Manchmal kommt es knüppeldick: Nach einem Gerichtsurteil muss Fiat für seine Konzernmarke Lancia 40.000 Dedra-Modelle zurück in die Werkstatt rufen. Als hätte Fiat im Moment nicht schon genug Probleme mit Rückrufaktionen (Lancia Y, Punto) und der schwachen Autokonjunktur, die im ersten Quartal für einen 500-Millionen-Euro-Verlust sorgte (autobild.de berichtete). Bei den betroffenen Dedra wurde eine fehlerhafte Isolierung des Wageninneren bemängelt, durch die Fahrzeuginsassen Abgasen ausgesetzt werden, berichtet die römische Tageszeitung "La Repubblica".

Auf Anfrage von autobild.de sind allerdings keine in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge betroffen. Unternehmenssprecher Carl Wolfgang Stubenberg zufolge handelt es sich zwar um den Lancia Dedra (Baujahr 1989-1999), der auch in Deutschland verkauft wurde. Doch bei der Rückrufaktion müsssen nur Benzin-Modelle ohne Katalysator in die Werkstatt, die seit 1990 nicht mehr in Deutschland vertrieben würden. Die Fahrgestellnummern der defekten Fahrzeuge liegen zwischen 68.285 und 135.605.

Ins Rollen kam die ganze Geschichte, als Fiat die Forderung von Verbraucherschützern abwies, undichte Dedras zurückzurufen. Ein Fehler, denn diese gingen in Turin vor Gericht. Die Richterin Ombretta Salvelli veranlasste die Rückrufaktion. In der Urteilsbegründung heißt es: Fiat hätte wegen einer möglichen Gesundheitsgefährdung reagieren müssen. Der Hersteller habe es jedoch versäumt, den Defekt rechtzeitig zu beheben und die eigenen Händler zu benachrichtigen, obwohl erhöhte Kohlenmonoxid-Werte im Inneren des Fahrzeugs festgestellt wurden. (autobild.de/dpa)