Ford Focus, VW Passat oder Fiat 500 gehören in Deutschland zu den meistverkauften Autos. In der Zulassungsstatistik findet man sie oftmals ganz weit oben. Doch mehrere Modelle, die laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zu den Bestsellern gehören, können bereits bei der ersten Hauptuntersuchung Probleme bereiten. AUTO BILD hat im TÜV-Report 2020 nachgeschaut, welche Bestseller bei der Mängelquote über dem Durchschnitt liegen. Gebrauchtwagenkäufer sollten bei diesen Modellen auf die entsprechenden Schwachstellen achten.

Achsaufhängung macht beim Focus Ärger

Ein Beispiel ist der Ford Focus: Er war einige Jahre lang das meistverkaufte Fahrzeug der Welt, kann auf viele Auszeichnungen zurückblicken und ist bei uns einer der beliebtesten Kompaktfahrzeuge. Mittlerweile in vierter Generation ist er als Schrägheck, als Kombi und erstmals in einem SUV-ähnlichen Look als Focus Active erhältlich. Besonders viele Fans hat auch die Sportversion ST. Insgesamt kann sich Ford nicht über die Verkaufszahlen beschweren. Im September 2019 wurden laut KBA 5126 Exemplare vom Focus verkauft, im August waren es 4201 Exemplare. Von den TÜV-Prüfern gibt es aber nicht immer nur Lobeshymnen. Bereits bei der ersten Hauptuntersuchung fallen einige Modelle mit defektem Abblendlicht auf. Keine Kleinigkeit und teurer in der Reparatur können Ölverlust sowie Mängel an der Dämpfung sein.

Auch VW überzeugt nicht immer

Beliebt, aber nicht immer empfehlenswert
Der VW Passat fährt oft sehr viel und wird selten geschont. Das zeigt sich auch beim TÜV.
Zu den Bestsellern gehört auch der VW Passat. Die Wolfsburger Mittelklasse ist als langstreckentauglicher Dienstwagen genauso gern gesehen wie als geräumige Familienkutsche. Im September entschieden sich 2786 Autokäufer für den Passat. Zum Vergleich: Zum schicken und teureren Bruder VW Arteon griffen lediglich 577, zum Audi A5 556 und zum Ford Mondeo 810 Käufer. Im aktuellen TÜV-Report liegt der Passat mit einer Mängelquote (erhebliche Mängel) von 8,3 Prozent deutlich über dem Durchschitt (Mängelquote 5,8 %). Es gibt jedoch eine plausible Erklärung, warum das so ist. Denn auch bei der Laufleistung der getesteten Fahrzeuge liegt der Passat weit über dem Durchschnitt. Beträgt die durchschnittliche Laufleistung bei maximal drei Jahre alten Fahrzeugen 49.000 Kilometer, hat der Passat in dieser Zeit rund 84.000 Kilometer auf dem Tacho stehen. Demnach bemängeln die Prüfer insbesondere kilometerbedingte Verschleißerscheinungen wie beispielsweise verschlissene Bremsscheiben. Neben VW Passat und Ford Focus zeigen wir in der Bildergalerie weitere Verkaufsschlager, die beim TÜV nicht überzeugt haben.

Von

Adele Moser