Den gleichen Blitzstart legte der Polo WRC vor fast sechs Jahren hin – der Polo GTI R5, das neue Kundensportauto von Volkswagen, gewann gleich die allererste Wertungsprüfung bei der Wettbewerbspremiere. Werksfahrer Eric Camilli (31) fuhr die Klassenbestzeit zum Auftakt der Rallye Spanien, genau wie der spätere Weltmeister Sébastien Ogier (34) bei der Rallye Monte Carlo 2013 im Vorgängermodell.
Allerdings treten Camilli und Teamkollege Petter Solberg (43) nicht mit einem World Rally Car (380 PS, Allrad) wie dem Polo WRC an. Der brandneue Polo GTI R5 (275 PS, Allrad) startet in der Kategorie WRC2, der „Zweiten Liga“ der Rallye-WM. Die Rallye Spanien ist der einzige geplante Werkseinsatz von Volkswagen Motorsport.
WRC
Weltmeister Ogier hat in Spanien noch Luft nach oben
Am Ende der ersten Etappe, die komplett auf Schotter gefahren wurde, führt Camilli die WRC2-Kategorie mit 11,8 Sekunden vor dem finnischen „Wunderkind“ Kalle Rovanperä an, dem erst 18 Jahre alten Skoda-Werksfahrer. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Alles läuft perfekt“, freute sich Camilli, der amtierende Vizeweltmeister der Kategorie WRC2.
VW-Teamkollege Solberg ist Dritter - exakt sechs Jahre nach seinem offiziellen Abschied von der Rallye-WM. „Dass es mir gelungen ist, eine Wertungsprüfung zu gewinnen, ist für mich selbst eine Riesenüberraschung. Ich bin schließlich ein alter Mann“, scherzte der Norweger, der normalerweise ein Polo Supercar (570 PS, Allrad) in der Rallycross-WM fährt.
In der Gesamtwertung führt nach sieben von 18 Wertungsprüfungen Ott Tänak (31). Der Toyota-Pilot aus Estland hat 26,8 Sekunden Vorsprung vor Dani Sordo (35, Hyundai). Nach der Schotter-Etappe ist Tabellenführer Thierry Neuville (30, Hyunfdai) nur Neunter. Titelverteidiger Ogier ist als Sechster auch nicht viel besser dran. Am Samstag werden die Karten allerdings neu gemischt - dann wechselt die Rallye Spanien auf Asphalt.

Von

Christian Schön