Im Jahr 2018 starben auf deutschen Straßen 3275 Menschen (2017: 3180), 2333 von ihnen saßen in Pkw. Der Bericht zur Unfallentwicklung des Statistischen Bundesamts besagt, dass davon 423 auf Autobahnen zu Tode kamen, also knapp 13 Prozent. 5910 Menschen wurden zudem schwer verletzt. Unter den Getöteten waren 232 Pkw-Insassen, 118 Insassen von Güterkraftfahrzeugen sowie 19 Fußgänger. Laut Statistikamt ist eine der Hauptursachen für tödliche Unfälle auf Autobahnen zu schnelles Fahren. Allerdings ist unklar, wie groß der Anteil der Getöteten und Verletzten an Unfällen ist, bei denen ein höheres Tempo als 130 gefahren wurde. In einem Vorher-nachher-Vergleich in Brandenburg, wo von 2002 bis 2007 auf einem 65 Kilometer langen Autobahnabschnitt Tempo 130 eingeführt wurde, gab nur noch halb so viele Unfälle. Bei der Zahl der Toten und Verletzten war der Rückgang noch stärker. Da allerdings auch auf den anderen Autobahnen die Zahl der Unfälle sank, veranschlagten die Autoren der Studie (im Auftrag der Landesregierung) den Effekt des Tempolimits auf etwa ein Viertel.
Laut ADAC schneiden Länder mit genereller Geschwindigkeitsbeschränkung wie Österreich, Belgien oder die USA in Sachen Sicherheit nicht besser ab als Deutschland. Auch beim innerdeutschen Vergleich seien auf Abschnitten ohne Tempolimit weder mehr Unfälle noch eine höhere Unfallschwere (Getötete je 1000 Unfälle mit Personenschaden) als auf Strecken mit Tempolimits von 120 oder 130 km/h festzustellen. Die eigentliche Schwachstelle in Sachen Verkehrssicherheit, so der ADAC, seien nach wie vor die Landstraßen, wo knapp 60 Prozent aller Verkehrstoten registriert würden – bei nur etwa 40 Prozent der Kfz-Fahrleistungen. Aber: Auch für Landstraßen ist ein Tempolimit im Gespräch – und zwar von 80 km/h.