Reportage: Geocaching
Geocaching für Anfänger

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Geocaching ist ein großer Freizeit-Trend. AUTO BILD REISEMOBIL hat's mit Comedian Bernhard Hoëcker und VW Bulli in Hamburgs Süden ausprobiert.
JRE FHPUG, QRE SVAQRG. Ich weiß genau, was Sie eben gedacht haben. "Hä? Ist bei dem Texteinstieg etwas schief gegangen?", dicht gefolgt von: "Moment mal – das ist doch der Hoëcker auf dem Bild!" Ich könnte es jetzt kurz machen und mit "nein" und "ja" antworten, aber dann stünden Sie genauso orientierungslos da, wie ich an jenem Freitagmorgen mit meinem Mobiltelefon am Elbufer. Also der Reihe nach. Unser Texteinstieg ist codiert. Für die Lösung benötigt man den Code "ROT-13", bei dem man die jeweils gegenüber liegenden Buchstaben vertauscht. ROT-13 ist eine Abkürzung für "rotate by 13 places". Das A wird etwa zum N, das B zum O und umgekehrt. ROT-13 kommt bei einem Hobby besonders oft vor: Geocaching.
Auch Bernhard Hoëcker ist leidenschaftlicher Dosensucher

In der App steht die ungefähre Größe der Dose. Die, ähm, möglichst unauffällige Suche gehört zum Spiel.
Dose auf: Drin liegt ein belgischer Mini-Fußballer

Trackable Lombaerts ist unterwegs zu den Fußballstadien der Welt. Wir nehmen ihn mit.
Geocachen führt zu abgefahrenen Orten
Er ist ebenfalls ein sogenannter Tradi, aber etwas ganz Besonderes: Spaziergänger könnten ihn für eine Umgebungskarte halten. Nur wer genauer hinschaut, merkt: Unten hängt ein Zahlenschloss, das nur öffnen kann, wer ein kleines Rätsel löst. Was uns gelingt. Dann staunen wir nicht schlecht: Loggen heißt hier, auf einer Weltkarte den am weitesten entfernten Ort zu markieren, den man je besucht hat. Meine Nadel perforiert Michigan, Bernhard wählt Alaska. Aber als leidenschaftlicher Reisender hat ihn das Geocachen auch schon an so abgefahrene Orte wie den Glutkrater von Derweze in Turkmenistan geführt. Die Einheimischen bezeichnen diesen als "Tor zur Hölle", Geocacher wie Bernhard schlicht als "Earthcache". Zu einem solchen fahren wir nun, auf dem Deich entlang. Also: Bernhard fährt. "Ich mag den Flowcamper, der sieht so alt aus! Aber er wäre mir dann doch zu klein. Ich bin mal mit einem Wohnmobil durch die USA gereist. Wenn, dann muss es für mich ein großes sein!"
Es nieselt leicht, als wir an dem Ort halten, der mein erster Earthcache werden soll: der Elbmarsch. Hierzu stellt der Owner Fragen, deren Antworten wir ergoogeln müssen, und wünscht ein Foto von GPS-Gerät und Elbufer im Hintergrund – als Beweis, dass wir auch wirklich dort waren und loggen dürfen. Unser letzter gemeinsamer Cache steht in einem Vorgarten: Ein Schatzkistchen, randvoll mit Trackables. Ich beschließe, dass Lombaerts von hier aus sicher weiterkommen wird. Bernhard muss auch weg, signiert mir aber noch sein neues Buch: "bbiW!" kritzelt er rein. Das ist ausnahmsweise kein Code, sondern eine Abkürzung: "Bis bald im Wald!"
Fazit
Wir haben zwar fast nur Tradis gesucht (und gefunden!), aber schon diese zeigen, wie vielfältig Geocaching ist. Jeder, der sich gerne vor die Tür traut, kommt auf seine Kosten – vorausgesetzt, er knobelt auch gerne, denn Geocaching ist ein Hobby, das aktives Mitmachen erfordert und mit steigendem Schwierigkeitsgrad immer anspruchsvoller wird. Zudem ist es praktisch, wenn man unterwegs die Kinder ruhigstellen will: Nichts liegt näher als die nächste Dose!
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