100 Jahre Genfer Salon. Da lassen es die Eidgenossen mal so richtig knallen. Eine kleine Sonderausstellung im Untergeschoß feiert Autos aus der Schweiz. Nett gemacht, gut gemeint, aber die Journalisten aus aller Welt zieht es zu den Neuheiten.

Gleich um acht Uhr hat Opel den Premieren-Marathon eröffnet. Im Mittelpunkt des für Genfer Verhältnisse üppigen Stands: der Zafira, das neue Raumwunder der Rüsselsheimer, das nach Jahren der Alleinregentschaft nur noch die Nummer zwei der deutschen Kompaktvans ist.

Das soll sich natürlich wieder ändern – zu Ungunsten des Marktführers Touran. "Opel baut qualitativ sehr hochwertige Autos", lobpreist GM-Mann Fritz Hendersen die angeschlagene Marke, "das muß sich jetzt nur noch aufs Image niederschlagen, dann ist alles gut." Bryan Nesbitt, Design-Chef von GM, legt noch einen drauf: "Die europäischen Designcenter leisten hervorragende Arbeit für den gesamten Konzern."

Aufmunternde, vom Teleprompter abgelesene Worte, denen sogleich der sichtbare Beweis folgt: Die Amerikaner lassen den neuen Cadillac BLS auf die Bühne fahren – ein Klon des Opel Vectra und nur für den europäischen Markt bestimmt. Daß der kantige Mittelklässler in einem Jahr (startet 2006) mehr Erfolg haben wird als CTS und Co, darf aufgrund der bisherigen Cadillac-Erfolge in Deutschland getrost bezweifelt werden.

Eine Stunde später ballert Audi seine Sportskanonen ab: RS4 und TT quattro Sport blitzen bei den Ingolstädtern um die Wette. 420 PS stecken unter der Haube des RS4. Das sieht man: Breit und wuchtig steht der stärkste Serien-A4 aller Zeiten auf der Bühne. Der wird den Linksfahrern Beine machen, soviel steht fest. Genau wie der neugestylte A8 4.2. Der darf jetzt auch das neue Markengesicht tragen.

Ein neues Gesicht zeigt auch Volkswagen-Chef Pischetsrieder: Schritt auf Tritt begleitet ihn Qualitäts-Vorstand Wolfgang Bernhard. Einträchtig vereint mit den beiden Aufräumern in Wolfsburg: Aufsichtsratchef Ferdinand Piëch, der ganz entspannt mit Ehefrau und Teilen seiner Kinderschar angereist ist.