Stühlerücken bei DaimlerChrysler
Was ist los in Stuttgart?

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Der vorzeitige Abgang von Jürgen Schrempp wirft viele Frage auf – und frustriert die Mitstreiter: Mercedes-Chef Eckhard Cordes will kündigen.
Zu viele Pannen, zu viele Verluste
Die Ära Schrempp ist zu Ende. Nicht mit Dankesreden und Inthronisierung des Nachfolgers, sondern mit wilden Gerüchten, dunklen Spekulationen und beleidigten Managern. Der Aufsichtsrat schweigt, eine Abfindung für die ausstehenden Vertragsjahre von Schrempp gibt es nicht, die Börsianer jubeln.
Das alles läßt nur einen Schluß zu: Ein Stein ist allen vom Herzen gefallen. Und der trug den Namen Jürgen Schrempp. Des Mannes, der als Lehrling in einer Mercedes-Niederlassung anfing und sich bis an die Spitze des ältesten deutschen Autokonzerns hochgearbeitet hat. Des Mannes, der die Vision einer Welt AG hatte. Und damit gescheitert ist.
Die Liste der Pannen ist lang. Chrysler schreibt nach Milliardenverlusten erst jetzt wieder bessere Zahlen, bei Mitsubishi gingen Milliarden verloren, Smart hat Milliarden gekostet, die Zukunft ist unsicher. Der Vaneo wurde wegen Erfolglosigkeit eingestellt, der Mercedes-Absatz lahmt, die größte Rückrufaktion aller Zeiten schockte 1,3 Millionen Mercedes-Kunden. Und dann ist da noch das Unglücksprojekt Toll Collect, bei dem Forderungen des Bundesverkehrsministers im Millionen-, wenn nicht Milliardenbereich im Raume stehen.
Kein Wunder, daß die Kritik an Jürgen Schrempp immer lauter wurde, besonders bei den Aktionären. Trotzdem hielt der Aufsichtsrat an ihm fest, besonders Schrempps Unterstützer von der Deutschen Bank, Hilmar Kopper. Kritik am Führungsstil war nicht gewünscht. Der bereits als Hubbert-Nachfolger und Mercedes-Chef gekürte Wolfgang Bernhard wurde kurz vor Dienstantritt gefeuert.
Jetzt hat es Schrempp selbst erwischt. Ob es der Druck der Großaktionäre war oder Kopper selbst keinen Weg zur Besserung sah? "Intensive Gespräche" habe es mit dem Aufsichtsrat gegeben, "einstimmige Beschlüsse" wurden gefaßt. Formelhafte Beschreibungen, die kaum erklären können, wie es zum vorzeitigen Abgang des Weltkonzern-Managers kam.
Das alles läßt nur einen Schluß zu: Ein Stein ist allen vom Herzen gefallen. Und der trug den Namen Jürgen Schrempp. Des Mannes, der als Lehrling in einer Mercedes-Niederlassung anfing und sich bis an die Spitze des ältesten deutschen Autokonzerns hochgearbeitet hat. Des Mannes, der die Vision einer Welt AG hatte. Und damit gescheitert ist.
Die Liste der Pannen ist lang. Chrysler schreibt nach Milliardenverlusten erst jetzt wieder bessere Zahlen, bei Mitsubishi gingen Milliarden verloren, Smart hat Milliarden gekostet, die Zukunft ist unsicher. Der Vaneo wurde wegen Erfolglosigkeit eingestellt, der Mercedes-Absatz lahmt, die größte Rückrufaktion aller Zeiten schockte 1,3 Millionen Mercedes-Kunden. Und dann ist da noch das Unglücksprojekt Toll Collect, bei dem Forderungen des Bundesverkehrsministers im Millionen-, wenn nicht Milliardenbereich im Raume stehen.
Kein Wunder, daß die Kritik an Jürgen Schrempp immer lauter wurde, besonders bei den Aktionären. Trotzdem hielt der Aufsichtsrat an ihm fest, besonders Schrempps Unterstützer von der Deutschen Bank, Hilmar Kopper. Kritik am Führungsstil war nicht gewünscht. Der bereits als Hubbert-Nachfolger und Mercedes-Chef gekürte Wolfgang Bernhard wurde kurz vor Dienstantritt gefeuert.
Jetzt hat es Schrempp selbst erwischt. Ob es der Druck der Großaktionäre war oder Kopper selbst keinen Weg zur Besserung sah? "Intensive Gespräche" habe es mit dem Aufsichtsrat gegeben, "einstimmige Beschlüsse" wurden gefaßt. Formelhafte Beschreibungen, die kaum erklären können, wie es zum vorzeitigen Abgang des Weltkonzern-Managers kam.
Mit Schrempp fällt auch Cordes Stern
Eitel Sonnenschein war in der Chefetage von DaimlerChrysler in den letzten Jahren ohnehin selten angesagt. Als "Mr. Mercedes" Jürgen Hubbert 2004 seinen Sessel früher als gewollt räumen mußte, hatte Schrempp keinerlei Dank für ihn übrig. Bernhard ging, bevor er kommen durfte, als zweite Wahl kam Eckhard Cordes – kein strahlender Held, sondern eher ein verläßlicher Mitstreiter, der sich aus dieser Ausgangsposition aber offenbar beste Chancen als Nachfolger von Schrempp ausrechnete.
Auch diese Hoffnung ist mit dem Aus für Schrempp vorzeitig gestorben. Den Machtkampf um die Spitze hat Eckhard Cordes verloren, bevor er richtig kämpfen konnte. Der Aufsichtsrat gab bekannt: In das Chefbüro wird der aktuelle Chrysler-Vorstand Dieter Zetsche einziehen. Laut "manager-magazin.de" hat Cordes den Aufsichtsrat gebeten, ihn von seiner Position als Mercedes-Chef zu entbinden. Von dem Posten, den er erst am 1. Oktober 2004 übernommen hatte. Angeblich will das Gremium ihm die Entscheidung allein überlassen – aber welche Entscheidung noch, wenn er schon um seine Ablösung gebeten hat?
Mit dem Ausscheiden von Schrempp zum Jahresende kommt offenbar Bewegung ins DC-Personalkarussell. Gesamtbetriebsrats-Chef Erich Klemm versucht, die Situation zu entschärfen und verweist auf die "ordentlichen Zahlen" des Unternehmens: "Alle Bereiche sind auf einem guten Weg." Schrempp gehe in allen Ehren in den Ruhestand, und Nachfolger Zetsche werde an der Grundausrichtung des Konzerns nichts ändern. Nichts ändern? Das scheint denn doch die falsche Einstellung für die Zukunft zu sein.
Auch diese Hoffnung ist mit dem Aus für Schrempp vorzeitig gestorben. Den Machtkampf um die Spitze hat Eckhard Cordes verloren, bevor er richtig kämpfen konnte. Der Aufsichtsrat gab bekannt: In das Chefbüro wird der aktuelle Chrysler-Vorstand Dieter Zetsche einziehen. Laut "manager-magazin.de" hat Cordes den Aufsichtsrat gebeten, ihn von seiner Position als Mercedes-Chef zu entbinden. Von dem Posten, den er erst am 1. Oktober 2004 übernommen hatte. Angeblich will das Gremium ihm die Entscheidung allein überlassen – aber welche Entscheidung noch, wenn er schon um seine Ablösung gebeten hat?
Mit dem Ausscheiden von Schrempp zum Jahresende kommt offenbar Bewegung ins DC-Personalkarussell. Gesamtbetriebsrats-Chef Erich Klemm versucht, die Situation zu entschärfen und verweist auf die "ordentlichen Zahlen" des Unternehmens: "Alle Bereiche sind auf einem guten Weg." Schrempp gehe in allen Ehren in den Ruhestand, und Nachfolger Zetsche werde an der Grundausrichtung des Konzerns nichts ändern. Nichts ändern? Das scheint denn doch die falsche Einstellung für die Zukunft zu sein.
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