Test Seat Toledo 2.0 TDI Stylance
Spanische Treppe

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Am Heck des Seat Toledo scheiden sich die Geister. Was birgt der Stufenschnitt? Der erste Test der neuen Limousine gibt Aufschluß.
Spanische Stummel-Stufe
Nutzbare Laufbreite mindestens 80 Zentimeter, Auftritt um 28, Steigung höchstens 17 plusminus drei – jawoll! So muß eine Stufe aussehen. Jedenfalls wenn es nach der DIN 18 065 geht, gültig für den deutschen Treppenbau. In Spanien stellt man sich eine Stufe ganz anders vor. Nicht so teutonisch steif. Eher sinnlicher abgerundet, etwa so wie das üppige Hinterteil einer Signorina. Nein, mit der deutschen Kante hat der Popo des Toledo nichts zu tun. Und so mag der skurrile Golf-Ableger auf den ersten, zweiten und dritten Blick so gar nicht in die Backform klassischer Limousinen passen. Seat muß sicher ganz steile Stufen erklimmen, um dem deutschen Publikum diese spanische Treppe schmackhaft zu machen.
Jenseits des Geschmacksbereichs bleiben allerdings keine großen Fragen offen. Mit Toledo Nummer drei beginnt für die Baureihe der aufrechte Gang. Fast 1,60 Meter hoch türmt sich der Seat auf. Und mit fast 4,50 Meter Länge streckt der Spanier sein Bürzel-Heck bereits in die Mittelklasse hinein. Unter dem Treppchen-Deckel ist Platz für 500 Liter Gepäck. Nach dem Ausklinken der Hutablage werden es üppige 620 Liter. Zum Vergleich: Der verwandte Golf schluckt 350, ein Octavia liefert Raum für 560 Liter.
Die teilbare Rückbank läßt sich ganz fix – und einhändig – umklappen. Unter der entstehenden ebenen Fläche gibt es noch ein passabel großes Fach. Schwieriger ist es andersherum. Um die Bank wieder in Sitzposition zu stellen, benötigt man reichlich Kraft und mindestens zwei Hände. Immerhin ist die Lehne der Fondbank in der Neigung verstellbar, die Passagiere in der zweiten Reihe können sich also entspannt zurücklümmeln. Platz haben sie ohnehin genug, besonders über dem Kopf. Hier kommt ihnen der vanartige, hohe Aufbau zugute.
Jenseits des Geschmacksbereichs bleiben allerdings keine großen Fragen offen. Mit Toledo Nummer drei beginnt für die Baureihe der aufrechte Gang. Fast 1,60 Meter hoch türmt sich der Seat auf. Und mit fast 4,50 Meter Länge streckt der Spanier sein Bürzel-Heck bereits in die Mittelklasse hinein. Unter dem Treppchen-Deckel ist Platz für 500 Liter Gepäck. Nach dem Ausklinken der Hutablage werden es üppige 620 Liter. Zum Vergleich: Der verwandte Golf schluckt 350, ein Octavia liefert Raum für 560 Liter.
Die teilbare Rückbank läßt sich ganz fix – und einhändig – umklappen. Unter der entstehenden ebenen Fläche gibt es noch ein passabel großes Fach. Schwieriger ist es andersherum. Um die Bank wieder in Sitzposition zu stellen, benötigt man reichlich Kraft und mindestens zwei Hände. Immerhin ist die Lehne der Fondbank in der Neigung verstellbar, die Passagiere in der zweiten Reihe können sich also entspannt zurücklümmeln. Platz haben sie ohnehin genug, besonders über dem Kopf. Hier kommt ihnen der vanartige, hohe Aufbau zugute.
Sportlich-straffes Fahrwerk
Das gilt auch für das Raumangebot in der ersten Reihe – allerdings ist die Übersicht ein echter Treppenwitz. Wo die Toledo-Nase an ein Hindernis stupsen könnte, läßt sich nur erahnen. Zudem ist die Sicht nach schräg vorn durch die üppigen A-Säulen eingeschränkt. Und im Heckfenster läßt der Mini-Wischer nur einen winzigen Ausguck frei. Zum Trost sei erwähnt: Was von hinten kommt, läßt sich meist durch einen beherzten Tritt aufs Gaspedal abhängen. Der kräftige 2.0 TDI entschädigt mit toller Durchzugskraft. Leider läuft der Diesel etwas rauh und stets leicht vibrierend.
Die sechs Gänge lassen sich präzise schalten, alle Ganganschlüsse passen, auf Landstraßen rollt der Seat angenehm niedrig tourend im sechsten Gang dahin. Zudem knausert das kräftige Aggregat mit dem Sprit. Unter fünf Liter Diesel auf 100 Kilometer sind möglich, die 5,8 Liter im Test-Durchschnitt sind sehr gut.
Auch der Fahrkomfort ist vorbildlich. Sportlich-straff ausgelegt, aber nie stressig-hart bügelt der Toledo Stufen im Asphalt souverän glatt. Nur über Querfugen oder Gullydeckel rollt der Seat recht steif. Lenkung, Fahrverhalten und Bremswerte stimmen ebenfalls. Stabil reagiert der Toledo auf Ausweichmanöver. Fein regelnd greift das serienmäßige ESP ein, falls der Fahrer es doch einmal zu hektisch angeht.
Die sechs Gänge lassen sich präzise schalten, alle Ganganschlüsse passen, auf Landstraßen rollt der Seat angenehm niedrig tourend im sechsten Gang dahin. Zudem knausert das kräftige Aggregat mit dem Sprit. Unter fünf Liter Diesel auf 100 Kilometer sind möglich, die 5,8 Liter im Test-Durchschnitt sind sehr gut.
Auch der Fahrkomfort ist vorbildlich. Sportlich-straff ausgelegt, aber nie stressig-hart bügelt der Toledo Stufen im Asphalt souverän glatt. Nur über Querfugen oder Gullydeckel rollt der Seat recht steif. Lenkung, Fahrverhalten und Bremswerte stimmen ebenfalls. Stabil reagiert der Toledo auf Ausweichmanöver. Fein regelnd greift das serienmäßige ESP ein, falls der Fahrer es doch einmal zu hektisch angeht.
Kosten und Ausstattungen
Ein gutes Zeugnis also bis hier. Doch es muß eine weitere steile Stufe genommen werden: der Preis. Für den 2.0 TDI – den es nur in der gehobenen Ausstattung Stylance gibt – sind mindestens 23.690 Euro fällig. Hoffentlich stolpert der Seat nicht über diese Hürde.
Technische Daten und Testwerte
38,4 Meter (kalt) beziehungsweise 37,7 Meter (warm) Bremsweg – das sind Werte, die in dieser Klasse nicht alltäglich sind.
Fazit und Wertung
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Jan Horn Möglicherweise müßten Sie Ihrem Nachbarn erklären, warum Sie sich ausgerechnet für den neuen Seat Toledo entschieden haben. Nehmen Sie ihn am besten eine Runde mit, das überzeugt. Denn an den Qualitäten des, sagen wir mal, mutig gestylten Seat gibt es nichts zu rütteln. Dank spurtstarker, sparsamer VW-Technik und ordentlichem Platzangebot fährt die spanische Stummel-Stufe bei uns ins vordere Punkte-Drittel. Nicht so optimal hingegen: die Übersicht, die kurzen Wartungsintervalle und der (noch) fehlende Rußfilter.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
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