Vergleich drei getunte Porsche 911 GT2
Techart, 9ff und Sportec im Duell

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Auf die Plätze, fertig, los! In den Startblöcken zum Rennen um den "schnellsten Porsche GT2" lauern der 9ff BT-2 800, der Sportec GT2 SP 750 und der Techart GT Street RS.
Es ist 17 Uhr, bereits finstere Nacht, 5 Grad Celsius. Am Horizont erscheint ein Lichtkegel, gefolgt von einem Donnergrollen. Näher und näher kommt das Beben. Wrooommm und weg. Was war das? Sehen konnte man nur rote Ringe - und Feuer. War das der Teufel auf vier Rädern? Nein, soeben hat ein schwarzer Porsche mit glühenden Bremsscheiben und feuerspeiender Auspuffanlage den Rundenrekord am Sachsenring egalisiert. Genauer: Techart hat mit seinem GT2-Monster namens GT Street RS die bisherige Bestmarke von 1:35,41 Minuten (Novidem GT-RS) um über drei Sekunden unterboten. Dazu neue Sektorenbestzeiten, neue Kurvenspeed-Rekorde und höchste Maximalgeschwindigkeiten. Gratulation! Doch Rennstrecke ist nicht alles, wie wir in diesem großen Vergleich getunter Porsche GT2 noch belegen werden. Zum Test ist die Elite der 911-Tuner geladen.
Übersicht: News und Tests zum Porsche 911 GT2

Gewichtsreduzierung durch Carbon

Top-Zeiten für 9ff und Sportec
Der Tag der Entscheidung steht an. Mit Spannung warten wir auf das Ergebnis der 0-200-km/h-Messungen. Können die drei Über-Porsche hier ihre Vorteile ausspielen und die 11,6 Sekunden des Serien-GT2 toppen? Der 9ff legt vor. Die Auspuffanlage sprotzt und schreit. Nach 9,7 Sekunden durcheilt der blau-orange Elfer die 200er-Schallmauer. 0,3 Sekunden eher durchbricht der dabei kehlig klingende Sportec diese Marke, der Techart hat hier schon mit seinen dicken Gummis und der extremen Fahrwerkseinstellung zu kämpfen. Nach glatten zehn Sekunden liegen auch hier 200 Sachen an. Geht bis 300 noch mehr? Und ob, hier ist der 9ff in seinem Element. Die erhöhte Drehzahl und der längere fünfte Gang verhelfen dem BT-2 800 zu einer Fabelzeit von 21,1 Sekunden (Serie: 33 Sekunden). Sportec folgt mit 21,2 Sekunden nur einen Hauch dahinter. Der GT Street RS büßt wegen der auf maximalen Abtrieb optimierten Abstimmung und geringeren Leistung über fünf Sekunden ein. Zeit für den Autobahnritt zum Ring. Hier ist der Sportec SP 750 erste Wahl. Der weiße Bolide ist trotz Gewindefahrwerk vergleichsweise weich ausgelegt. Die Highspeed-Hatz gelingt stressfrei. Der 9ff ist dank Sportfedern ähnlich autobahntauglich, aber auf längeren Distanzen nur mit geschlossenen Auspuffklappen zu ertragen. Der GT Street RS verlangt hier eine kundige Hand oder besser gesagt: immer beide Hände. Denn die rennstreckenorientierte Fahrwerksauslegung mit negativem Sturz an der Vorderachse lässt den "Schwarzen" nervöser wirken. Dass auch Techart anders kann, beweist das silberne Fotoauto.
Rundenrekord für den Techart

Fazit
Sportec/Techart: Drei GT2, drei komplett unterschiedliche Autos, zwei Sieger. Sportecs GT2 SP 750 ist in den meisten Disziplinen ganz vorn dabei. Der weiße Schweizer bietet das beste Paket aus Speed, Alltagstauglichkeit und schnellen Runden auf der Rennstrecke. Der sportliche Sieger kommt von Techart und heißt GT Street RS. Der kompromisslos auf Performance gebaute Elfer bereitet Könnern viel Spaß. Trotz geringster Mehrleistung im Vergleich ist er mit Abstand der Schnellste auf dem Sachsenring. 9ff: Der Beschleunigungs-King im Vergleich: Keiner spurtet so schnell auf 300 km/h. In Kurven kann sich die Kraftkur weniger gut in Szene setzen: Die nicht deaktivierbare Schlupfregelung erweist sich als Hemmschuh.
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