Besonders Freunde des Eishockeys wissen es: Ein Duell zwischen Russen und Tschechen ist stets brisant. Wenn die Kufen-Künstler beider Länder aufeinandertreffen, brennt das Eis. So feine Klingen wie Alexander Owetschkin oder Jaromír Jágr, zwei der großartigsten Spieler überhaupt, schlagen Lada Granta und Skoda Rapid allerdings nicht – beides sind technisch eher einfache Stufenhecklimousinen.

Überblick: Alle News und Tests zum Skoda Rapid

Skoda Rapid
Modern, klar und schnörkellos: Der Skoda Rapid setzt auf ein unauffälliges, zeitloses Design.
Und damit keine Unklarheiten aufkommen, eine Billigmarke ist Skoda natürlich längst nicht mehr. Aber die Tschechen, seit 1991 unterm Dach des VW-Konzerns, haben ja genau den Transformationsprozess, in dem sich Lada mit Geld und Technik von Renault gerade befindet, auch durchgemacht. Als Gradmesser für den erreichten russischen Entwicklungsstand kommt der Rapid also genau richtig. Der wirkt nicht nur auf den ersten Blick modern, klar und schnörkellos, der Clou ist natürlich seine große Heckklappe, die sich im Stufenheck-Stummel versteckt. Doch die Überraschung ist zweifellos der Granta – der modernste aller bei uns angebotenen Lada. Anders als vielleicht der Priora oder gar die Modelle aus der 110er-Serie ist er keine skurrile Erscheinung mehr, sondern durchaus gefällig. Er blickt freundlich, auch die Seitenlinie geht in Ordnung.

Überblick: Alle News und Tests zum Lada Granta

Lada Granta
Der Lada Granta schaukelt friedlich durch die Gegend, fährt sich im direkten Vergleich behäbiger.
Nur das klobige, unförmige Heck trifft nicht wirklich den westlichen Geschmack, hat aber wenigstens den Vorteil einer anständigen Größe: 480 Liter passen rein. So etwas ist ja wichtig für Autos dieser Art. Rückbank und -lehne lassen sich im Stück umlegen, das allerdings ist mühselig. Umso einfacher geht es, die Rückbank komplett auszubauen – einfach aushaken und raus damit, auch so etwas ist eben typisch Lada. Eingerichtet ist der Granta schlicht und einfach, aber durchaus nicht ohne Charme. Gut abslesbare Rundinstrumente, moderner Lichtschalter, drei Drehregler für Heizung und Lüftung – alles vertraut und ohne versteckte Seltsamkeiten wie früher. Die verbauten Kunststoffe könnten auch von frühen Dacia stammen. Das Platzangebot ist okay, vorn passt die Sitzposition aber nicht ganz, weil das Lenkrad nur höhenverstellbar ist. Weitere Details zum Vergleich der beiden Stufenhecks gibt es in der Bildergalerie.
Dirk Branke

Fazit

Nein, noch hat der Lada keine Chance, da hilft auch der Preis nicht. Der Skoda zeigt, wie es geht: praktisch und vernünftig.