Im Renault Espace werden bis zu sieben Passagiere zu Raumreisenden. Schon ab 2000 Euro gibt es die vierte Modellgeneration. Ein risikoloser Kauf?
Er ist die Raum-Revolution auf Rädern: 1984 begründete der Renault Espace die Klasse der modernen europäischen Vans. Bis zu sieben, teils herausnehmbare Sitze machen den großen Gallier zum Verwandlungskünstler. Die vierte Generation baute Renault von 2002 bis 2014, dreimal wurde das Raumschiff in dieser Zeit überarbeitet (2006, 2010, 2012).
Gebrauchtwagen mit Garantie
4.950 €
Renault Twingo Paris DeLuxe 1.2 16V, Jahr 2014, Benzin
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Heute Familienausflug, morgen Umzug – kein Problem
Willkommen im französischen Spaceshuttle: futuristisches Cockpit mit Panorama-Windschutzscheibe im Espace.
Schon das Einsteigen weckt Reiselust: Fahrer und Beifahrer thronen auf komfortablen Sesseln und blicken durch die riesige, von schmalen Säulen gerahmte Panorama-Windschutzscheibe auf das Verkehrsgeschehen. Dabei kommt das Gefühl auf, eine Raumfähre zu steuern: Das geschwungene Cockpit mit mittig angeordneter Digitalanzeige und die seitlichen Bediensatelliten für die Heizungs- und Klimaregelung könnte man sich auch in einem Spaceshuttle vorstellen. Der Passagierbereich präsentiert sich dabei ausgesprochen wandlungsfähig: heute Familienausflug, morgen Umzug mit Waschmaschine und Kühlschrank. Alles kein Problem. Die fünf Einzelsitze gleiten auf Schienen hin und her. Sie lassen sich prima ausbauen und machen den Renault extrem variabel. Mit einer Einschränkung: Wer sieben Sitzplätze und einen nutzbaren Kofferraum benötigt, muss zum 4,86 Meter langen Grand Espace greifen. Zwar gab es den 4,61 Meter kurzen Standard-Espace wie unseren Testwagen vom Autohus in Bremen optional auch mit sieben Sitzen. Doch sind diese eingebaut, passt nur noch ein Blatt Papier zwischen hinteren Sitz und Heckscheibe. Ein weiterer Wermutstropfen ist das Gewicht der Sitze: Ein halber Zentner pro Stück bedeutet, dass der Fahrer beim Siebensitzer 125 Kilogramm in fünf Etappen in die Garage oder den Keller schleppen muss.
In schnell gefahrenen Kurven geht es den Insassen wie in einer Nussschale im Sturm: Die Sitze bieten kaum Seitenhalt.
Leichtfüßiges Talent zeigt der 150 PS kräftige Zweiliter-Diesel mit serienmäßigem Partikelfilter: ein angenehm leiser und drehmomentstarker Motor. Ab 1300 Touren schiebt er den Zwei-Tonnen-Koloss gleichmäßig an. Das passt gut zum komfortablen Franzosen, der beim Fahren eine angenehm relaxte Stimmung erzeugt. Das ist gut so, denn auf Kursänderungen reagiert der Espace träge wie ein Supertanker. Das Lenkgefühl ist weich. Die Federung vermittelt ein gutes Komfortgefühl, doch in schnell gefahrenen Kurven geht es den Insassen wie in einer Nussschale im Sturm. Da die Sitze kaum Seitenhalt bieten, schwankt der Oberkörper nach links und rechts – eine Seefahrt, die ist lustig ... Entspannt, aber dennoch zügig mit den Liebsten gen Horizont cruisen, das beherrscht der Espace.
Was beim AUTO BILD-Testwagen aufgefallen ist und auf welche Mängel Käufer beim Renault Espace außerdem achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie.
Wer entspannt mit der ganzen Familie durch Raum und Zeit gleiten möchte, fühlt sich im Espace schnell zu Hause. Den anfälligen Dreiliter-Diesel lässt man ebenso beim Händler stehen wie den V6-Benziner (hoher Verbrauch). Eine frische HU bürgt für intakte Achs- und Lenkgelenke.
1984 begründete der Renault Espace die Klasse der modernen europäischen Vans. Bis zu sieben, teils herausnehmbare Sitze machen den großen Gallier zum Verwandlungskünstler. Die vierte Generation baute Renault von 2002 bis 2014. AUTO BILD macht den Gebrauchtwagen-Test.
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Schon das Einsteigen weckt Reiselust: Fahrer und Beifahrer thronen auf komfortablen Sesseln und blicken ...
Dabei kommt das Gefühl auf, eine Raumfähre zu steuern: Das geschwungene Cockpit mit mittig angeordneter Digitalanzeige und die seitlichen Bediensatelliten für die Heizungs- und Klimaregelung könnte man sich auch in einem Spaceshuttle vorstellen.
Der Passagierbereich präsentiert sich dabei ausgesprochen wandlungsfähig: heute Familienausflug, morgen Umzug mit Waschmaschine und Kühlschrank. Alles kein Problem. Die fünf Einzelsitze gleiten auf Schienen hin und her. Sie lassen sich prima ausbauen und machen den Renault extrem variabel. Wermutstropfen: Die Sitze sind sehr schwer. Ein halber Zentner pro Stück bedeutet, dass der Fahrer beim Siebensitzer 125 Kilogramm in fünf Etappen wegschleppen muss.
Wer sieben Sitzplätze und einen nutzbaren Kofferraum benötigt, muss allerdings zum 4,86 Meter langen Grand Espace greifen. Zwar gab es den 4,61 Meter kurzen Standard-Espace wie unseren Testwagen vom Autohus in Bremen optional auch mit sieben Sitzen. Doch sind diese eingebaut, passt nur noch ein Blatt Papier zwischen hinteren Sitz und Heckscheibe.
Leichtfüßiges Talent zeigt der 150 PS kräftige Zweiliter-Diesel mit serienmäßigem Partikelfilter: ein angenehm leiser und drehmomentstarker Motor. Ab 1300 Touren ...
... schiebt er den Zwei-Tonnen-Koloss gleichmäßig an. Das passt gut zum komfortablen Franzosen, der beim Fahren eine angenehm relaxte Stimmung erzeugt. Das ist gut so, denn auf Kursänderungen reagiert der Espace träge wie ein Supertanker.
Das Lenkgefühl ist weich. Die Federung vermittelt ein gutes Komfortgefühl, doch in schnell gefahrenen Kurven geht es den Insassen wie in einer Nussschale im Sturm. Da die Sitze kaum Seitenhalt bieten, schwankt der Oberkörper nach links und rechts.
Wichtigster Tipp für den Gebrauchtwagen-Kauf: Finger weg vom Dreiliter-Diesel! Der von Isuzu zugelieferte Motor des von 2006 bis 2010 gebauten 3.0 dCi ist schlichtweg eine Fehlkonstruktion. Durch zu hohe thermische Belastung kommt es häufig zu einer Absenkung der Laufbuchsen im Zylinder. Dadurch vermischen sich Motoröl und Kühlwasser. Die Folge: erheblicher Kühlwasserverlust, der oft mit einem kapitalen Motorschaden endet.
Die hauseigenen Vierzylinder-Diesel sind dagegen zuverlässig und haltbar, gelegentlich kommen jedoch Lagerschäden am Turbolader vor. Alle Diesel des Espace Phase II (ab April 2006) erfüllen Abgasnorm Euro 4 oder Euro 5.
Der bis 2010 verkaufte 3,5-Liter-V6-Benziner ist zwar solide, aber im Alltag kaum unter 12 Liter Super zu bewegen. Bleibt als Dieselalternative der bis 2013 verkaufte Zweiliter-Turbo mit 170 PS: technisch solide, jedoch mit höherem Durchschnittsverbrauch als die Vierzylinder-Diesel.
Das Panoramadach kann Probleme machen. Es lässt nämlich nicht nur Licht und Luft ins Auto, sondern manchmal auch Wasser – obwohl es geschlossen ist. Auch Klappergeräusche und defekte E-Motoren zählen zu den Schwächen.
Außerdem verschleißen die Bremsscheiben recht schnell. Neben dem hohen Gewicht sind fehlende Abschirmbleche für die geringe Lebensdauer verantwortlich.
Fazit von Redakteur Lars Busemann: Wer entspannt mit der ganzen Familie durch Raum und Zeit gleiten möchte, fühlt sich im Espace schnell zu Hause. Den anfälligen Dreiliter-Diesel lässt man ebenso beim Händler stehen wie den V6-Benziner (hoher Verbrauch). Eine frische HU bürgt für intakte Achs- und Lenkgelenke.