Kaum acht Wochen ist es her, da schien die Zukunft der V8STAR-Serie noch gesichert. Nicht bis 2005, sondern sogar bis 2007 wollten die Organisatoren der herstellerunabhängigen Tourenwagenserie ihre laut bollernden Gitterrohrrahmen mit aufgesetzter Kunststoffkarosserie rennen lassen. Nun die überraschende Absage aller Veranstaltungen für 2004. "Eine herstellerunabhängige Motorsportserie ist nur mit starken Partnern durchführbar", heißt es in einer betont knappen Presseerklärung.

Starke Partner, die die V8STAR bis zuletzt nicht gefunden hat. Auch wenn sie in vielen Punkten der amerikanischen NASCAR-Serie nacheiferte. So ist die Technik der stabilen V8-Renner vergleichsweise simpel, die verschiedenen Silhouetten wurden aerodynamisch aneinander angeglichen, und in ihrer letzten Saison fuhr die V8STAR gar zweimal im Oval.

Doch: Brandenburg ist eben nicht Amerika. Statt 43 wie in der ersten NASCAR-Liga, dem Winston Cup, waren im deutschen Pendant zuletzt gerade mal 14 Autos am Start. Und nur das Zakspeed-Team hatte einen echten Hauptsponsor. Die meisten anderen Teams jonglierten meist am Rande der Pleite und hofften auf den nächsten Preisgeldscheck.

Und die mussten die V8STAR-Gesellschafter quasi aus der eigenen Tasche bezahlen. Denn im Gegensatz zur NASCAR brachte die TV-Übertragung kein Geld in die Veranstalterkasse, sondern verschlang pro Rennen (neun in 2003) bis zu 100.000 Euro. Bis zuletzt schafften es die Serien-Organisatoren nicht, einen vernünftigen Terminkalender für 2004 auf die Beine zu stellen. Als auch die Rückkehr in den Kreis der alten Partner der Top 10 scheiterte, blieb der V8STAR nur noch die Beerdigung.