Ohne größere Probleme hat das neue Lkw-Mautsystem in der Nacht zum Montag (3. Januar) seinen ersten Härtetest bestanden. "Das Chaos ist ausgeblieben", berichteten Polizei und Bundesgrenzschutz übereinstimmend.

Von den Grenzübergängen nach Tschechien, Österreich, Frankreich, den Niederlanden oder Dänemark wurden keine Behinderungen gemeldet. Zwar gab es mit Ende des Sonn- und Feiertagsfahrverbotes vereinzelt Staus – allerdings waren die Wartezeiten nach Angaben von Polizei und Bundesgrenzschutz nicht länger als üblich. "Alles läuft offenbar reibungslos", sagte ein Sprecher des Lagezentrums im nordrhein-westfälischen Innenministerium.

Auch das Betreiberkonsortium Toll Collect berichtete von einem reibungslosen Start in den ersten Werktag und zeigte sich zufrieden. "Alles läuft ohne Komplikationen. Wir haben wenig bis gar keine Staus", sagte eine Sprecherin in Berlin. Aus Sorge vor einem Verkehrschaos hatte das Konsortium in der Nacht zum Montag an Grenzübergängen und Raststätten mehr als 2500 Helfer im Einsatz. Sie sollten sich vor allem um ausländische Lkw-Fahrer kümmern, von denen viele noch ohne automatisches Erfassungsgerät unterwegs sind. Alle Fahrer ohne die so genannten On Board Units (OBUs) müssen die Straßennutzungsgebühr – im Durchschnitt 12,4 Cent pro Kilometer – per Internet oder an einem der bundesweit 3700 Kassenautomaten bezahlen.

Allerdings wird vermutet, daß viele Fahrer noch ohne zu bezahlen unterwegs sind. An den ersten beiden Tagen wurden bereits mehrere hundert Mautpreller gezählt. In der Regel werden dann zusätzlich zur Maut 75 Euro fällig, im Wiederholungsfall kann sich die Geldbuße aber bis auf 20.000 Euro summieren. Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) hat mehrfach angekündigt, Mautpreller hart zu verfolgen.