Lewis Hamilton und Valtentio Rossi nutzen die Winderpause und tauschen ihre Arbeitsgeräte. Wie der ungewöhnliche Test lief. Alle Infos und Bilder hier:
Ihr Auto soll tierisch zuverlässig sein? Dann ist der Toyota Yaris die richtige Wahl, denn er überzeugte im Test mit robuster Technik.
In der Werbung machte sich Toyota in den Neunzigern freiwillig zum Affen. Die beworbenen Produkte waren zwar ziemlich humorfrei, dafür aber tierisch zuverlässig. Mit der seit Ende 2010 gebauten dritten Yaris-Generation (XP13) schafften es die Japaner, an ihr Steher-Image anzuknüpfen. Der unscheinbare Look des Kleinwagens wurde mit dem 2014er-Facelift dank neuer, x-förmiger Front im Stile des Aygo peppiger und moderner. Die Grundkonstruktion blieb dagegen erfreulich beständig. Der klapperfreie Innenraum unseres Testwagens bietet zwar kein Premium-Ambiente, punktet aber mit Funktion und sauber verarbeiteten, haltbaren Plastikoberflächen. Vier Personen finden auf straffen Polstern ausreichend Bewegungsfreiheit vor. Einzig das Kofferraumabteil dürfte üppiger ausfallen.
Dafür gibt die Bedienung keinerlei Rätsel auf. Unser Testwagen vom Autohaus S+K in Buchholz ist ein EU-Import aus Dänemark und entspricht der deutschen Comfort-Version. Er bietet neben dem für 400 Euro nachträglich zum Navi aufrüstbaren 7-Zoll-Touchscreen einige weitere Extras: Rückfahrkamera, Klimaanlage und Sitzheizung vorn sind mit an Bord. Das kernige Einliter-Dreizylindertriebwerk des Test-Yaris ist die motorische Basis. Der Sauger wirkt durch sein schwachbrüstiges maximales Drehmoment von nur 95 Newtonmetern permanent angestrengt. Dafür ist der kleine Euro-6b-Motor sehr sparsam und stößt laut Hersteller nur 99 g CO2 pro Kilometer aus. Kraftvoller sind die 1,33-Liter-Vierzylinder mit 99 PS (ab 2017: 1,5 l, 111 PS) und die 100-PS-Hybrid-Version. Letztere konnte auch auf 100.000 Kilometern im AUTO BILD-Dauertest überzeugen.
Hoher Preis durch hohe Wertstabilität
Nachteilig für Gebrauchtkäufer wirkt sich die hohe Wertstabilität des kleinen Toyota aus: Drei Jahre alte Yaris-Modelle mit überschaubaren Kilometerständen werden trotz eines weiteren Facelifts 2017, das in erster Linie dem Komfort und Geräuschniveau zugute kam, selten unter 10 000 Euro gehandelt. Für die Hybridvariante sind locker 3000 Euro Aufschlag fällig. Der 90-PS-Diesel hat den kleinsten Marktanteil in der Baureihe.
Kosten
Normverbrauch
4,3 l S/100 km
CO2
99 g/km
Inseptekion
200–400 Euro
Haftpflicht (17)1)
476 Euro
Teilkasko (17)1)
60 Euro
Vollkasko (17)1)
346 Euro
Kfz-Steuer (Euro 6b)
28 Euro
Ersatzteilpreise2)
Lichtmaschine
788 Euro
Anlasser
214 Euro
Wasserpumpe
233 Euro
Zahnriemen
entfällt, Steuerkette
Nachschalldämpfer
220 Euro
Kotflügel vorn links, lackiert
621 Euro
Bremsscheiben und -klötze
417 Euro
Technische Daten
Motor
Dreizylinder/vorn quer
Ventile/Nockenwellen
4/2
Hubraum
998 cm³
Leistung
51 kW (69 PS) bei 6000/min
Drehmoment
95 Nm bei 4300/min
Höchstgeschw.
155 km/h
0–100 km/h
15,3 s
Tank/Kraftstoff
42 l/Super
Getriebe/Antrieb
Fünfgang manuell/Vorderrad
L/B/H
3950/1695/1510 mm
Kofferraumvolumen
286-768 l
Leergewicht/Zuladung
l
Leergewicht/Zuladung 1055/395 kg
Fazit von Lars Jakumeit: Der Yaris ist ein Japaner alter Schule. Robuste Technik und hohe Alltagstauglichkeit bestimmen seinen Charakter. Leider haben sich diese Qualitäten bereits herumgesprochen: Das Gebrauchtpreisniveau ist vergleichsweise hoch. Urteil: gut.