Tour-Tagebuch Creme 21 (Teil 2)
Durchs wilde Sauerland

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Erste Etappe der Creme 21-Youngtimer-Rallye: Der Weg ist das Ziel – leider nicht immer der richtige.
Klimbim und der Zeitgeist der Siebziger
Ich bin ein Glückspilz. Warum? Weil das Aufkleben der Startnummern nicht in die Wertung der Creme 21-Rallye einfließt. Na ja, ich bin nun mal Journalist und nicht Dekorateur. Außerdem ist das alpinweiße BMW 323i Baur-Cabrio schön genug, und wahre Schönheit kann ja bekanntlich nichts entstellen. Trotzdem ärgerlich – die Blasen- und Faltenlandschaften unter den großformatigen Startnummern-Rundlingen dürften die Aerodynamik so weit einschränken, daß die Höchstgeschwindigkeit sinkt ...
So ein Roadbook, die Routenbeschreibung einer Rallye, ist eine feine Sache – falls die Straßenschilder mit den Angaben auf dem Papier übereinstimmen. Und falls letztere korrekt interpretiert werden. Kaum raus aus dem Ruhrgebiet in Richtung Sauerland fängt das Kuddelmuddel an. Und die Frage: Fahren wir und die anderen Teilnehmer hinter uns richtig – oder die ganzen anderen, die uns entgegenkommen? Faustregel Nummer eins unter alten Rallye-Hasen: Traue stets mehr dir als den anderen ... sofern du dich nicht für den Dämlichsten hältst. Eine sinnvolle Regel, wie mein Beifahrer und ich bei der Mittagspause an der Veltins-Brauerei in Grevenstein feststellen: Wir haben sie beherzigt, gehören bislang zu den Wenig-Verfahrern. Außerdem haben wir keine Stempelkontrolle ausgelassen.
Neben den Stempeln warten immer wieder Quizaufgaben, die den Zeitgeist der Siebziger treffen. Etwa diese: In welchem Jahr startete die Klamauk-Serie Klimbim, und welche Schauspieler gehörten zum Stamm-Ensemble? Antwort: 1973, Steeger/Volkmann/von Roell/Jüssen. Ja, vier reichten. Uns ist noch Augustinski eingefallen, was einen Bonus-Punkt verdiente. Hätten Sie's gewußt?
So ein Roadbook, die Routenbeschreibung einer Rallye, ist eine feine Sache – falls die Straßenschilder mit den Angaben auf dem Papier übereinstimmen. Und falls letztere korrekt interpretiert werden. Kaum raus aus dem Ruhrgebiet in Richtung Sauerland fängt das Kuddelmuddel an. Und die Frage: Fahren wir und die anderen Teilnehmer hinter uns richtig – oder die ganzen anderen, die uns entgegenkommen? Faustregel Nummer eins unter alten Rallye-Hasen: Traue stets mehr dir als den anderen ... sofern du dich nicht für den Dämlichsten hältst. Eine sinnvolle Regel, wie mein Beifahrer und ich bei der Mittagspause an der Veltins-Brauerei in Grevenstein feststellen: Wir haben sie beherzigt, gehören bislang zu den Wenig-Verfahrern. Außerdem haben wir keine Stempelkontrolle ausgelassen.
Neben den Stempeln warten immer wieder Quizaufgaben, die den Zeitgeist der Siebziger treffen. Etwa diese: In welchem Jahr startete die Klamauk-Serie Klimbim, und welche Schauspieler gehörten zum Stamm-Ensemble? Antwort: 1973, Steeger/Volkmann/von Roell/Jüssen. Ja, vier reichten. Uns ist noch Augustinski eingefallen, was einen Bonus-Punkt verdiente. Hätten Sie's gewußt?
Bei der Creme 21 wird kräftig Gas geben
Was ich bisher nicht wußte: Das Sauerland ist ja bezaubernd. Warum muß man als Nordlicht eigentlich in Österreich oder dem Bayerischen Wald urlauben, wenn diese paradiesische Landschaft quasi in der Nachbarschaft ist? Dennoch bleibt uns nicht viel Zeit zum Genießen. Denn immerhin sind wir ja auf einer Rallye, und da wird nicht geparkt und geglotzt. Was ich persönlich an der Creme 21 viel besser finde als bei konventionellen Oldtimer-Rallyes: Die Teilnehmer geben herzhaft Gas. Auf unserer Nachmittagspassage stecken wir in einem Pulk aus VW Scirocco I, BMW 2500, Talbot Solara, Volvo 144 und Porsche 924. Ganz schön flink unterwegs, diese Youngtimer. Da muß ich die Automatik des 323i das eine oder andere mal manuell überbrücken, um schritthalten zu können.
Das Teilnehmerfeld ist so riesig, daß mir noch immer bisher ungesehene Autos über den Weg laufen. Meine heutige Entdeckung: ein weißer Lotus Esprit von 1975, übrigens ein Original aus dem James-Bond-Film. Fragen Sie mich jetzt nicht, aus welchem ... Sie wissen schon: der mit dem tauchenden Lotus, diesem heißen Faustkeil. Und dann der erwähnte Talbot Solara. Das ist ja wohl ein echter Exot heutzutage. Wer hebt so was bloß auf? Klasse, daß es solche Typen gibt. Bin gespannt, welche weiteren tollen Klassiker mir bisher noch verborgen geblieben sind.
Die morgige Route: Vormittags geht es von Usseln über Treysa, Alsfeld und Lauterbach bis nach Fulda, nachmittags über Eichenzell, Henneberg und Zella-Mehlis nach Erfurt, wo wir uns abends auf dem Domplatz sammeln. Sollen wohl um die 400 Kilometer werden – und ich muß allein fahren. Denn die Dame, die meinen Beifahrerplatz für diese Etappe gewonnen hat, hat offensichtlich kalte Füße gekriegt und ist lieber zuhause geblieben. Na gut, das bleibt das Roadbook eben zu, und ich hänge mich an die anderen Teilnehmer dran. Hoffentlich bleiben sie diesmal in der Spur
Das Teilnehmerfeld ist so riesig, daß mir noch immer bisher ungesehene Autos über den Weg laufen. Meine heutige Entdeckung: ein weißer Lotus Esprit von 1975, übrigens ein Original aus dem James-Bond-Film. Fragen Sie mich jetzt nicht, aus welchem ... Sie wissen schon: der mit dem tauchenden Lotus, diesem heißen Faustkeil. Und dann der erwähnte Talbot Solara. Das ist ja wohl ein echter Exot heutzutage. Wer hebt so was bloß auf? Klasse, daß es solche Typen gibt. Bin gespannt, welche weiteren tollen Klassiker mir bisher noch verborgen geblieben sind.
Die morgige Route: Vormittags geht es von Usseln über Treysa, Alsfeld und Lauterbach bis nach Fulda, nachmittags über Eichenzell, Henneberg und Zella-Mehlis nach Erfurt, wo wir uns abends auf dem Domplatz sammeln. Sollen wohl um die 400 Kilometer werden – und ich muß allein fahren. Denn die Dame, die meinen Beifahrerplatz für diese Etappe gewonnen hat, hat offensichtlich kalte Füße gekriegt und ist lieber zuhause geblieben. Na gut, das bleibt das Roadbook eben zu, und ich hänge mich an die anderen Teilnehmer dran. Hoffentlich bleiben sie diesmal in der Spur
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