Tracktest Ford Mustang GT RTD
Smudos Steckenpferd

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Grüne Welle, Nürburgring und Hip-Hop-Star – passt das zusammen? Ja! Der 280 PS starke Mustang GT RTD von Fanta4-Frontmann Smudo ist ein echter Rennwagen mit Bio-Genen.
Es riecht nach leckeren Pommes, und mir läuft der Schweiß übers Gesicht. Nein, ich sitze nicht bei 30 Grad an einer Bude und ziehe mir gerade leckere Fritten und eine Currywurst rein. Ich befinde mich in einem Rennauto. Ja, richtig gelesen. Nicht in irgendeinem, sondern im Bio-Mustang von Hip-Hop-Pionier Smudo. Der Geruch kommt vom Biodiesel und von den vielen Bio-Materialien in diesem Auto. Der bekannte Rapper ist seit Jahren begeisterter Motorsportler und drehte schon einige hundert Runden auf der Nürburgring-Nordschleife. 2008 begeisterte er die Fans des Langstreckenpokals mit seinem Auftritt in einem Ford Mustang.
Der Diesel aus Smudos Renner stammt von Ford

Die komplette Außenhaut besteht aus nachwachsenden Rohstoffen

Gutmütiger Bio-Racer
Zurück ins Cockpit. Der Pommes-bzw. Bio-Geruch wird immer stärker. Noch einmal in die Box des Hockenheimring, etwas frischen Sauerstoff und Biodiesel tanken. Tom von Löwis, Projekt-Initiator und Ex-DTM-Pilot, gibt mir noch ein paar Tipps: "Hab keine Angst, fahr den Mustang wie einen echten Rennwagen. Du kannst auch das Getriebe quälen, also hart schalten, so wie es sich gehört. Nutze das Drehmoment gut aus und schalte frühzeitig. Viel Spaß!" Raus geht's auf die Strecke. Vorsichtig drücke ich vor der ersten Kurve aufs Bremspedal – mit dem linken Fuß. Die Kupplung zu treten, ist nicht nötig. Nach dem Anfahren lässt sich das sequenzielle Drenth-Getriebe ganz einfach schalten: Über einen langen, blanken Metallhebel, gleich rechts neben dem Lenkrad. Reißt du ihn nach hinten, geht es einen Gang hoch. Drückst du ihn nach vorn, schaltet man runter. Einlenken in die enge Rechtskurve zur Parabolica: Der Wagen schiebt leicht über die Vorderreifen. Kein Wunder, die Slicks sind noch nicht auf Temperatur. Sachte gegenlenken, etwas Gas – und rein in die nächste Links. Erstaunlich exakt und gutmütig ist der Bio-Racer zu fahren. Mit jedem Meter beeindruckt mich diese Fuhre mehr.
Der Diesel brummt bei 4500 Touren wie ein hungriger Bär

Federbeine und Bremsen stammen von einem 996er Cup-Porsche

Fazit von AUTO BILD MOTORSPORT-Tesfahrer Guido Naumann Bio und Rennsport? Es geht! Das Team von Four Motors hat den Mustang zum waschechten Sportler umgebaut. Mit sequenziellem Getriebe, Porsche-Fahrwerk und geringem Gewicht. Rein subjektiv könnte der Öko-Racer aber noch 100 Pferde mehr verkraften. Und wie steht's mit dem Verbrauch? Ein 3-Liter-Auto ist der Mustang nicht. Mit sechs Liter Biodiesel pro Runde Nordschleife ist er aber dennoch auf der genügsamen Seite.
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