Spritspar-Wettbewerb X-Prize
Benziner schlägt E-Autos

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Schwerelos zum Erfolg: Ein Leichtbau-Fahrzeug hat einen millionenschwer dotierten Spritspar-Wettbewerb in den USA gewonnen. Der Benziner knauserte mehr mit Energie als Elektro- oder Hybridautos.
Bild: Progressive Insurance Automobile X-Prize
Das Very Light Car (VLC) des Teams Edison2 hat den Spritspar-Wettbewerb Progressive Insurance Automotive X-Prize in den USA gewonnen. Die Amerikaner besiegten dabei mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor die Hybrid- und Elektro-Konkurrenz. Das Geheimnis des wie ein Kleinflugzeug auf Rädern anmutenden Vehikels sind seine Leichtbauweise aus Stahl und Aluminium, sein einfaches Design und seine Aerodynamik. Das Very Light Car von Team-Besitzer Oliver Kuttner wiegt nur 377 Kilogramm und fährt mit einem V1-Viertellitermotor. Mit einer Gallone E85 Ethanol kam das Siegerauto durchschnittlich 102,3 Meilen weit, verbrauchte also umgerechnet 2,24 Liter auf 100 Kilometer. Ursprünglich sollte der Spritsparer – der Name Edison2 lässt es erahnen – ein Elektroauto werden, ehe dem Team ein niedriges Gewicht (ohne Batterie) effizienter erschien.
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Beim Progressive Insurance Automotive X-Prize wurde in drei Klassen das effizienteste serientaugliche Auto der Welt ermittelt, das gleichzeitig einen gewissen Sicherheitsstandard erfüllt. Gesamtdotierung: zehn Millionen Dollar (rund 3,8 Millionen Euro). Grundsätzliche Aufgabenstellung: mindestens 100 Meilen (ca. 160 Kilometer) mit einer Gallone (ca. 3,8 Liter) oder dem Energie-Äquivalent schaffen. Insgesamt 136 Fahrzeuge von 111 Teams aus aller Welt gingen ins Rennen, die Prüfungen liefen über mehrere Monate. Der entscheidende Test fand auf dem zwei Meilen langen Rundkurs des Michigan International Speedway statt. Das VCL siegte in der Mainstream-Klasse für vierrädrige Fahrzeuge mit vier Sitzen und bekam knapp 3,75 Millionen Euro. Sieger in der Alternativklasse "Side-by-Side" für zwei Personen wurde das E-Auto Wave II des US-Teams Li-Ion Motors. In der "Tandem"-Klasse gab es mit dem E-Tracer des Schweizer X-Tracer-Teams einen europäischen Gewinner. Preisgeld hier: jeweils 1,9 Millionen Euro.
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Der X-Prize – ausgelobt von der der X-Prize Foundation und der Progressive Insurance, dem viertgrößten Autoversicherer der USA – hat eine lange Tradition. 2004 wurde der Ansari X-Prize zur Förderung der privaten bemannten Raumfahrt vergeben. Dabei galt es, zwei Passagiere auf eine Flughöhe von mindestens 100 km zu bringen, und das Kunststück 14 Tage später zu wiederholen. Sieger damals: Das SpaceShipOne des amerikanischen Teams Scaled Composites. Als ursprünglicher Ideengeber gilt der Franzose Raymond Orteig, der 1919 für den ersten gelungenen Transatlantikflug 25.000 Dollar versprach. Im Mai 1927 holte sich Charles Lindbergh mit seiner Reise von New York nach Paris die Prämie.
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