Schwaches Auto, mittelmäßige Fahrer
Düstere Vorzeichen bei BMW-Williams

—
Die Blau-Weißen gehen schon vor dem Formel-1-Start auf die Bremse. Der neue FW27 scheint Opfer einer fatalen Fehlkalkulation zu sein.
Fehler im neuen Windkanal
Solange die Autos nur auf den Teststrecken Vollgas fahren, geben sich die Teamchefs ungebremst ihren Träumen hin. Zum Beispiel Flavio Briatore: "Wir wollen Weltmeister werden", posaunt der Renault-Chef. Der neue BAR-Honda-Chef Nick Fry prophezeit kühn: "Wir mischen ganz vorn mit."
In den vergangenen fünf Jahren folgten ähnlich großspurigen Prognosen der Verfolger von Ferrari keine Taten. Neu ist, daß sich BMW-Williams bereits vor Saisonbeginn in Australien am 6. März ganz klein macht. "Wir haben nicht das schnellste Auto", gesteht Frank Williams. "Wir werden in Melbourne nicht in den ersten Reihen stehen."
Die Weiß-Blauen kommen oft nur mühsam in die Gänge. Im Vorjahr brauchte das Auto acht Rennen, um die ehrgeizigen Vorgaben der Chefs zu erfüllen. Von einem Kräftemessen mit Ferrari ganz zu schweigen. Williams frühes Eingeständnis der Schwäche überrascht aber, setzte der Vierte der Konstrukteurswertung nach Aussage des 62 Jahre alten Briten diesmal doch "höchste Priorität, von Saisonbeginn an ein konkurrenzfähiges Auto" auf die Straße zu stellen. Dafür wurde am Teamsitz in Grove ein neuer Windkanal in Betrieb genommen, das Team umstrukturiert und zusätzliches Personal in der Aerodynamikabteilung eingestellt.
Augenscheinlich fußt der Offenbarungseid auf einer verhängnisvollen Fehlkalkulation. Die neuen Boliden der Baureihe 27, die die Initialen des Teamoberen trägt, bringen nicht den gewünschten Abtrieb auf den Asphalt. Die Daten der Luftverwirbelungen, die der Superrechner im Windkanal anhand eines Dummys errechnete, decken sich nicht mit den Werten des FW27 bei den Praxistests. Eine schallende Ohrfeige für Windkanalleiter Loic Bigois, der die glücklose Designerin Antonia Terzi gerade erst ersetzt hatte.
In den vergangenen fünf Jahren folgten ähnlich großspurigen Prognosen der Verfolger von Ferrari keine Taten. Neu ist, daß sich BMW-Williams bereits vor Saisonbeginn in Australien am 6. März ganz klein macht. "Wir haben nicht das schnellste Auto", gesteht Frank Williams. "Wir werden in Melbourne nicht in den ersten Reihen stehen."
Die Weiß-Blauen kommen oft nur mühsam in die Gänge. Im Vorjahr brauchte das Auto acht Rennen, um die ehrgeizigen Vorgaben der Chefs zu erfüllen. Von einem Kräftemessen mit Ferrari ganz zu schweigen. Williams frühes Eingeständnis der Schwäche überrascht aber, setzte der Vierte der Konstrukteurswertung nach Aussage des 62 Jahre alten Briten diesmal doch "höchste Priorität, von Saisonbeginn an ein konkurrenzfähiges Auto" auf die Straße zu stellen. Dafür wurde am Teamsitz in Grove ein neuer Windkanal in Betrieb genommen, das Team umstrukturiert und zusätzliches Personal in der Aerodynamikabteilung eingestellt.
Augenscheinlich fußt der Offenbarungseid auf einer verhängnisvollen Fehlkalkulation. Die neuen Boliden der Baureihe 27, die die Initialen des Teamoberen trägt, bringen nicht den gewünschten Abtrieb auf den Asphalt. Die Daten der Luftverwirbelungen, die der Superrechner im Windkanal anhand eines Dummys errechnete, decken sich nicht mit den Werten des FW27 bei den Praxistests. Eine schallende Ohrfeige für Windkanalleiter Loic Bigois, der die glücklose Designerin Antonia Terzi gerade erst ersetzt hatte.
Gebrauchter Fiat statt Porsche
"Wir wissen, wo wir den Hebel ansetzen müssen", sagt Mario Theissen, Chef bei Motorenpartner BMW. Doch scheinen seine englischen Kollegen das Aerodynamikproblem einfach nicht in den Griff zu bekommen. Daß die Ingenieure um Chefkonstrukteur Gavin Fisher mit dem avantgardistischen Doppelkiel 2004 versagt hatten, begriffen sie schon während der Saison. Williams besann sich nun auf klassische Formen: Der Wagen trägt seine Nase wieder höher, die Seitenkästen wurden tiefer gelegt. Die Mängelliste ist noch nicht ganz abgearbeitet. "Es kann noch ein paar Rennen dauern, bis wir konkurrenzfähig sind", glaubt Williams-Teilhaber Patrick Head.
Pilot Mark Webber zetert derweil: "Melbourne kommt für uns zu früh." Er ist freilich Kummer gewohnt. Das beste Ergebnis des Australiers, als 28jähriger immer noch als großes Talent gehandelt, war ein fünfter Platz beim Formel-1-Debüt im Minardi, beim Saisonauftakt 2002 in Melbourne. Die fehlende Erfahrung der Piloten dürfte die zweite Schwachstelle im Team sein. Denn auch Webbers Kollege Nick Heidfeld brachte es gerade mal auf einen dritten Platz für Sauber, 2001 in Brasilien.
"Wer einen Porsche will, aber nur Geld für einen gebrauchten Fiat hat, darf sich nicht wundern, wenn er in der alten Kiste liegenbleibt", ätzte Ex-Pilot Eddie Irvine. Den Kampf gegen die McLaren-Piloten Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya haben Heidfeld und Webber seiner Meinung nach schon verloren. Selbst Mitinhaber Head müht sich damit, dem Duo etwas Rückenwind zu geben: "Ich sage nicht, daß sie besser sind. Aber ich habe auch nicht festgestellt, daß unsere Rundenzeiten schlechter sind wegen unserer Fahrer."
Pilot Mark Webber zetert derweil: "Melbourne kommt für uns zu früh." Er ist freilich Kummer gewohnt. Das beste Ergebnis des Australiers, als 28jähriger immer noch als großes Talent gehandelt, war ein fünfter Platz beim Formel-1-Debüt im Minardi, beim Saisonauftakt 2002 in Melbourne. Die fehlende Erfahrung der Piloten dürfte die zweite Schwachstelle im Team sein. Denn auch Webbers Kollege Nick Heidfeld brachte es gerade mal auf einen dritten Platz für Sauber, 2001 in Brasilien.
"Wer einen Porsche will, aber nur Geld für einen gebrauchten Fiat hat, darf sich nicht wundern, wenn er in der alten Kiste liegenbleibt", ätzte Ex-Pilot Eddie Irvine. Den Kampf gegen die McLaren-Piloten Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya haben Heidfeld und Webber seiner Meinung nach schon verloren. Selbst Mitinhaber Head müht sich damit, dem Duo etwas Rückenwind zu geben: "Ich sage nicht, daß sie besser sind. Aber ich habe auch nicht festgestellt, daß unsere Rundenzeiten schlechter sind wegen unserer Fahrer."
Service-Links