Traurige Nachrichten am späten Donnerstagabend aus der WRC: Die erste Prüfung zur Rallye Monte Carlo musste nach einem schweren Unfall des neuseeländischen Hyundai-Piloten Hayden Paddon abgebrochen werden. Bei einem Dreher und anschließenden Überschlag auf die Seite seines Autos erfasste Paddon einen Zuschauer, der sich in einer Gefahrenzone am Kurvenausgang aufhielt.
Unfall
Die Helfer konnten nichts mehr für den Mann tun

Wie Augenzeugen bestätigten, kam für das Opfer nach dem Unfall jede Hilfe zu spät. "Wir waren etwa zehn Meter höher postiert als der Mann und sahen, wie er seine Go-Pro-Kamera an der Seite der Straße aufgestellt hatte und einen Meter höher auf die Böschung kletterte. Wir haben ihm noch zugerufen, er solle dort nicht bleiben und dachten, dass er spätestens nach den ersten zwei Autos realisieren würde, dass er schlecht stand", berichtete ein Fan, der ebenfalls am Unglücksort war.
"Als Paddon ankam, rutschte das Auto und flog gegen die Böschung. Der Mann wurde von dem Auto erfasst, flog durch die Luft und landete mit dem Kopf auf der Straße", schilderte der geschockte Zuschauer. "Ein Feuerwehrmann, der vor Ort war, versuchte noch eine Herzmassage. Zu diesem Zeitpunkt hatte er noch einen Puls. Eine Minute später dann aber nicht mehr ..."
Der Unfall im Video - im Anschluss an den Abflug ist im Hintergrund nur zu erahnen, wie eine Person die Böschung herunterstürzt:Kritik gab es an der langen Zeit, die die Einsatzkräfte gebraucht hätten, um an der Unfallstelle einzutreffen. "Wir waren nur einen Kilometer vor dem Ziel, aber die Ambulanz musste scheinbar vom Start der Special-Stage kommen. Wir haben zwanzig Minuten auf sie gewartet", erklärte der Augenzeuge.
Rallye
Schlimmer Unfall: Rallye-Pilot Hayden Paddon (l.)
Die erste Prüfung der Rallye Monte Carlo, die traditionell den Auftakt zur WRC-Saison darstellt, wurde nach dem Unfall abgebrochen. Die zweite Prüfung fand dann später mit einiger Verspätung statt. Der Veranstalter, der Automobilclub von Monte Carlo, erklärte in der Nacht, dass der verletzte Zuschauer mit dem Helikopter nach Nizza geflogen worden sei, man aber nichts mehr zu seiner Rettung tun konnte. Eine genaue Untersuchung des Vorfalls zusammen mit den Behörden wurde umgehend eingeleitet.
Hyundai teilte unterdessen mit, Paddons Fahrzeug mit der Nummer vier aus Respekt gegenüber dem Zuschauer aus der Rallye zu nehmen. Der Neuseeländer selbst zeigte sich wenig später geschockt bei Twitter: "Ich bin unglaublich traurig über den heutigen Unfall und meine Gedanken sind bei den Angehörigen der betroffenen Person. Es ist schwer, im Moment mehr zu sagen, weil wir alle geschockt sind. Es tut mir für die Familie, die Fans und unseren Sport leid", so Paddon.

Von

Frederik Hackbarth