Der Titelverteidiger macht Ernst: Stéphane Peterhansel hat auf der "Königsetappe" der 27. Rallye Dakar mit seinem Mitsubishi Pajero die Konkurrenz förmlich deklassiert. Der Franzose ging am 7. Tag in Zouérat als erster Fahrer auf den Marathon-Abschnitt (600 Wertungskilometer) – und kam mit großem Vorsprung in Tichit als erster ins Ziel. Auf der Sand-Prüfung mit vielen Dünen war der 39-Jährige, der als zweiter Fahrer Motorrad-Kategorie und Auto-Wertung gewann, gleich 25:40 Minuten schneller als der Zweite Nasser Al Attiyah (Katar) im privat eingesetzten BMW X5 des hessischen Xraid-Teams. Peterhansel nach seinem zweiten Tagessieg in Folge: "Ich habe mein Auto heute geschont."

Der Vorjahressieger setzte sich mit seiner Triumphfahrt erstmals mit einem Vorsprung von 21:32 Minuten auf seinen Landsmann und Teamkollegen Luc Alphand an die Spitze der Gesamtwertung. Grund zur Freude hatte auch Jutta Kleinschmidt in ihrem Volkswagen Race-Touareg. Die Dakar-Siegerin von 2001 reduzierte auf der längsten Dakar-Prüfung in der mauretanischen Wüste ihren Abstand zu Alphand von 3:16 auf 1:12 Minuten. Dabei erzielte die 42jährige Wahl-Monegassin zum zweiten Mal die drittbeste Zeit.

Weniger erfreulich lief es für ihre Wolfsburger Markenkollegen. Der am Donnerstag noch führende Franzose Bruno Saby beschädigte am Morgen die Front seines Race-Touareg und fiel zurück. Der finnische VW-Neuzugang Juha Kankkunen, zuvor auf Rang sechs, saß für zwei Stunden in der Wüste fest. Dakar-Novize Robby Gordon (USA) nahm nach seinem Überschlag am Mittwoch mit großem Zeitrückstand das Wüsten-Rennen wieder auf, wurde aber ebenfalls weiter nach hinten durchgereicht.

Alle Teams mußten im Biwak in Tichit auf den Service verzichten und alle notwendigen Reparaturen selbst ausführen, weil nach dem Reglement auf der zweigeteilten Marathon-Etappe von Touérat über Tichit nach Tidjikja keine externe Hilfe erlaubt ist. Und so forderte das Wüsten-Abenteuer weiter seinen Tribut. Der Japaner Kenjiro Shinozuka, Sieger von 1997, überschlug sich mit seinem Nissan Pick-up und beendete die Etappe im Hubschrauber. Auch der Monegasse Jean-Louis Schlesser mußte seine Hoffnungen im Sand begraben. Der Gewinner von 1999 und 2000 und bislang Elfte, stand mit seinem Ford-Buggy lange einsam in der Wüste und fiel weit zurück.