Spyker wendet die Pleite ab
Victor Muller über den Tag der Insolvenzerklärung: "Der schwärzeste Tag in der 15-jährigen Geschichte von Spyker."
Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker befindet sich nach etwas mehr als einem Monat Insolvenz wieder unter Gläubigerschutz. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor, die am 29. Januar 2015 veröffentlicht wurde. Darin wird Firmenchef Victor R. Muller zitiert: "Der 18. Dezember [Tag der Insolvenzerklärung, d. Red.] war der schwärzeste Tag in der 15-jährigen Geschichte von Spyker. Es war aber auch nicht das Ende des Konzerns, wie schon damals angekündigt." Damals waren Überbrückungszahlungen nicht rechtzeitig eingetroffen, was zu der Gerichtsentscheidung gegen Gläubigerschutz und für Insolvenz geführt hatte. Nachdem weitere finanzielle Mittel erhältlich geworden waren, wurde Spyker am 29. Dezember 2014 vor dem Berufungsgericht vorstellig, um die Entscheidung aufheben zu lassen. Dies geschah schließlich im Januar 2015.
Die Insolvenz wurde rückwirkend für "null und nichtig" erklärt. Effektiv war Spyker also stets unter Gläubigerschutz, sodass keine weiteren Forderungen gegen den Konzern geltend gemacht werden können. Nach Firmenangaben will Spyker nun so bald wie möglich den lange angekündigten Spyker B6 Venator auf den Markt bringen. Zusätzlich befinden sich die Niederländer laut Muller in Verhandlungen zum Zusammenschluss mit einem ungenannten US-amerikanischen E-Flugzeughersteller. Daraus sollen "in naher Zukunft" Spyker-Sportwagen mit elektrischem Antrieb entstehen. Diese Pläne waren allerdings schon vor der Insolvenz im Dezember angekündigt worden.

Von

Jonathan Blum