Soko Autoposer: neue Fälle
Polizei zieht S-Klasse aus Hochzeitskonvoi

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Bei einer Fahrzeugkontrolle in Hamburg stoppte die Soko Autoposer eine Hochzeitskolonne. Die Beamten beschlagnahmten eine manipulierte S-Klasse. Poser-News!
Einen ganzen Autokonvoi auf dem Weg zur Hochzeit kontrollierte die Soko Autoposer am vergangenen Wochenende in Hamburg. Am Samstag (27. Oktober 2018) wurden die Polizisten auf mehrere Autos aufmerksam, die das zulässige Höchsttempo überschritten hatten und zudem Lärm durch unnötiges Hupen und aufheulende Motoren verursachten. Die Fahrzeuge gehörten zu einer Hochzeitskolonne, die sich mit rücksichtslosem Fahrverhalten ihren Weg durch den Verkehr bahnte. Auf der Straße "Am Sandtorkai" hielt der Konvoi unvermittelt an, vermutlich um auf Nachzügler zu warten. Dadurch kam der gesamte Verkehr zum Erliegen. Statt die Fahrt schnellstmöglich wieder aufzunehmen, stiegen einige Fahrzeuginsassen sogar aus und tanzten auf der Fahrbahn. Nur mit Unterstützung mehrerer Streifenwagen konnten die Soko-Beamten die Flotte stoppen und einzelne Autos überprüfen. Bei einem Mercedes S 350 wurden die Polizisten fündig, die Abgasanlage war manipuliert worden. Das führte zum Erlöschen der Betriebserlaubnis – die 272 PS starke S-Klasse wurde sichergestellt. Anschließend setzte die Kolonne ihren Weg ohne weitere Auffälligkeiten fort.
Auch Hochzeits-Hummer abgeschleppt
Am Vortag hatte die Soko Autoposer bereits einen Hummer H2 beschlagnahmt, der viel zu laut durch die Hamburger Innenstadt gefahren war und "erhebliche Mängel an der Abgasanlage" aufwies. Laut BILD-Bericht sollte das Protz-Auto bei der später gestoppten Hochzeitsflotte mitfahren: Offenbar war der Hummer als Fahrzeug des Brautpaars vorgesehen.
Innensenator Grote sagt Autoposern den Kampf an
Der Hamburger Innensenator Andy Grote, der die Kontrollgruppe bei der Arbeit begleitet hatte, gab ein Statement zu den aktuellen Poser-Fällen ab. "Autoposer sind ein Ärgernis für viele Menschen in unserer Stadt. Manche sind nur nervig, andere auch gefährlich. Auf beides können wir in Hamburg gut verzichten. Wir werden in Hamburg nicht nachlassen und Nervensägen und Wichtigtuer konsequent aus dem Verkehr ziehen. Zudem streben wir eine empfindliche Erhöhung bei Lärmverstößen an."
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