Während sein Nachfolger Karoq mit fließenden Linien dem Geschmack der Mehrheit folgt, wollte der Skoda Yeti praktisch Denkende überzeugen.
Über sein Design wurde Zeit seiner Bauzeit gestritten, aber nie über seine praktischen Qualitäten. Der ab 2009 gebaute Skoda Yeti hat unzählige Vergleichstests gewonnen. Zu Recht, denn in seiner Preis- und Größenklasse gab es kaum einen anderen Allradler, der so viele praktische Vorzüge aufwies. Er ist herrlich parkfreundlich mit seinen 4,23 Meter Länge und seinem Wendekreis von unter elf Metern. Und dank seiner Karosserieform mit hohem Heck und steiler Heckklappe bietet er trotz geringer Parkfläche verblüffend viel Innen- und Gepäckraum. Dazu kommt die hohe Variabilität durch seine Rücksitze, die sich nicht nur umklappen und längs verschieben lassen, sondern die man auch werkzeuglos ausbauen kann. Obendrauf hat er für diese Klasse hohe Anhängelasten: 1,8 Tonnen sind es bei den Allradversionen, für die bei den stärkeren Dieselmodellen zwei Tonnen, seit dem Facelift von 2013 sogar 2,1 Tonnen.
Gebrauchtwagen mit Garantie
10.490 €
Skoda Yeti Ambition Outdoor 1.2l TSI 77kW 6-Gang mech., Jahr 2015, Benzin
Benzin, 5,5 l/100km (komb.), CO2 Ausstoß 128 g/km*
In Kooperation mit
Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).
Die quer eingebauten Vierzylindermotoren stammen sämtlich von VW.
Auch wenn es anderswo oftmals zu lesen war: Der Skoda Yeti ist technisch kein verkleinerter VW Tiguan, er basiert auf einer eigenen Plattform der tschechischen Volkswagen-Tochter, nutzt Baugruppen einer früheren Octavia-Generation und des verflossenen Vans Roomster. Trotzdem stecken im Yeti auch zahlreiche VW-Gleichteile: Motor, Getriebe, Allradantrieb, Elektrik, Elektronik – und deshalb finden sich auch typische VW-Problemzonen: Das betrifft besonders den Dieselmotor und die mit ihm verbundene Baustelle der Abgasrückführung. Typisch deshalb, weil auch hier die hohe Rate von zugeführtem Abgas zwar den Stickoxidausstoß des Motors verringern mag, zugleich aber auch zu einer inneren Verkokung des Ansaugtrakts führt. Der dort mit der Zeit abgelagerte Ruß blockiert dann irgendwann das Abgasrückführungsventil, was den Steuerrechner des Motors zu Leistungsreduzierung und Notprogramm veranlassen kann. Meist schleppt sich ein derart zugerußter TDI noch in die Werkstatt, aber nicht selten sind die betroffenen Besitzer in diesem Moment fernab der Heimat oder so erschrocken, dass sie ihren Yeti lieber dem Abschleppdienst überlassen. Verhindern kann man das Verkoken offenbar nicht, schon gar nicht durch erzwungene Updates der Motorsoftware.
Wegen der Bodenfreiheit von nur 180 mm und der tiefen Frontschürze mit magerem Böschungswinkel sind Schäden am Vorderwagen nicht selten.
Häufigster Mangel bei der Hauptuntersuchung eines Yeti ist hingegen Ölverlust. Ab einem Fahrzeugalter von fünf Jahren muss man hier damit rechnen. Wer einen gebrauchten Yeti kaufen will, sollte also unbedingt den üblichen Stellplatz des Vorbesitzers untersuchen sowie vor und nach der Probefahrt einen prüfenden Blick unter den Vorderwagen werfen. Das schadet schon deshalb nicht, weil man dabei auch gleich dort nach Schäden suchen kann. Denn der Skoda muss wegen seiner Bodenfreiheit von nur 180 mm und seiner tiefen Frontschürze mit mageren 19 Grad Böschungswinkel hier als gefährdet eingestuft werden. Neben Ölverlusten sind auch riefige und rostige Bremsscheiben ein typischer Mangel bei der Hauptuntersuchung. Leider kommt das oft schon nach nur 25.000 Kilometern vor, besonders bei Autos, die im Freien geparkt und tagelang nicht bewegt werden. Andererseits gibt es zahlreiche Leser, die als Vielfahrer bereits deutlich über 200.000 Kilometer mit dem kantigen Tschechen zurückgelegt haben. Gerade die Vielfahrer klagen nur sehr selten über Pannen oder Probleme mit der Abgasrückführung und den Bremsen.
Die Vertragswerkstätten machen gute Arbeit
Hauptkritikpunkt am Yeti ist der mangelhafte Federungskomfort (21 Prozent). Gelobt werden dagegen die günstige Versicherungseinstufung und die Wendigkeit. Zufrieden sind die meisten Besitzer mit ihren Vertragswerkstätten. 82 Prozent vergeben gute und sehr gute Noten an die Skoda-Betriebe. Der Preis für eine große Inspektion wird mit durchschnittlich 470 Euro angegeben – deutlich günstiger als für einen VW Tiguan. Ein für die Yeti-Besitzer offensichtlich nicht leichtes Thema ist die Frage nach dem nächsten Auto. Der neun Zentimeter flachere und sechs Zentimeter längere Nachfolger Karoq ist nur für 31 Prozent erste Wahl. Aber die anderen? Sie vermissen beim Karoq die konsequente Raumausnutzung des Yeti, seine Wendigkeit und zum Teil auch seinen uneitlen Charakter. Deshalb sind 56 Prozent der Yeti-Besitzer unentschlossen.
Bildergalerie
Skoda Yeti im Gebrauchtwagen-Test
Fazit
von
Martin Braun
Der Yeti wollte nie mit Pseudodynamik oder Eleganz punkten; er überzeugt auch als Gebrauchter mit seiner guten Raumausnutzung. Man sollte ihn vorsichtshalber nur mit frischer HU-Plakette kaufen, Stichwort Ölverlust.
Von
Martin Braun
Skoda Yeti im Gebrauchtwagen-Test
1/20
Der ab 2009 gebaute Skoda Yeti hat unzählige Vergleichstests gewonnen. Zu Recht, denn in seiner Preis- und Größenklasse gab es kaum einen anderen Allradler, der so viele praktische Vorzüge aufwies. Ob er auch heute noch ein guter Kauf ist, klärt ein Gebrauchtwagen-Test.
2/20
Der Yeti ist herrlich parkfreundlich mit seinen 4,23 Meter Länge und seinem Wendekreis von unter elf Metern. Und dank seiner Karosserieform mit hohem Heck und steiler Heckklappe ...
... bietet er trotz geringer Parkfläche verblüffend viel Innen- und Gepäckraum: 700 bis 1475 mm Laderaumlänge und 405 bis 1580 Liter Ladevolumen stehen zur Verfügung – ohne Rücksitze sogar bis zu 1780 Liter.
Dazu kommt die hohe Variabilität durch seine Rücksitze, die sich nicht nur umklappen und längs verschieben lassen, sondern die man auch werkzeuglos ausbauen kann.
Obendrauf hat er für diese Klasse hohe Anhängelasten: 1,8 Tonnen sind es bei den Allradversionen, für die bei den stärkeren Dieselmodellen zwei Tonnen, seit dem Facelift von 2013 sogar 2,1 Tonnen.
Der Innenraum bietet schlichtes Interieur ohne Anspruch auf Luxus, ab 2013 gab es auf Wunsch eine Rückkamera. Die 6-Gang-Schaltung war stets Standard. Erst 2011 kam die erste Version mit Automatik.
Auch wenn es anderswo oft zu lesen war: Der Skoda Yeti ist technisch kein verkleinerter VW Tiguan, er basiert auf einer eigenen Plattform der tschechischen Volkswagen-Tochter, nutzt Baugruppen eines früheren Octavia und des verflossenen Vans Roomster.
Trotzdem stecken im Yeti auch zahlreiche VW-Gleichteile: Motor, Getriebe, Allradantrieb, Elektrik, Elektronik – und deshalb finden sich auch typische VW-Problemzonen: Das betrifft besonders ...
... den Dieselmotor und die mit ihm verbundene Baustelle der Abgasrückführung. Typisch deshalb, weil auch hier die hohe Rate von zugeführtem Abgas zwar den Stickoxidausstoß des Motors verringern mag, zugleich aber auch zu einer inneren Verkokung des Ansaugtrakts führt.
Der im Ansaugtrakt mit der Zeit abgelagerte Ruß blockiert dann irgendwann das Abgasrückführungsventil, was den Steuerrechner des Motors zu Leistungsreduzierung und Notprogramm veranlassen kann. Verhindern kann man das Verkoken offenbar nicht, schon gar nicht durch erzwungene Updates der Motorsoftware.
13/20
Häufigster Mangel bei der Hauptuntersuchung eines Yeti ist hingegen Ölverlust. Ab einem Fahrzeugalter von fünf Jahren muss man hier damit rechnen. Wer einen gebrauchten Yeti kaufen will, sollte also unbedingt den üblichen Stellplatz des Vorbesitzers untersuchen.
Auch riefige und rostige Bremsscheiben ein typischer Mangel bei der Hauptuntersuchung. Leider kommt das oft schon nach nur 25.000 Kilometern vor, besonders bei Autos, die im Freien geparkt und tagelang nicht bewegt werden. Andererseits ...
... gibt es zahlreiche Leser, die als Vielfahrer bereits deutlich über 200.000 Kilometer mit dem kantigen Tschechen zurückgelegt haben. Gerade die Vielfahrer klagen nur sehr selten über Pannen oder Probleme mit der Abgasrückführung und den Bremsen.
Wegen seiner Bodenfreiheit von nur 180 mm und seiner tiefen Frontschürze mit mageren 19 Grad Böschungswinkel ist der Yeti außerdem ein Kandidat für Schäden am Vorderwagen.
Hauptkritikpunkt am Yeti ist der mangelhafte Federungskomfort (21 Prozent). Gelobt werden dagegen die günstige Versicherungseinstufung und die Wendigkeit.
Fazit von Redakteur Martin Braun: "Der Yeti wollte nie mit Pseudodynamik oder Eleganz punkten; er überzeugt auch als Gebrauchter mit seiner guten Raumausnutzung. Man sollte ihn vorsichtshalber nur mit frischer HU-Plakette kaufen, Stichwort Ölverlust."
19/20
Zum Abschluss gibt's hier noch einen Blick auf mögliche Alternativen zum Skoda Yeti: Der Nissan Qashqai wäre zum Beispiel ein solcher Kandidat. Seit 2013 gibt es die zweite Generation, die flacher und länger ausfällt als der Skoda. Auf dem Gebrauchtmarkt wird sie rund zehn Prozent billiger gehandelt.
Unser zweiter Vorschlag ist der VW Tiguan I. Der bis 2016 gebaute Tiguan der ersten Generation ist gut 20 cm länger als der Yeti und wird rund 15 Prozent teurer gehandelt als dieser.