Unimog 4023 Bimobil EX432: Wohnmobil-Test
Von allem das Beste

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Der Begriff Fernreisemobil trifft es nicht ganz. Dieser Unimog ist extrem – in jeder Hinsicht. Unterwegs mit dem 4023 Bimobil EX432.
Zugegeben: Etwas Respekt flößt mir das weinrot-weiße Gefährt schon ein. Es ist halt einfach ein großes Auto. Am meisten beeindrucken, wenn man davor steht, die 3,60 Meter Gesamthöhe. Dabei stören die beim Fahren am allerwenigsten. Die sieben Meter Länge auch nicht. Aber die Breite. Zweifünfzig, plus Spiegel; also insgesamt um die drei Meter. Das stört eigentlich immer. Schon auf der Autobahn, wo man sich speziell in Baustellen konzentriert an der Leitplanke entlanghangeln muss, damit die Wichtigtuer auf der anderen Spur vorbeikommen. Ziehet hin in Frieden – und nervt mich nicht weiter mit euren affigen Lauflichtblinkern. Sie, die Breite, nervt aber auch und vor allem auf kleinen Landstraßen; gleich die erste, nachdem ich mich ans Lenkrad gesetzt habe, zwischen Oberpframmern und Zornedingst fast eine Herausforderung. Wenn größere Trucks entgegenkommen, bremse ich lieber herunter, denn die Lenkung ist nicht nur frei von jeglicher Rückmeldung, was zwischen den hochformatigen Geländereifen und dem Untergrund grade passiert; sie erlaubt auch nur eine ungefähre Richtungsbestimmung.
Fest montierte große Kabinen sind zunehmend gefragt

Die Geländegängigen werden nur in der höchsten Gewichtsklasse gebaut: zulässiges Gesamtgewicht jenseits der zehn Tonnen.
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Im Gelände ist dieser Unimog ein Erlebnis

Geländehindernisse degradiert der große Unimog zu Bodenunebenheiten – oder er walzt sie einfach platt.
Doppelbett, Küche, vollwertiges Bad – die Weltreise kann starten
Verblüffend schlüssig durchdacht ist der Wohnaufbau. Auf knapp zehn Quadratmetern beherbergt er nicht nur ein komfortables Doppelbett und eine geräumige Sitzgruppe für vier – die dank aufklappbarer Seitenwand zur Veranda in luftiger Aussichtshöhe wird; es gibt auch eine vollständige Einbauküche, die manch Apartment vor Neid erblassen ließe, und ein vollwertiges Bad mit Dusche, Waschtisch und abwassersparender Trenntoilette. Das Ganze im typischen Bimobil-Echtholzstil: kein grauer Alltag, aber ohne Kitsch und Schnörkel. Luxus? Nein, denn das ist kein Womo für den zwei- oder dreiwöchigen Urlaub; gedacht ist es als fahrbarer Wohnsitz für mehrere Jahre: Für Leute, die ihre Wohnung oder ihr Haus verkaufen und auf Weltreise gehen wollen. Was wiederum Respekt verdient.
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