Toyota schärft den Yaris mit einem Facelift nach. Was sich im Innenraum des Polo-Kontrahenten getan hat, zeigt die Sitzprobe.
Vorne haben auch große Menschen ausreichend Kopffreiheit – das Cockpit wirkt aufgeräumter und hochwertiger als beim aktuellen Modell.
Der Yaris soll emotionaler werden. Zu diesem Zweck verpasste Toyota ihm eine technische und optische Frischzellenkur. Insgesamt verbauen die Japaner im Facelift 1000 neu gestaltete Teile – was auf den ersten Blick zu sehen ist. An der Front trägt der Kleine nun das markante x-förmige Markengesicht, das wir bereits vom Aygo kennen. Dank der neugestalteten Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht schaut der Yaris grimmiger aus, lediglich die tränenförmigen Nebelscheinwerfer trüben den aggressiven Look des kleinen Japaners etwas. Am Heck gibt es geänderte Rückleuchten mit LED-Leuchtgrafik. Besonderes Augenmerk legten die Entwickler und Designer auf die Neugestaltung des Innenraums.
Die neue Softtouch-Oberfläche des Armaturenträgers gibt auf Druck angenehm nach.
Mit weißen Ziernähten versehene Sitze empfangen Fahrer und Beifahrer. Die Sitzwangen sind mit Alcantara bezogen und machen einen guten Eindruck. Vollständig überarbeitet ist der Armaturenträger, der nun einen durchgehenden horizontalen Block aus einer neuen Softtouch-Oberfläche hat. Diese gibt auf Druck angenehm nach, ohne dass die Finger darunter auf hartes Plastik treffen. Der Softtouchstreifen setzt sich bis in die Türverkleidungen fort und umrahmt die Insassen. Die obere Hälfte des Armaturenbretts ist mit Hartplastik verkleidet, das sich zwar nicht besonders schön anfühlt, aber optisch einen wesentlich ansprechenderen Eindruck macht als beim Vorfacelift. Schmale chromfarbene Akzente an Lüftungsdüsen und Schalthebeleinfassung sowie ober- und unterhalb des Infotainment-Systems werten das Cockpit des Yaris zusätzlich auf. Die Materialien sehen für einen Kleinwagen hochwertig aus und sind farblich und haptisch gut aufeinander abgestimmt.
Der USB-Anschluss ist sinnvoll im unteren Bereich der Mittelkonsole positioniert.
Dass die Japaner den Armaturenträger des Yaris aufgewertet und verschlankt haben, verbessert das ohnehin gute Raumgefühl im kleinen Japaner. Das Cockpit wirkt aufgeräumter und ruhiger als beim aktuellen Modell. Vorne haben auch große Menschen ausreichend Kopffreiheit, das Panoramadach sorgt für eine luftige Atmosphäre. Im Fond müssen große Personen (Autor ist 1,95 Meter) auf eine aufrechte Sitzposition verzichten. Positiv ist dagegen die Beinfreiheit auf den hinteren Plätzen. In der Mittelkonsole befindet sich der neue, im Facelift von 6,1 auf sieben Zoll gewachsene Touchscreen. Die Tasten des Multimediasystems sind mit Symbolen anstelle von Text versehen, was die intuitive Bedienung erschwert. Unter dem Bildschirm ist die neugestaltete Bedieneinheit für die Klimaanlage und die Lüftung. Vor dem Wahlhebel der Automatik liegt der sinnvoll positionierte USB-Anschluss. Das Facelift kommt im Sommer 2014. Die Preise verrät Toyota noch nicht, sie dürften jedoch auf dem Niveau des aktuellen Modells liegen, das bei knapp 12.000 Euro startet.
Die neue X-Front des gelifteten Yaris ist sicher Geschmacksache, nicht jedoch die Aufwertung des Innenraums durch das überarbeitete Design und die deutlich hochwertiger anmutenden Materialien. War die Materialanmutung des Vorfacelifts auf Kleinstwagenniveau, rückt der aufgefrischte Yaris mit seinem Interieur in Richtung Kompakt-Klasse. Ein geglücktes Facelift, weil die Neuerungen spürbar sind.