Stau: Umweltspur in Düsseldorf
Umweltspur sorgt für dicken Stau

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In Düsseldorf gibt es Ärger um Umweltspuren. Sie sollen Autofahrer dazu bringen, auf Fahrrad, Bus oder E-Auto umzusteigen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Doch Umweltspuren erzeugen Staus!
(dpa/cj) Der Stau reichte bis auf die Autobahn 46: In Düsseldorf gibt es große Aufregung um eine Umweltspur, die am ersten Montag nach den Herbstferien 2019 vor allem im Süden Pendlern zu schaffen machte. Sie ist die dritte Umweltspur in der NRW-Landeshauptstadt, ihre Nutzung ist nur Radfahrern, Bussen, Taxis, E-Autos und inzwischen auch Fahrgemeinschaften mit mindestens drei Personen gestattet. Die Stadt will mit den Umweltspuren den Umstieg von mehr Menschen auf Rad, Bus oder Bahn fördern, die Luftqualität verbessern und somit mögliche Fahrverbote vermeiden (hier gibt es weitere Infos der Stadt Düsseldorf).
Minister: "Pendler wie Störenfriede behandelt"
Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) kritisierte die neue Düsseldorfer Umweltspur hart: "Pendler wie Störenfriede zu behandeln, ist nicht in Ordnung." Sie erarbeiteten die wirtschaftliche Stärke der Stadt. "Die fahren ja nicht aus Jux und Dollerei." Sein Ministerium werde "kein künstlich erzeugtes erhöhtes Unfallrisiko in den A46-Tunneln akzeptieren". Der ADAC kritisierte, die dritte Umweltspur sei eingerichtet worden, "ohne dass die Rahmenbedingungen zum Umstieg auf den ÖPNV jetzt schon für Einpendler attraktiv" seien. Der ständige Stop-and-go-Verkehr sei eine "Katastrophe für die Umweltbilanz", Beschleunigungsvorgänge sorgten für den höchsten Kraftstoffverbrauch und damit auch die meisten Emissionen. Die Stadt Düsseldorf will demnächst eine Zwischenbilanz ziehen und laut einem WDR-Bericht Ende November 2019 über einen zentralen Teil der großen Umweltspur entscheiden. Auch in der Innenstadt von Essen soll es bald eine Umweltspur geben, weitere Städte in Nordrhein-Westfalen planen vereinzelte Sonderspuren für Busse.
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