Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) rechnet nicht mit größeren Staus bei der Einführung der Lkw-Maut zum Jahreswechsel. "Ich erwarte, daß wir aufgrund der sehr umfangreichen Vorsorgemaßnahmen empfindliche Störungen vermeiden können", sagte er der "Sächsischen Zeitung". Unter anderem sollen 5000 Mautberater verhindern, daß es wegen Unsicherheiten und Unkenntnis zu unnötigen Staus kommt.

Ganz ausschließen könne man den einen oder anderen Stau trotzdem nicht. Die größten Probleme werde es voraussichtlich an den Grenzen geben. "Wir haben genügend Leute anwerben können, die auch in polnischer und tschechischer Sprache helfen können", so Stolpe. Er rechne nicht damit, "daß es zu Situationen kommt, die wesentlich umfangreicher sind als das, was wir eigentlich an jedem Wochenende erleben, wenn sich die Lkw nach Ende des Sonntagsfahrverbots stauen."

Wie das Maut-Konsortium Toll Collect in Berlin mitteilte, wurden bislang 297.500 Lkw mit On Board Units (OBUs) zur satellitengestützten Gebührenabrechnung versorgt. Damit ist das Ziel, zum Start am 1. Januar 2005 rund 300.000 Geräte zur Verfügung zu haben, praktisch erreicht. Vom ursprünglichen Vorhaben, mit 500.000 Geräten starten zu können, ist Toll Collect aber noch weit entfernt.

Erstmals gezahlt werden kann die Maut bereits ab Mittwoch (29. Dezember): Die Kassenautomaten, an denen die Buchung bislang noch kostenfrei geübt werden kann, werden Punkt Mitternacht in Betrieb genommen. "Niemand muß bis Sonntag oder Montag – wann immer er seine Fahrt antreten will – warten, um dann eine Strecke zu buchen. Das kann bereits drei Tage vorher geschehen", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums.