Steinmetz Merifast
Statt Sportwagen

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Der Steinmetz Merifast ist außen klein, innen groß – und hat einen Stammplatz auf der linken Spur. Mit 230 Turbo-PS kein Wunder.
Ein sympathischer kleiner Angeber
Quizfrage: Welches Auto bietet Platz für vier mit Hund, paßt in jede Parklücke und will sonntags statt Familienausflug lieber mit Vati auf die Rennstrecke? Gibt’s nicht? Gibt’s doch... Allerdings bisher nur einmal. Im Aachener Firmensitz hat sich Opel-Tuner Steinmetz den Minivan Meriva geschnappt und ihm eine ordentliche Frischzellenkur verpaßt.
Herausgekommen ist ein Concept Car mit hohem Spaßfaktor, ein sympathischer kleiner Angeber namens Merifast. Daß der Merifast es faustdick unter der kurzen Haube hat, ahnen wir schon, als der Wagen auf unseren Parkplatz rollt. Tiefe Frontschürze, Sportspiegel, markanter Dachspoiler, in Gold und Silber lackiert, dazu ein unverschämt großer Schriftzug. Der Merifast ist wohl der einzige Meriva, der für verdrehte Hälse sorgt.
Wer so auffällig daherkommt, muß sein Selbstbewußtsein ja irgendwoher nehmen. Der Blick in den Motorraum verrät, daß hier kein Basismotörchen seine Arbeit verrichtet, sondern ein kräftiger Zweilliter-Turbo. Dessen serienmäßige Leistung von 200 PS haben die Steinmetz- Spezialisten durch eine andere Verdichtung und modifizierte Software auf 230 PS gesteigert. Das maximale Drehmoment macht einen gewaltigen Satz: von 250 Newtonmetern bei 1950 Touren auf 365 bei 3650 Umdrehungen. Der Hauptgrund: Der Merifast fährt mit einem recht hohen maximalen Ladedruck von 1,35 Bar. Dafür macht sich beim Beschleunigen ein Turboloch alter Schule bemerkbar, für das sich auch ein früher 911 Turbo nicht zu schämen brauchte.
Herausgekommen ist ein Concept Car mit hohem Spaßfaktor, ein sympathischer kleiner Angeber namens Merifast. Daß der Merifast es faustdick unter der kurzen Haube hat, ahnen wir schon, als der Wagen auf unseren Parkplatz rollt. Tiefe Frontschürze, Sportspiegel, markanter Dachspoiler, in Gold und Silber lackiert, dazu ein unverschämt großer Schriftzug. Der Merifast ist wohl der einzige Meriva, der für verdrehte Hälse sorgt.
Wer so auffällig daherkommt, muß sein Selbstbewußtsein ja irgendwoher nehmen. Der Blick in den Motorraum verrät, daß hier kein Basismotörchen seine Arbeit verrichtet, sondern ein kräftiger Zweilliter-Turbo. Dessen serienmäßige Leistung von 200 PS haben die Steinmetz- Spezialisten durch eine andere Verdichtung und modifizierte Software auf 230 PS gesteigert. Das maximale Drehmoment macht einen gewaltigen Satz: von 250 Newtonmetern bei 1950 Touren auf 365 bei 3650 Umdrehungen. Der Hauptgrund: Der Merifast fährt mit einem recht hohen maximalen Ladedruck von 1,35 Bar. Dafür macht sich beim Beschleunigen ein Turboloch alter Schule bemerkbar, für das sich auch ein früher 911 Turbo nicht zu schämen brauchte.
Famoses Soundgeboller und 228 Spitze
Zuerst passiert nichts. Doch hat die Ladedruckanzeige die 1,0 und die Drehzahl die 3000er-Schwelle überschritten, preßt es den Fahrer in die guten Leder-Sportsitze, und der Steinmetz Merifast wird "very fast". Die Turbo-Verzögerung erklärt übrigens auch, warum der schwächere Zafira OPC bis 50 km/h eine halbe Sekunde schneller ist als der Merifast, bei 130 km/h dagegen schon eine Sekunde zurückliegt.
Hat der Turbo-Floh erst mal freie Fahrt, erreicht er ruck, zuck die Höchstgeschwindigkeit von 228 km/h und verscheucht reihenweise verblüffte E-Klasse-Piloten von der linken Spur – begleitet von einem famosen Soundgeboller aus der Sportauspuffanlage. Beeindruckend sicher und ruhig liegt er dabei auf der Straße, selbst tiefe Bodenwellen und Spurrillen können ihm kaum etwas anhaben. Verantwortlich für das gelungene Setup sind unter anderem ein Bilstein-Sportfahrwerk (30 Millimeter tiefer) und veränderte Querlenker vorn.
Auch auf der Rennstrecke macht die Abstimmung eine gute Figur, das typische Frontantriebs-Untersteuern hat Steinmetz dem kleinen Rüsselsheimer ausgetrieben. Lediglich beim Herausbeschleunigen hat der Merifast des öfteren mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen, weswegen man beim Aachener Tuner momentan über den Einbau eines Sperrdifferentials nachdenkt.
Hat der Turbo-Floh erst mal freie Fahrt, erreicht er ruck, zuck die Höchstgeschwindigkeit von 228 km/h und verscheucht reihenweise verblüffte E-Klasse-Piloten von der linken Spur – begleitet von einem famosen Soundgeboller aus der Sportauspuffanlage. Beeindruckend sicher und ruhig liegt er dabei auf der Straße, selbst tiefe Bodenwellen und Spurrillen können ihm kaum etwas anhaben. Verantwortlich für das gelungene Setup sind unter anderem ein Bilstein-Sportfahrwerk (30 Millimeter tiefer) und veränderte Querlenker vorn.
Auch auf der Rennstrecke macht die Abstimmung eine gute Figur, das typische Frontantriebs-Untersteuern hat Steinmetz dem kleinen Rüsselsheimer ausgetrieben. Lediglich beim Herausbeschleunigen hat der Merifast des öfteren mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen, weswegen man beim Aachener Tuner momentan über den Einbau eines Sperrdifferentials nachdenkt.
Abzüge für die recht schwache Bremsanlage
Einziges Manko des Merifast in unserem Test: die Bremsanlage, die ebenso wie das Getriebe unverändert vom Zafira OPC übernommen wurde. Werte von mehr als 40 Metern aus 100 km/h bis zum Stillstand sind ausgesprochen schwach. Außerdem ging kurz nach dem Messen der ABS-Geber kaputt, so daß weitere Vollbremsungen zu Schlittenfahrten gerieten.
Dafür stimmt die Qualität des Innenraums versöhnlich. Die bereits erwähnten Sportsitze sind nicht nur bequem, sondern bieten darüber hinaus perfekten Seitenhalt, den man sonst nur von Rennschalen gewohnt ist. Aluminium-Komponenten wie Pedale, Schaltknauf und Handbremsgriff sowie Cockpit- und Türleisten in Carbon-Optik werten das Interieur geschmackvoll auf. Schade lediglich, daß die Steinmetz-Zusatzkonsole für Ladedruck und Temperaturanzeige aussieht wie aus einer vorweihnachtlichen Bastelgruppe. Doch wir sind nachsichtig, schließlich ist der Merifast ein rollender Versuchsballon. Nachträgliche Verbesserungen sind nicht ausgeschlossen.
Fazit Der Steinmetz Merifast ist ein Kampfzwerg – aber ein sympathischer. Großspurige Optik, aggressiver Sound und mit mächtiger Turbo-Wucht ausgestattet. Abzüge gibt’s für die nicht abgestimmte und leider recht schwache Bremsanlage sowie die amateurhaft wirkende Zusatzkonsole.
Dafür stimmt die Qualität des Innenraums versöhnlich. Die bereits erwähnten Sportsitze sind nicht nur bequem, sondern bieten darüber hinaus perfekten Seitenhalt, den man sonst nur von Rennschalen gewohnt ist. Aluminium-Komponenten wie Pedale, Schaltknauf und Handbremsgriff sowie Cockpit- und Türleisten in Carbon-Optik werten das Interieur geschmackvoll auf. Schade lediglich, daß die Steinmetz-Zusatzkonsole für Ladedruck und Temperaturanzeige aussieht wie aus einer vorweihnachtlichen Bastelgruppe. Doch wir sind nachsichtig, schließlich ist der Merifast ein rollender Versuchsballon. Nachträgliche Verbesserungen sind nicht ausgeschlossen.
Fazit Der Steinmetz Merifast ist ein Kampfzwerg – aber ein sympathischer. Großspurige Optik, aggressiver Sound und mit mächtiger Turbo-Wucht ausgestattet. Abzüge gibt’s für die nicht abgestimmte und leider recht schwache Bremsanlage sowie die amateurhaft wirkende Zusatzkonsole.
Technische Daten und Kontakt
Ganz schön schnell: In Oschersleben belegt der Steinmetz Merifast auf der ewigen Hitliste der AUTO BILD TEST&TUNING Rang 124. Damit ist er bisher der schnellste Van, der diesen Kurs umrundet hat.
Kontakt: Steinmetz, Telefon 0241-5688777; www.steinmetz.de
Kontakt: Steinmetz, Telefon 0241-5688777; www.steinmetz.de
Meßwerte und Preise
Turbo von altem Schrot und Korn: Auf 50 km/h braucht der Merifast noch 0,5 Sekunden länger als ein OPC-Zafira mit 30 PS und 115 Newtonmeter weniger Leistung. Hat der Lader aber erst einmal 1,0 Bar Druck aufgebaut, stürmt er auf und davon.
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