Der jüngste Skandal um Pöbel-Moderator Jeremy Clarkson geht in die nächste Runde: Nach seiner viel kritisierten Hetzkolumne gegen Meghan Markle melden sich nun die Herzogin und ihr Mann Prinz Harry zu Wort: "Das ist nichts weiter als ein PR-Stunt", teilte das herzogliche Paar in Bezug auf eine Entschuldigung der "Sun" mit.
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Das Boulevardblatt hatte nach der Veröffentlichung von Clarksons beleidigenden Äußerungen mitgeteilt, es tue ihm "aufrichtig leid" den Artikel des ehemaligen "Top Gear"-Moderators, der mittlerweile für Amazons Automagazin "The Grand Tour" vor der Kamera steht, abgedruckt zu haben.
Für die ehemaligen Royals offenbar nicht genug: "Eine echte Entschuldigung wäre eine Änderung in ihrer Berichterstattung und ihrer ethischen Standards. Leider halten wir darüber vor Spannung nicht den Atem an", kommentierten Meghan und Harry in einer Erklärung das halbherzige Zurückrudern des Blattes.

Gewaltiger Shitstorm gegen Jeremy Clarkson

Obwohl Clarkson selbst die "Sun" um Löschung des Textes gebeten hat und dieser am Montag (26. Dezember 2022) aus dem Netz genommen wurde, reißt der Shitstorm gegen den 62-Jährigen nicht ab.
Nicht amüsiert über eine Kolumne von Jeremy Clarkson: Meghan Markle und Prinz Harry.
Bild: DPA

In Person von Schottlands erster Ministerin Nicola Sturgeon, die von Clarkson in der Kolumne ebenfalls beleidigt wurde, meldete sich ein weiteres Opfer der Beschimpfungen zu Wort: "Ich denke, was er über Meghan Markle gesagt hat, war zutiefst frauenfeindlich und einfach nur furchtbar und schrecklich. Mein überwältigendes Gefühl bei Typen wie Jeremy Clarkson ist Mitleid. Ich meine, was macht jemanden so hasserfüllt, dass er so etwas schreibt?", sagte sie der "Times" und empfahl Clarkson: "Einfach mal einen Schritt zurücktreten und ein bisschen mehr über das Leben nachdenken."
Clarkson, der seit vielen Jahren für seine deftigen Sprüche, Entgleisungen und Ausraster bekannt ist, war nach massiver Kritik zurückgerudert und schrieb bei Twitter, er sei "entsetzt, so viel Schmerz verursacht zu haben". Er habe sich in seiner Kolumne "unbeholfen" auf eine Szene der TV-Serie "Game of Thrones" bezogen, "und das ist bei sehr vielen Leuten schlecht angekommen". Er werde in Zukunft vorsichtiger sein. Eine richtige Entschuldigung war das allerdings nicht.

Das schrieb Clarkson in der Kolumne

Wohl ausgelöst durch die Netflix-Doku, in der Meghan und Prinz Harry unter anderem mit der britischen Presse abrechnen, hatte Clarkson in seiner "Sun"-Kolumne über die Herzogin geschrieben: "Ich hasse sie. Nicht wie ich Nicola Sturgeon (die schottische Regierungschefin, Anm. d. Red.) oder Rose West (die Serienmörderin, Anm. d. Red.) hasse. Ich hasse sie auf zellulärer Ebene."
Jeremy Clarkson
Bekannt für seinen speziellen Humor: Schoss Jeremy Clarkson übers Ziel hinaus?
Bild: Getty Images

Zudem hetzte Clarkson: "Nachts kann ich nicht schlafen, während ich daliege, mit den Zähnen knirsche und von dem Tag träume, an dem sie gezwungen wird, nackt durch die Straßen jeder Stadt in Großbritannien zu ziehen, während die Menge 'Schande!' skandiert. Und sie mit Exkrementklumpen bewerfen."
Meghan habe "offensichtlich einige lebhafte Schlafzimmerversprechen benutzt", um aus dem Draufgänger Harry einen Langweiler zu machen. "Und jetzt scheint sie ihren Arm so weit in seinen Hintern gesteckt zu haben, dass sie mit ihren Fingern seine Mimik verändern kann. Eigentlich tut er mir leid, denn heute ist er nur noch eine Handpuppe, die nicht mehr Kontrolle darüber hat, was sie sagt oder tut. Jeder, der in meinem Alter ist, denkt das Gleiche", so Clarkson.
Beim britischen Presserat gingen anschließend über 20.000 Beschwerden ein und damit fast so viele wie im Gesamtjahr 2021. Selbst Clarksons Tochter Emily sah sich in weiterer Folge dazu gezwungen, die Äußerungen ihres Vaters zu verurteilen.