Verkehrsmoral
Kein Pardon für Rotlicht-Rüpel

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Die Zahl der Ampelsünden nimmt zu. Die Polizei will den gefährlichen Trend mit verstärkten Kontrollen stoppen, die Politik plant höhere Bußgelder. Ein Volk sieht rot.
Das Mädchen hatte wohl einen Schutzengel, sonst wäre es nicht mehr am Leben. Als Merve C. in der Hamburger Altstadt die Straße überqueren wollte, hörte sie gerade noch, wie das Auto mit Vollgas angerast kam. "Dabei hatte ich Grün", sagt die 13-Jährige empört. Nun liegt sie mit eingegipstem Arm, geschwollenem Auge und Schrammen auf der Stirn im Krankenhaus. Laut Polizei hatte ein 59 Jahre alter BMW-Fahrer das Rotlicht der Ampel ignoriert. Kein Einzelfall. In der Hansestadt ist die Zahl der bei Rotlichtunfällen verletzten Menschen 2007 deutlich angestiegen – auf 633 gegenüber 545 im Jahr zuvor. Die Polizei begegnet der wachsenden Disziplinlosigkeit mit verstärkten Kontrollen. Bei einer sechsstündigen Stichprobe haben die Beamten 99 Autofahrer erwischt, die bei Rot in die Kreuzung einfuhren.


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