Red Bull X-Fighters
Der mit den Wolken tanzt

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Akrobatik auf einem fliegenden Motorrad ist die Spezialität der Red Bull X-Fighters. Im August 2008 springt die total verrückte Truppe erstmals in Deutschland. AUTO BILD MOTORSPORT spielte beim Training schon mal Mäuschen.
Ganz entspannt steht der Mann da. Das breite Grinsen im Gesicht signalisiert Vorfreude. Dann kommt's. Quasi im Vorbeigehen. "Unser Sport ist gefährlich. Erstaunlich, dass so wenig passiert." Peng! Das saß! Also Schluss mit lustig? Von wegen? Der Spaß fängt gerade erst an… Sebastian Wolter (31), genannt "Busty", bereitet sich auf seinen großen Auftritt vor. Ausflug wäre eigentlich treffender. Busty Wolter ist einer der Stars der Red Bull X-Fighters. Die haben ihren Spaß daran, ziemlich verrückte Dinge auf einem Motorrad zu veranstalten – zehn bis zwölf Meter über Grund. Am 16. August 2008 ist die Truppe der weltbesten Motocross-Freestyle-Artisten erstmals zu Gast in Deutschland. Im Steinbruch Oetelshofen bei Wuppertal. Heute und hier in Schenkenhorst, kurz vor Berlin, trainiert Wolter.
Kampfspuren gehören dazu, aber im Rollstuhl sitzt noch keiner

Vollgas die Rampe rauf Richtung Himmel – Angst ist hier fehl am Platz

Also so Sachen wie kopfüber auf dem Motorrad die gekreuzten Beine drehen (genannt Helicopter). Oder auf einer Fußraste stehend ein Bein elegant nach hinten über den Sitz kreuzen (Nac-Nac). Vielleicht mal eben ein kleiner Handstand auf dem Motorrad, eine Hand am Lenker, eine an der Sitzbank (Hard Attack). Spielerisch leicht sieht das aus. So wie vor zwei Jahren, als er bei der ZDF-Show "Wetten dass…" bei der Landung mit dem Hinterrad fünf Äpfel zermatschte. Diesmal gibt's als Zugabe einen Backflip. Das ist ein Rückwärtssalto auf dem Motorrad. Vor wenigen Jahren noch für unmöglich gehalten, heute Standard.
Kein übertriebener Ehrgeiz: Im Mittelpunkt steht der Spaß

Von wegen Party-Image: Die X-Fighters sind absolute Profis

Die X-Fighters-Serie im Überblick
FMX steht für Freestyle Motocross. Anfang der 90er-Jahre begannen Motocross-Fahrer einige aus dem BMX-Sport bekannte Tricks mit dem Motorrad aufzuführen. Daraus entwickelte sich mit der Zeit eine eigene Sportart. Während die Urväter des FMX alle aus dem Rennsport kamen, sind die jungen Freestyle-Artisten reine Spezialisten. 2001 ließ der österreichische Energy-Drink-Hersteller erstmals die besten Motorrad-Springer der Welt unter dem Namen X-Fighter antreten. Beim Debüt in Valencia noch als Anhängsel einer Skater-Show. Doch die springenden Motocrosser stahlen den Skateboardern die Show.
Seit 2007 sind die X-Fighter eine weltweite Serie. In diesem Jahr umfasst sie fünf Veranstaltungen, erstmals auch eine in Deutschland. Die Sprünge werden von einer Jury nach fünf Kriterien begutachtet: Schwierigkeit des Tricks, technische Ausführung, Style, Streckennutzung und – meistens von einem fachfremden Promi bewertet – der Showfaktor. Am 16. August 2008 erobern die X-Fighter Wuppertal. Genauer: den Steinbruch Oetelshofen an der B7 zwischen Wuppertal und Mettmann. Der Vorverkauf für die Veranstaltung läuft. Die Tickets kosten von 50,90 Euro (Stehplatz) bis 75,50 Euro.
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