Schwimmwagentreffen
Land in Sicht

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Alles allrad und auch noch amphibisch. Ein Schwimmwagentreffen ist ein Badespaß der etwas anderen Art, für die etwas anderen Autofahrer.
Plötzlich war die Wanne voll
Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie fahren gemütlich vor sich hin, blicken nach vorn über Ihre Motorhaube hinweg auf die Straße. Doch plötzlich gibt es keine Straße, nur Wasser, nichts als Wasser! Was für die einen ein Albtraum, ist für die andern der Inbegriff von Mobilität. Mit dem Auto dahin kommen, wo niemand folgen kann. Die Räder verlieren den Halt, das Wasser trägt, der Wagen schaukelt sanft. Sekunden nur dauert die Verwandlung zum Boot. Beim Schwimmwagentreffen im sächsischen Reichwalde ahnen wir, dass "Gelände" tatsächlich mehr ist als Stock und Stein.
Alljährlich findet dort jenseits großen Trubels ein typenoffenes Treffen für Amphibienfahrzeuge statt. Jeder, der irgendwann mal bei einem Hafenfest den Yachten so richtig die Schau stehlen möchte, testet besser vorher seinen Untersatz auf Seetüchtigkeit. In der Lausitz geht das bequem, und man kann zusammen mit anderen reichlich Seemannsgarn spinnen. In diesem Jahr erschien erstmals der sowjetische LUAZ-967M in der Überzahl. Als Transportfahrzeug des Sanitätsdienstes standen die kleinen, flachen Wagen ab 1978 bei der NVA der DDR in Diensten. Nach 1990 wurden sie verkauft und landeten meist bei Liebhabern. Die angelten sich damit auf einen Streich eine luftige Seifenkiste für die Straße, einen guten Kraxler fürs Gelände und ein Floß fürs Wasser.
Drei Mann auf dem Pott sind die Grenze; alles Weitere ist reine Nervensache. Denn, jeder, der in Neptuns Gefilde eindringt, sollte wissen: der Wassergott ist unberechenbar.
Alljährlich findet dort jenseits großen Trubels ein typenoffenes Treffen für Amphibienfahrzeuge statt. Jeder, der irgendwann mal bei einem Hafenfest den Yachten so richtig die Schau stehlen möchte, testet besser vorher seinen Untersatz auf Seetüchtigkeit. In der Lausitz geht das bequem, und man kann zusammen mit anderen reichlich Seemannsgarn spinnen. In diesem Jahr erschien erstmals der sowjetische LUAZ-967M in der Überzahl. Als Transportfahrzeug des Sanitätsdienstes standen die kleinen, flachen Wagen ab 1978 bei der NVA der DDR in Diensten. Nach 1990 wurden sie verkauft und landeten meist bei Liebhabern. Die angelten sich damit auf einen Streich eine luftige Seifenkiste für die Straße, einen guten Kraxler fürs Gelände und ein Floß fürs Wasser.
Drei Mann auf dem Pott sind die Grenze; alles Weitere ist reine Nervensache. Denn, jeder, der in Neptuns Gefilde eindringt, sollte wissen: der Wassergott ist unberechenbar.
Hart am Wind
Auch Hagen John aus Erkrat hatte sich die Jungfernfahrt mit seinem LUAZ irgendwie anders vorgestellt. Auf alle Fälle nicht so nass. Der ukrainische Schwimmer hatte gerade mal 200 Kilometer auf dem Tacho und Wasser bisher nie gesehen. Die neue Welt behagte ihm offenbar nicht so recht. Mitten auf dem See quittierte der luftgekühlte 1,2-Liter-Motor röchelnd den Dienst. Kurz vor der rettenden Ausfahrt spielte der Wagen dann Titanic. Über die gefährlich niedrige Seitenwand schwappte Wasser und in null Komma nix war die ganze Wanne voll. Ein solidarisches Brüderchen zog den Havaristen aufs Trockene. Da stand er nun, traurig tropfend, an Land. Und mitten in der schwappenden Ladung dümpelte das Reserverad wie eine Orangenscheibe in einem übervollen Teller Kaltschale. Es dauerte eine ganze Weile, bis die gut 1000 Liter Wasser wieder durch alle geöffneten Bodenventile abgelaufen waren.
Derweil zeigten sich "Kapitän" Lothar Gugel aus Bayern und sein "Bootsmann" Waldemar Stefiuk als eingespielte Besatzung im VW-Schwimmwagen. Der Wehrmachtsschwimmer aus den frühen 40er Jahren ist zwar ein zierlich-kleines Ei, doch vollgestopft mit Allrad-Technik. Wer den von Professor Porsche konstruierten VW wassern will, heuert besser einen zweiten Mann an. Der muss beim Raus- und Reinfahren den Schraubenantrieb betätigen. Mit vier Händen, das wissen beide noch vom letzten Jahr, schöpft sich auch das Nass schneller aus dem Kahn. Diesmal übernimmt den feuchten Job probehalber eine Teichpumpe aus dem Gartenmarkt. Stammt zwar nicht aus der Epoche, ist aber praktisch.
Schwimmwagen-Skipper sind erfinderische Leute. Müssen sie auch sein, denn das nasse Element lauert auf großer Fahrt ständig hinter dünnen Gummidichtungen. Dort werden die Gelenkwellen zu den Rädern hindurchgeführt – die Achillesferse vieler Amphibienautos. Ist an diesen Stellen etwas kaputt, geht der Wagen schnell auf Tauchstation. Stürmische Gewässer sind ohnehin nichts für die kleineren Aqua-Autos. Härter am Wind liegt da schon der wuchtige russische GAS 46 von Gastgeber Tilo Graupner. Kein Wunder, ist der Wagen doch eine Weiterentwicklung des amerikanischen Ford GPA. Und der entstand im Zweiten Weltkrieg am Reißbrett einer Schiffbaufirma. Was bei dem einen mehr Boot, ist bei dem andern mehr Auto. Großen Spaß machen sie alle, da sind sich ihre Besitzer einig.
Derweil zeigten sich "Kapitän" Lothar Gugel aus Bayern und sein "Bootsmann" Waldemar Stefiuk als eingespielte Besatzung im VW-Schwimmwagen. Der Wehrmachtsschwimmer aus den frühen 40er Jahren ist zwar ein zierlich-kleines Ei, doch vollgestopft mit Allrad-Technik. Wer den von Professor Porsche konstruierten VW wassern will, heuert besser einen zweiten Mann an. Der muss beim Raus- und Reinfahren den Schraubenantrieb betätigen. Mit vier Händen, das wissen beide noch vom letzten Jahr, schöpft sich auch das Nass schneller aus dem Kahn. Diesmal übernimmt den feuchten Job probehalber eine Teichpumpe aus dem Gartenmarkt. Stammt zwar nicht aus der Epoche, ist aber praktisch.
Schwimmwagen-Skipper sind erfinderische Leute. Müssen sie auch sein, denn das nasse Element lauert auf großer Fahrt ständig hinter dünnen Gummidichtungen. Dort werden die Gelenkwellen zu den Rädern hindurchgeführt – die Achillesferse vieler Amphibienautos. Ist an diesen Stellen etwas kaputt, geht der Wagen schnell auf Tauchstation. Stürmische Gewässer sind ohnehin nichts für die kleineren Aqua-Autos. Härter am Wind liegt da schon der wuchtige russische GAS 46 von Gastgeber Tilo Graupner. Kein Wunder, ist der Wagen doch eine Weiterentwicklung des amerikanischen Ford GPA. Und der entstand im Zweiten Weltkrieg am Reißbrett einer Schiffbaufirma. Was bei dem einen mehr Boot, ist bei dem andern mehr Auto. Großen Spaß machen sie alle, da sind sich ihre Besitzer einig.
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