drei Sekunden klappen, das Höchsttempo soll mehr als 360 km/h betragen. Verzögert wird zur Zeit mit einer Bremse aus dem Porsche GT3, später liefert MTM eine Carbon-Keramik-Variante.
Auch beim Fahrwerk gehen die Youngster aus den Bergen neue Wege, und zwar mit dem holländischen Partner Maxtrac. Das elektronische Gewinde-Sportfahrwerk (im Endprodukt mit liegenden Dämpfern und Kipphebel, vorn mit Niveauregulierung) soll letztendlich per Laptop auf spezielle Rennstrecken abgestimmt werden können. Die benötigten Daten lädt sich der Fahrer aus dem Internet einfach herunter. Orca liefert grundsätzlich die Basiseinstellung. René Beck: "Die Programmierung der Rennstrecken ist bereits in Vorbereitung."
Angepeilter Stückpreis: 300.000 Euro
Der Innenraum wird sich völlig vom jetzigen Prototyp unterscheiden. Dort wird – je nach Kundenwunsch – Alcantara, Leder oder Carbon dominieren. Klimaanlage soll serienmäßig dabei sein, ein Radio nicht. Die Fenster werden zu öffnen sein, die Insassen sitzen in Carbonschalen und haben die Wahl zwischen der Nutzung von Vierpunkt- oder den in der Schweiz vorgeschriebenen Dreipunktgurten.
Renn-ABS und -Traktionskontrolle gehören zum Auto, Servounterstützungen nicht. Die Ganganzeige erfolgt via Display, die Suche nach angemessenen Armaturen ist noch nicht abgeschlossen. Türgriffe sind nicht geplant: Der Öffnungsmechanismus der elektrisch betriebenen Flügeltüren wird sich – wie bei TVR – unter den Außenspiegeln befinden. Kleine Gepäckabteile werden links und rechts vom Motor eingerichtet, als Clou wird jeder Orca mit Teleskop-Wagenhebern aus dem Rennsport ausgerüstet – damit der Reifenwechsel im Fall der Fälle auch schnell von der Hand geht.
Damit die Exklusivität gewahrt bleibt, will René Beck nur 99 Coupés (angepeilter Stückpreis: 300.000 Euro), 99 Roadster und ganze sieben Orca SC (Street Competition – leichter, stärker, schneller) bauen. Diese Zielvorgaben leitet Beck aus persönlicher Erfahrung ab: "99 ist eine angenehme, nicht so hohe Schnapszahl, die Sieben eine Glückszahl." Das gilt auch für den Namen des Orca: "Dem Wagen hat mal ein Mädchen nachgerufen, er sähe aus wie Willy, der Killerwal. Die Eins steht für mein erstes Auto, die 13 ist meine persönliche Glückszahl." Nur das C bedeutet – nachvollziehbar – "Coupé".
Renn-ABS und -Traktionskontrolle gehören zum Auto, Servounterstützungen nicht. Die Ganganzeige erfolgt via Display, die Suche nach angemessenen Armaturen ist noch nicht abgeschlossen. Türgriffe sind nicht geplant: Der Öffnungsmechanismus der elektrisch betriebenen Flügeltüren wird sich – wie bei TVR – unter den Außenspiegeln befinden. Kleine Gepäckabteile werden links und rechts vom Motor eingerichtet, als Clou wird jeder Orca mit Teleskop-Wagenhebern aus dem Rennsport ausgerüstet – damit der Reifenwechsel im Fall der Fälle auch schnell von der Hand geht.
Damit die Exklusivität gewahrt bleibt, will René Beck nur 99 Coupés (angepeilter Stückpreis: 300.000 Euro), 99 Roadster und ganze sieben Orca SC (Street Competition – leichter, stärker, schneller) bauen. Diese Zielvorgaben leitet Beck aus persönlicher Erfahrung ab: "99 ist eine angenehme, nicht so hohe Schnapszahl, die Sieben eine Glückszahl." Das gilt auch für den Namen des Orca: "Dem Wagen hat mal ein Mädchen nachgerufen, er sähe aus wie Willy, der Killerwal. Die Eins steht für mein erstes Auto, die 13 ist meine persönliche Glückszahl." Nur das C bedeutet – nachvollziehbar – "Coupé".
Technische Daten und Kontakt
Wenn alles klappt, soll der serienreife Orca im März 2005 auf dem Genfer Salon stehen. Da könnte auch Hans-Adam der Zweite vorbeikommen und staunen. Von seinem Fürstensitz bis zum Messegelände in Genf sind es nur lächerliche 390 Kilometer – im Orca kaum mehr als eine Stunde Fahrzeit. Kontakt: Orca Engineering Ltd., www.orca-e.ch.
Technische Daten Orca C 113 • V8, vor der Hinterachse längseingebaut • zwei Turbolader • 4 Ventile je Zylinder • Hubraum 4200 cm3 • Leistung 477 kW (650 PS) bei 5400/min • maximales Drehmoment 900 Nm bei 4200/min • Heckantrieb • halbsequenzielles Siebenganggetriebe • doppelte Querlenker rundum • liegende Stoßdämpfer • rundum innenbelüftete Scheibenbremsen • Reifen 245/35 ZR 18 vorn, 285/30 ZR 18 hinten • Länge/Breite/Höhe 4020/2020/960 mm • Radstand 2500 mm • Leergewicht 850 kg • Tankinhalt 104 l • 0–100 km/h in zirka 3,0 s • Höchstgeschwindigkeit zirka 360 km/h • Preis ca. 300.000 Euro
Technische Daten Orca C 113 • V8, vor der Hinterachse längseingebaut • zwei Turbolader • 4 Ventile je Zylinder • Hubraum 4200 cm3 • Leistung 477 kW (650 PS) bei 5400/min • maximales Drehmoment 900 Nm bei 4200/min • Heckantrieb • halbsequenzielles Siebenganggetriebe • doppelte Querlenker rundum • liegende Stoßdämpfer • rundum innenbelüftete Scheibenbremsen • Reifen 245/35 ZR 18 vorn, 285/30 ZR 18 hinten • Länge/Breite/Höhe 4020/2020/960 mm • Radstand 2500 mm • Leergewicht 850 kg • Tankinhalt 104 l • 0–100 km/h in zirka 3,0 s • Höchstgeschwindigkeit zirka 360 km/h • Preis ca. 300.000 Euro
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