(dpa/lhp/cj) Die Polizei im US-Bundesstaat Orgon hat die Unfallursache für die tragische Todesfahrt von US-Rennfahrerin und TV-Moderatorin Jessi Combs ermittelt. Wie das Harney County Sheriff's Office am 4. November 2019 mitteilte, wurde der tödliche Crash durch ein "mechanisches Versagen des Vorderrads verursacht", zweifelsfrei resultierend "aus einem Aufprall auf ein Objekt in der Wüste". Bei einem Tempo von knapp 550 Meilen pro Stunde (ca. 880 km/h) sei die Tragödie nicht mehr zu verhindern gewesen, so die Ermittler. Als Todesursache wurde ein "stumpfes Kopftrauma" genannt, bevor das Fahrzeug von Combs in Flammen aufging. Weitere Angaben zu den Todesumständen wurden nicht gemacht.

Posthum schnellste Frau der Welt?

Die US-Amerikanerin war am 27. August 2019 bei einem Weltrekordversuch in der Alvord-Wüstse mit ihrem jetgetriebenen Supersonic Speed Challenger verunglückt und ums Leben gekommen. Möglicherweise wird ihr posthum doch noch ihr großer Traum erfüllt, zur "schnellsten Frau der Welt" zu werden. Wie bei einer Ausstellung ihr zu Ehren in Los Angeles bekannt wurde, hat ihr Rennteam "North American Eagle" einen offiziellen Antrag auf den Geschwindigkeits-Weltrekord beim Guinnessbuch der Rekorde gestellt. Demnach absolvierte die 39-Jährige zwei Läufe mit 515,346 und 548,432 Meilen pro Stunde, deren Durchschnittswert (531,889 Meilen pro Stunde, umgerechnet 855,992 km/h) gewertet wird.

Bislang "schnellste Frau auf vier Rädern"

Combs galt bislang als "schnellste Frau der Welt auf vier Rädern". 2013 hatte sie auf dem trockenen Seebett der Alvord-Wüste mit einer Geschwindigkeit von über 630 km/h einen Rekord für eine Frau am Steuer eines vierrädrigen Fahrzeugs aufgestellt. Nach Angaben ihres Teams hatte sie diesen zwischenzeitlich mehrfach überboten, technische Probleme verhinderten jedoch eine offizielle Anerkennung. Combs verfolgte das Ziel, den Rekord der 2018 gestorbenen Rennfahrerin Kitty O'Neal zu brechen, die 1976 auf drei Rädern mehr als 820 km/h gefahren war. Wie die Familie der nun Verstorbenen auf Instagram mitteilte, war es immer Combs Traum, "die Welt als schnellste Frau der Geschichte zu verlassen".

Bekannt aus der TV-Sendung "MythBusters - die Wissensjäger"

Jessi Combs war nicht nur als Rennfahrerin, sondern auch als TV-Moderatorin bekannt. Sie wirkte unter anderem an Shows wie "MythBusters – Die Wissensjäger", "Overhaulin", "XTreme 4×4" und "All Girls Garage" mit. Die von ihr co-moderierte Webserie "The List – 1001 Car Things To Do Before You Die" gewann in den USA zahlreiche Preise. Combs war gelernte Kfz-Mechanikerin und Karosseriebauerin. Ihr erstes Auto baute sie 2004 für die SEMA in Las Vegas. Im Motorsport war sie vor allem offroad erfolgreich. Neben der Baja 1000 fuhr sie zweimal beim als besonders brutal geltenden "King of the Hammers"-Rennen nach vorne.