Russlands Präsident Vladimir Putin wollte Flagge zeigen bei der Wahl seines neuen Dienstwagens: Statt wie bisher in einer gepanzerten Mercedes S-Klasse in einer Kolonne von Schutzfahrzeugen durch Moskau zu bretzeln, wollte er künftig auf ein heimisches Produkt zurückgreifen. Eine Staatslimousine des russischen Herstellers ZIL sollte künftig als Cheftransporter dienen. Doch das Dickschiff aus heimischer Produktion entsprach nicht den Erwartungen Putins: Wie die "Moscow Times" berichtet, war der Präsident nicht zufrieden mit der neuen Staatskarosse, kritisierte das Design und forderte Verbesserungen ein.

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ZIL Staatslimousine
Die ZIL-Limousine hat sechs Türen und lässt die Passagiere in hellem Leder schwelgen.
Zuletzt hatte der 5,75 Meter lange ZIL einen 7,7-Liter-V8-Motor an Bord, der 400 PS leistete und die Kräfte über eine Sechsgang-Automatik auf die Straße brachte. Wegen der Panzerung war das Schlachtschiff bisher alles andere als ein Leichtgewicht und verbrannte deshalb bis zu 65 Liter Benzin auf 100 Kilometern. Jetzt machen sich die Autobauer GAZ und Marussia Hoffnungen, Putin seinen neuen Dienstwagen zu liefern: GAZ arbeitet an einem Fahrzeug, dass auf Basis des Audi A8 und VW Phaeton entstehen soll und dessen Entwicklung angeblich umgerechnte 130 Millionen Euro kostet. Marussia will eigenständig ein Modell entwickeln, das ebenfalls ausländische Einflüsse haben soll. Vor 2015 wird es jedoch auf keinen Fall fertig.

Von

Stephan Bähnisch