Was tue ich mir hier gerade an? Meine Arme und meine Brust vibrieren. Vollkommen aus der Puste, lasse ich mich nach dem dritten Satz Liegestütze auf den Boden klatschen. Ich bin am Ende.
Dabei bin ich erst am Anfang des Fitnesstrainings im Olympiastützpunkt in Stuttgart. Hier trainieren heute die Nachwuchsfahrer der Deutsche Post Speed Academy. Als Reporter stelle ich mich dem Selbstversuch. Ich will wissen, wie fit junge Rennfahrer im Vergleich zu Durchschnittsmenschen wie mir sind. Kraft, Ausdauer, Koordination, Reaktion. Nichts kommt bei den Disziplinen zu kurz. 
Auf einem Court mit neun Feldern laufe ich in vorgegebener Reihenfolge eine Farbkombination ab. Mein Kopf dröhnt vor Erschöpfung und der Anstrengung, mir die richtigen Felder zu merken. 
Fitness
Die Liegestütze machen die Rennfahrer mit einem Arm
„Hier wird die mentale Belastbarkeit unter körperlicher Volllast trainiert“, erklärt Coach Julian. Überraschend: Ich kann bei den Fahrern mithalten. Auch bei anderen Reaktionstests bin ich vorn dabei. Doch die Freude währt nur kurz. 
Meine Arme hängen durch, der Schweiß brennt in den Augen. Die Hantelübung schaffe ich nicht. Denn die Hanteln schaffen mich. Die PS-Schüler neben mir stehen stramm und lassen ihre Muskeln spielen.
Weiter geht‘s zum Zirkeltraining. Brust, Bauch und Rücken werden belastet. „Rennfahrer brauchen vor allem einen stabilen Rumpf. Der ist die Basis für die richtige Haltung im Cockpit“, so der Trainer. Nach mehreren Durchgängen breche ich auch hier als Einziger ein. 
Wie fit Rennfahrer sind, sehe ich am Ende auch auf dem Papier. Eine Maschine misst die Stärke der einzelnen Körperteile. „Ich bin beeindruckt, wie fit Rennfahrer sind“, sagt der Coach. Ich auch ...  

Von

Alexander Warneke