Blenden wir mal kurz die Benzinpreisdebatte aus. Reden wir über den absoluten Luxus: Bentley hat seine Limousine überarbeitet. Der bisher hölzern gedämpfte und hart gefederte Luxusliner weiß plötzlich, wie man standesgemäß mit Schlaglöchern, Bodenwellen und Querrinnen umgeht. Der Wagen rollt flauschiger ab, federt behutsamer und reagiert weniger unwirsch auf die Unterlassungssünden der Straßenmeistereien. Leiser ist er auch geworden, der neue Flying Spur. Das verdankt er dem verbesserten Dämmglas und der Verkleidung des Unterbodens. Den harten Kern der leistungsorientierten Bentley-Kundschaft bedient der betont dynamische Flying Spur "Speed".
Mit 610 statt 560 PS, einem knochen trockenen Sportfahrwerk und mehr Dampf als so mancher Pseudorennwagen (0-100 km/h in 4,8 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 322 km/h). Auf Wunsch gibt es den schnellen Lord mit Bremsscheiben aus Verbundmaterial, Abstandsradar und mit fast jeder erdenklichen Leder-Holz-Kombination. Eine Blue-Motion-Variante steht nicht in Aussicht. Ein Hybrid scheint aber in zwei, drei Jahren möglich. Wenn nur der happige Preis (ab 181.678, Speed ab 203.812 Euro) und die saftigen Benzinrechnungen (Mix 16,6 Liter) nicht wären.

Von

Georg Kacher