Eigentlich ganz schön unfair. Drei gegen einen lautet die Konstellation im Kampf um den Sieg bei der Rallye Dakar (31. Dezember bis 15. Januar) in Saudi-Arabien. Drei Werksautos von Audi gegen Vorjahressieger Toyota.
Auf der einen Seite der 14-fache Dakar-Gewinner Stéphane Peterhansel (F), der zweimalige DTM-Champion Mattias Ekström (S) und der frühere Rallyeweltmeister Carlos Sainz (E/drei Dakar-Siege). In der anderen Ecke Nasser Al-Attiyah. Der Katarer hat bei Toyota zwar auch Teamkollegen. Die können dem viermaligen Sieger aber kaum das Wasser reichen. "In der Wüste ist ohnehin jeder alleine", macht sich Al-Attiyah wenig Gedanken um seine Stellung als Einzelkämpfer.
Was den Toyota-Star auf rund 4700 Kilometern Wertungsprüfungen trotzdem zum leichten Favoriten macht, ist die zuverlässige Technik seines 360 PS starken Allrad-Pick-ups. Damit gewann Al-Attiyah nicht nur die letzte Rallye Dakar, sondern auch gleich die gesamte Cross-Country-Weltmeisterschaft.
Allein auf weiter Flur: Toyotas Nasser Al-Attiyah
Bild: QMMF

Audi setzt auf ein hochkomplexes System mit einem Turbobenziner als Stromerzeuger und zwei Elektromotoren mit zusammen rund 390 PS für den eigentlichen Antrieb. Bei der letzten "Dakar" gewannen die deutschen Wüstenschiffe zwar Tagesetappen, fuhren wegen technischer Gebrechen aber nicht um den Gesamtsieg. Abgehakt.
Seitdem siegte Audi bei einem WM-Lauf und hat dem RS Q e-tron eine neue Karosserie verpasst. "Im tiefen Sand ist der Elektroantrieb wegen des hohen Drehmoments ein klarer Vorteil. Außerdem müssen wir nicht schalten", beschreibt Dakar-Rekordsieger Peterhansel. Da trifft es sich gut, dass die Rallye dieses Mal quer durch die Rub al-Chali führt. Das „leere Viertel“ ist die größte Dünenlandschaft der Welt.

Von

Christian Schön