SUVs: Absatz großer SUVs rückläufig
Kleine Dinos fressen große Dinos

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Die Nachfrage großer, schwerer Geländewagen geht in Deutschland zurück. Mercedes GL, Audi Q7 und Co werden durch die sozial verträglicheren Kompakt-SUVs verdrängt.
(dpa) Die Nachfrage nach schweren Geländewagen in Deutschland ebbt nach Einschätzung von Experten zusehends ab. Im ersten Halbjahr brach der Absatz laut einer jüngst veröffentlichten Untersuchung des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) in Geislingen um zwölf Prozent auf 33.000 Fahrzeuge ein – stärker als der Gesamtmarkt. Die deutschen Premium-Hersteller litten mit einem Rückgang von knapp 17 Prozent noch stärker. Schuld seien unter anderem die neuen kompakten Geländewagen, die die Hersteller in den Markt drücken. "Die Automobilhersteller machen sich mit der Einführung kleinerer Modelle selber Konkurrenz", sagt Studienautor Willi Diez, wissenschaftlicher Direktor des IFA-Instituts. Das Problem: Mit den kleineren Geländewagen lässt sich auch weniger Geld verdienen."Da findet eine Kannibalisierung statt", stellt Diez fest. Denn die Verkäufe von kleinen kompakten SUVs stiegen im gleichen Zeitraum um sieben Prozent auf fast 100.000 Einheiten. Fast alle Hersteller haben inzwischen kleinere Geländewagen mit niedrigerem Spritverbauch im Programm. "Die Premiumhersteller werden sich noch eine Ebene darunter bewegen", so Diez. Nicht unfreiwillig: Nach Einschätzung von Diez geht die gesellschaftliche Akzeptanz für Geländewagen immer weiter zurück. Dietz: "Die Frage ist, ob sich das gesamte SUV-Segment nicht abnutzt. Viele Autofahrer bevorzugen heute kompakte Fahrzeuge, die weniger verbrauchen und im Stadtverkehr einfacher zu bewegen sind." Das Institut erwartet, dass der Marktanteil von schweren Geländewagen von derzeit 2,2 Prozent auf unter zwei Prozent sinken wird.
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